Tennis in Wimbledon:Djokovic kämpft sich ins Finale

Lesezeit: 2 min

Zum zweiten Mal im Wimbledon-Finale: Novak Djokovic. (Foto: REUTERS)

"Gegen Novak Djokovic muss ich 110 Prozent geben": Juan Martin del Potro und der Weltranglistenerste duellieren sich in Wimbledon auf hohem Niveau - fast fünf Stunden lang. Schließlich entscheidet Djokovic das Match für sich. Im Finale trifft er nun auf Andy Murray.

Sabine Lisicki steht im Finale
:"Ich liebe Wimbledon"

Nächstes Match von Sabine Lisicki, nächster grandioser Auftritt: Mit der Polin Agnieszka Radwanska liefert sich die Deutsche ein dramatisches Halbfinal-Duell - und ist am Ende mal wieder ganz verknallt in ihr Lieblingsturnier.

Das Match in Bildern

Nach dem längsten Halbfinale der Turniergeschichte ist der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic zum zweiten Mal in das Endspiel von Wimbledon eingezogen. Der 26 Jahre alte Tennisprofi aus Serbien gewann am Freitag in einem hochklassigen Halbfinale gegen den Argentinier Juan Martin del Potro in fünf Sätzen über 4:43 Stunden mit 7:5, 4:6, 7:6 (7:2), 6:7 (6:8), 6:3. "Es war eines der besten Matches, an dem ich je teilnehmen durfte", sagte Djokovic.

Im Kampf um seinen zweiten Wimbledon-Titel nach 2011 und seinen insgesamt siebten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier trifft er an diesem Sonntag auf den britischen US-Open- und Olympiasieger Andy Murray oder Jerzy Janowicz aus Polen.

Im gesamten Turnierverlauf waren Djokovic und Del Potro bis zum direkten Aufeinandertreffen ohne Satzverlust geblieben - ein Halbfinal-Novum in der Ära des Profitennis in Wimbledon. Und dann sorgten sie mit ihrem denkwürdigen Match gleich noch für einen weiteren Rekord.

Sie überboten das bis dahin längste Halbfinale zwischen Boris Becker und Ivan Lendl im Jahr 1989 deutlich. Der heutige BBC-Kommentar und der aktuelle Coach von Andy Murray hatten sich in der Vorschlussrunde 4:01 Stunden gegenübergestanden. Djokovic hatte unter anderen in der ersten Runde Florian Mayer aus Bayreuth und im Achtelfinale den gebürtigen Hamburger Tommy Haas bezwungen.

"Gegen Novak Djokovic muss ich 110 Prozent geben", hatte der 1,98 Meter große Del Potro vor der Partie gesagt. Der Australian-Open-Sieger dieses Jahres war bislang so dominant aufgetreten, dass er spätestens nach dem frühen Scheitern von Rafael Nadal und Roger Federer als klarer Titelfavorit galt. Del Potro allerdings erwies sich als ebenbürtiger Gegner der Nummer eins.

Murray folgt Djokovic ins Finale

Im ersten Durchgang gelang Djokovic das Break erst nach 55 Minuten zum 7:5 und damit zum Satzgewinn. Im zweiten Durchgang nahm Del Potro seinem Gegenüber zum 4:3 den Aufschlag ab und fügte Djokovic nach 44 Minuten den ersten Satzverlust im Turnier zu. Bei sommerlichen Temperaturen zeigten der US-Open-Sieger von 2009 und der sechsmalige Grand-Slam-Turnier-Champion spektakuläre Ballwechsel und boten beste Unterhaltung auf dem Centre Court.

Im dritten Durchgang wehrte del Potro beim Stand von 5:6/0:40 noch drei Satzbälle ab, musste sich dann aber im Tiebreak nach 69 Minuten geschlagen geben. Auch in Satz vier fiel die Entscheidung erst im Tiebreak. Del Potro wehrte zwei Matchbälle ab und machte den Punkt zum 8:6. Es ging in den fünften Satz. Mit einem Rückhand-Winner machte Djokovic schließlich den Sieg perfekt.

Auch Andy Murray hat es bis ins Finale geschafft: Der 26 Jahre alte Schotte gewann am Freitag gegen den aufschlagstarken Polen Jerzy Janowicz 6:7 (2:7), 6:4, 6:4, 6:3 und trifft am Sonntag auf Djokovic. Im vergangenen Jahr hatte Murray das Finale im All England Club gegen den Schweizer Roger Federer verloren, sich wenige Wochen später an gleicher Stelle jedoch revanchiert und Olympiagold gewonnen. Als letzter Brite hatte Fred Perry 1936 in Wimbledon triumphiert.

© SZ.de/dpa/sid/jbe/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: