Tennis:Mischa Zverev fehlen nur zwei Punkte zum Sieg gegen Djokovic

ATP Shanghai Rolex Masters 2016 - Day 6

Mischa Zverev war nur zwei Punkte davon entfernt, den Weltranglisten-Ersten Djokovic zu besiegen. Am Ende unterlag er dem Serben in drei Sätzen.

(Foto: Getty Images)

Der deutscher Tennisspieler liefert dem Weltranglistenersten in Shanghai einen großen Fight. Radprofis kritisieren Olympiasieger für häufige Ausnahmegenehmigungen. Angelique Kerber verliert deutlich gegen eine Außenseiterin.

Tennis: Mischa Zverev hat beim Masters-Turnier in Shanghai eine Riesenüberraschung gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic nur knapp verpasst. Im Viertelfinale hatte der 29 Jahre alte Hamburger den serbischen Topfavoriten am Rande einer Niederlage, ehe er sich 6:3, 6:7 (4:7), 3:6 geschlagen geben musste. Der Außenseiter war beim Stand von 6:5 und 30:30 im zweiten Satz nur noch zwei Punkte von seinem bislang größten Erfolg entfernt.

Der ältere Bruder des Toptalents Alexander Zverev präsentierte sich bei dem mit 7,666 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatzturnier schon zuvor überraschend stark. Der ehemalige Davis-Cup-Profi war der erste Spieler in diesem Jahr, der als Qualifikant bei einem Masters-Turnier in der Runde der besten Acht stand. 2009 hatte die Nummer 110 der Welt zuletzt ein Viertelfinale bei einem der Turniere direkt unterhalb der Grand Slams erreicht.

Djokovic bekommt es im Halbfinale nun mit Roberto Bautista Agut zu tun. Der Spanier gewann im Viertelfinale gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga 6:3, 6:4.

Radsport: Die beiden deutschen Sprinter Marcel Kittel und André Greipel haben Olympiasieger Bradley Wiggins und den britischen Radrennstall Sky für die häufige Verwendung von medizinischen Ausnahmegenehmigungen harsch kritisiert. "Wenn jemand schweres Asthma hat, dann hat er im Leistungssport nichts zu suchen. Wir haben auch die Paralympics deswegen eingeführt, weil wir den Einbeinigen eine Chance geben wollen, sich gegen andere zu messen", sagte Kittel am Rande der Straßenrad-WM in Doha. Ähnlich sieht es Nationalmannschaftskollege Greipel: "Wenn man krank ist, fährt man keine Radrennen. Deswegen sind wir in der MPCC (Bewegung für einen sauberen Radsport). Jetzt wissen wir auch, warum es Sky nicht war."

Nach einem illegalen Hacker-Angriff einer russischen Gruppierung auf die Datenbank der Welt-Anti-Doping-Agentur war bekannt geworden, dass Wiggins das auf der Dopingliste stehende Mittel Triamcinolon jeweils vor seinen Tourstarts 2011 und 2012 sowie dem Giro 2013 gespritzt bekommen hatte. Der Stundenweltrekordler hatte dafür vom Weltverband UCI Ausnahmegenehmigungen - sogenannte TUEs - vorgelegt. Er betonte, dass er sich keinen Vorteil verschafft habe.

Der deutsche Radprofi John Degenkolb hält im Gegensatz zu seinen Kollegen den Einsatz von TUEs durchaus für sinnvoll, "wenn einer wirkliche Probleme hat". Dafür sei eine unabhängige Kommission sinnvoll, die über die Genehmigung entscheidet. Die drei deutschen Radstars hatten in ihrer Profikarriere noch keine Ausnahmegenehmigungen gebraucht.

Tennis: Die topgesetzte Angelique Kerber ist im Viertelfinale des Hartplatzturniers in Hongkong überraschend ausgeschieden und hat ihre Generalprobe für das anstehende WTA-Finale in Singapur (ab 23. Oktober) verpatzt. Die Melbourne- und New-York-Gewinnerin musste sich im sechsten Duell erstmals der Australierin Daria Gavrilova (Nr. 8) deutlich mit 3:6, 1:6 in 74 Minuten geschlagen geben.

