Tennis in Washington:Petkovic verliert das Finale

ATP Tennis Tournament in Washington, DC.

Im Finale ausgeschieden: Andrea Petkovic

(Foto: dpa)

Andrea Petkovic verpasst ihren dritten Turniersieg und verliert im Endspiel in Washington gegen Magdalena Rybarikova. Ein überragender Tiger Woods gewinnt die World Golf Championships in Ohio.

Tennis, Washington: Andrea Petkovic hat das Finale des Turniers in Washington D.C. verloren und ihren dritten Titel auf der WTA-Tour verpasst. Die 25-Jährige aus Darmstadt musste sich im Endspiel der mit 235.000 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung der an Position sieben gesetzten Titelverteidigerin Magdalena Rybarikova mit 4:6, 6:7 (2:7) geschlagen geben. Nach 1:56 Stunden verwandelte die Slowakin, die im Viertelfinale die topgesetzte Angelique Kerber (Kiel) bezwungen hatte, ihren zweiten Matchball und feierte in der amerikanischen Hauptstadt ihren insgesamt vierten Turniererfolg. "Es war eine ziemlich gute Woche. Insgesamt bin ich ganz zufrieden", sagte Petkovic: "Ich hätte mir hier gerne den Titel geholt, um wirklich das Gefühl zu haben, zurück zu sein. Aber es ist in Ordnung." Petkovic konnte im ersten Duell mit der Weltranglisten-43. Rybakrikova eine 4:0-Führung im ersten Satz nicht nutzen und gab in der Folge acht Spiele in Serie ab. Im zweiten Durchgang lag die Fed-Cup-Spielerin, die in Washington ihr siebtes WTA-Finale bestritt, auch deshalb schnell mit 1:4 in Rückstand. Zwar kämpfte Petkovic und ging sogar mit 6:5 in Führung, doch die 24-jährige Rybakrikova behielt im Tiebreak die Nerven. "Es war ein wirklich hartes Spiel, Respekt an Magda. Sie hat den Sieg heute wirklich verdient", sagte Petkovic. Petkovic, die nach zahlreichen Verletzungen auf dem Weg zurück zu alter Form ist, hat zuletzt im Mai 2011 in Straßburg einen Turniersieg auf der WTA-Tour gefeiert. Der erste Erfolg war der ehemaligen Weltranglistenneunten 2009 in Bad Gastein gelungen. Zuletzt hatte Petkovic nach der Niederlage in der Qualifikation der French Open das ITF-Turnier in Marseille gewonnen und danach bei der WTA-Premiere in Nürnberg das Finale erreicht. Zwischenzeitlich war Petkovic bis auf Rang 177 abgerutscht, wird aber am Montag in die Top 50 zurückkehren.

Bei den Männern gewann der argentinische Tennisprofi Juan Martin del Potro. Der an Nummer eins gesetzte 24-Jährige, der im Halbfinale Tommy Haas bezwungen hatte, setzte sich im Endspiel des mit 1,295 Millionen Dollar (ca. 975.000 Euro) dotierten Hartplatz-Turniers 3:6, 6:1, 6:2 gegen den Amerikaner John Isner durch.

Golf, Tiger Woods: Ein überragend aufspielender Tiger Woods hat zum achten Mal die World Golf Championships in Akron/Ohio gewonnen. Der Weltranglistenerste aus den USA behauptete am Sonntag seine deutliche Führung bei dem mit 8,75 Millionen Dollar dotierten Turnier mit einer 70-er Runde und siegte mit insgesamt 265 Schlägen überlegen vor Titelverteidiger Keegan Bradley aus den USA und dem Schweden Henrik Stenson (beide 272). Für seinen 79. Sieg auf der US-PGA-Tour kassierte der 37-jährige Kalifornier ein Preisgeld von 1,4 Millionen Dollar. Auch Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer überzeugte bei der hochkarätig besetzten Veranstaltung im Firestone Country Club als geteilter Neunter. Dem 28-Jährigen aus Mettmann gelang am Schlusstag eine starke 66-er Runde auf dem Par-70-Kurs, er beendete das Turnier mit insgesamt 276 Schlägen. Damit zeigte Kaymer vier Tage dem vierten Major-Turnier des Jahres seine ansteigende Form. Topfavorit auf den Titel bei der PGA Championship im Oak Hill Country Club in Rochester ist aber Woods. Der 14-malige Major-Sieger spielte in Akron die versammelte Weltelite in Grund und Boden und gewann bereits sein fünftes Turnier auf der US-Tour in diesem Jahr.

DTM, Moskau: Audi-Pilot Mike Rockenfeller (Neuwied) hat das erste DTM-Rennen auf russischem Boden gewonnen und mit seinem zweiten Saisonsieg die Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Der 29-Jährige holte am Sonntag gemeinsam mit seinem Markenkollegen Mattias Ekström den Audi-Doppelsieg auf dem neuen Moskau Raceway. Der Schwede zeigte sich damit wenig beeindruckt von seiner Disqualifikation nach seinem Sieg vor drei Wochen am Norisring. Dritter wurde der Brasilianer Augusto Farfus im BMW. In der Gesamtwertung liegt Rockenfeller mit nun 94 Punkten bereits 27 Zähler vor Titelverteidiger Bruno Spengler (BMW/67) aus Kanada, der nach einem missratenen Rennen nur 19. wurde. Der englische Vizemeister Gary Paffett (Mercedes) musste sich mit dem fünften Platz begnügen, der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock (