Tennis:Kohlschreiber reagiert auf drohenden Rauswurf

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Philipp Kohlschreiber: Auseinandersetzung mit Carsten Arriens

(Foto: dpa)

Philipp Kohlschreiber will zunächst nicht zum Versöhnungstag mit den Fans nach Frankfurt kommen, Davis-Cup-Teamchef Carsten Arriens reagiert verärgert. Kurz darauf rudert Kohlschreiber zurück.

Philipp Kohlschreibers Zukunft im Davis-Cup-Team ist ungewiss. Weil der zweitbeste deutsche Tennisprofi am Sonntag nicht zum sogenannten Versöhnungstag in Frankfurt erscheinen wollte, hat der verärgerte Bundestrainer Carsten Arriens mit Konsequenzen gedroht: "Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen und finde sie enttäuschend", sagte der Teamchef.

Auf die Frage, ob er Kohlschreiber nun nicht mehr für künftige Davis-Cup-Partien berücksichtigen wird, antwortete Arriens: "Darüber mache ich mir Gedanken. Aber im Moment steht für mich die sportliche Aufgabe gegen Frankreich im Fokus." Kohlschreiber reagierte am Donnerstag auf den drohenden Rauswurf. "Er hat zu jeder Zeit aufgrund seiner Verletzung lediglich die Teilnahme am Showkampf um 14 Uhr in Frage gestellt, vor Ort wird er auf jeden Fall sein", teilte das Management des 30 Jahre alten Augsburgers mit. Für diesen Donnerstag wird eine Mitteilung des Deutschen Tennis Bundes erwartet.

Nach den Absagen von Kohlschreiber, Tommy Haas und Florian Mayer wird Arriens vom 4. bis 6. April in Nancy mit Tobias Kamke (Lübeck/Weltranglisten-92.) und den Debütanten Jan-Lennard Struff (Warstein/104.), Peter Gojowczyk (München/111.) und Doppel-Spezialist André Begemann (Frankfurt/Main) die starken Franzosen herausfordern. Damit vollzieht sich nach dem Eklat beim Spiel gegen Spanien im deutschen Herren-Tennis nun offenbar ein Neuanfang. Haas spielt in den Planungen keine Rolle mehr. Dass der bald 36-Jährige nicht aus den USA nach Frankfurt reisen wird, stößt bei Arriens aufgrund der räumlichen Entfernung sogar auf Verständnis.

Mayer und Daniel Brands dagegen werden trotz Verletzung respektive Nicht-Nominierung nach Frankfurt-Kalbach kommen und wollen ihren Teil zur Versöhnung der Fans beitragen. Anfang Februar hatten sich Haas, Kohlschreiber und Mayer beim Sieg gegen Spanien am Abschlusstag mit ärztlichen Attesten abgemeldet und die Zuschauer massiv verärgert. Mayer sagte anschließend wegen einer Schulterverletzung sein nächstes Turnier ab, Haas und Kohlschreiber dagegen gingen in Zagreb an den Start.

"Für mich ist es Ehrensache, am Sonntag nach Frankfurt zu fahren - schließlich freuen sich die Fans auf diesen Tennis-Tag", erklärte Mayer in einer Mitteilung seines Managements. Er werde aufgrund seiner aktuellen Verletzung am Schambein aber nicht spielen können.

"Es war für beide eine Selbstverständlichkeit zu kommen, so gehört es sich auch. Das hat auch etwas mit Anstand zu tun", sagte Arriens. Kohlschreiber ließ diesen offenbar wieder einmal vermissen - bis zum Donnerstag. Es war nicht das erste Mal, dass der Weltranglisten-25. dem deutschen Tennis Schlagzeilen bescherte. Am Rauswurf von Arriens-Vorgänger Patrik Kühnen war er nicht unbeteiligt, nachdem Kühnen ihn 2012 nach einem monatelangen Zwist nicht für das Davis-Cup-Abstiegsspiel gegen Australien berücksichtigt hatte. Arriens holte Kohlschreiber für die folgende Partie in Argentinien zurück. In Erinnerung sind auch seine verunglückte Olympia-Absage oder seine Dauerfehde mit Haas.

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