Die zuletzt von Oberschenkelproblemen geplagte Kielerin erwischte einen guten Start und ging mit 2:0 in Führung. Doch die gebürtige Russin Gavrilova übernahm in der Folge immer wieder die Initiative und profitierte von leichten Fehlern der Linkshänderin. Bezeichnend, dass eine Rückhand von Kerber beim zweiten Satzball von Gavrilova ins Aus segelte. Auch im zweiten Durchgang fand die Fed-Cup-Spielerin nicht zu ihrer gewohnten Form. Kerber war bei dem mit 250.000 Dollar dotierten Turnier in Hongkong die einzige deutsche Teilnehmerin. Sabine Lisicki (Berlin) hatte das Event an der Südküste Chinas 2014 gewonnen.

Fußball: Argentiniens Fußball-Idol Diego Maradona ist bei einem von Papst Franziskus geförderten Fußballspiel für den Frieden mit seinem früheren Teamkollegen Juan Sebastián Verón verbal aneinandergeraten. "Nein, ich verarsche dich nicht, ich sage dir die Sachen ins Gesicht", schrie Maradona Verón nach dem Pausenpfiff auf dem Weg in die Kabinen an, wie die TV-Bilder der Partie zeigen. Worum es in dem Streit ging, wurde nicht bekannt.

Die beiden Ex-Fußballer waren kurzzeitig Teamkollegen beim argentinischen Traditionsverein Boca Juniors. Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika 2010 spielte der heute 41-jährige Verón unter Teamchef Maradona in der Nationalelf. Die beiden sind seit einiger Zeit im Zwist über die Krise beim argentinischen Fußballverband Afa. Im Juli hatte der 55-jährige Maradona Verón vorgeworfen, ihn hintergangen zu haben.

Die Partie im Olympiastadion von Rom stand unter dem Motto "Uniti per la pace" ("Gemeinsam für den Frieden") und war vom Vatikan gefördert worden. Die Einnahmen sollen weltweit Kindern und jungen Menschen zugute kommen, beispielsweise Schulprojekte fördern, aber auch an die Opfer des Erdbebens Ende August in Italien gehen. "Es ist Zeit zu zeigen, dass wir in der Lage sind, durch das Spielen Frieden zu schaffen, wie auch mit der Kunst", wurde Franziskus vor dem Anpfiff zitiert. In dem Spiel besiegte das Team um den Brasilianer Ronaldinho die Mannschaft von Maradona mit 4:3.

Bundesliga: Die Ultras von Eintracht Frankfurt könnten rund um das Punktspiel am Samstag gegen den FC Bayern für Ärger sorgen. Aus Protest gegen die Sperrung eines Blocks wollen die Hardcore-Fans einen Aufmarsch organisieren. Nach einem Treff in der Innenstadt soll vor die Arena gezogen werden. "Wir sehen das mit gemischten Gefühlen. Jede Provokation, die von dieser Gruppe ausgeht, ist für Eintracht Frankfurt nicht gut", sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann (45) der Bild-Zeitung.

Am Montag hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Teilausschluss von Eintracht-Anhängern für das Bayern-Spiel und die Pokalpartie gegen den FC Ingolstadt am 25. Oktober bestätigt. Ein Antrag der Eintracht auf Wiederaufnahme des Verfahrens wurde abgelehnt.Grund für die Strafe waren die Vorfälle im Pokalspiel beim Drittligisten 1. FC Magdeburg (4:3 i.E.). Am 21. August hatten Eintracht-Fans zu Beginn der zweiten Hälfte unter anderem zwei Feuerwerksraketen aus ihrem Zuschauerbereich in einen benachbarten Block abgefeuert. Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) musste das Spiel für rund elf Minuten unterbrechen.

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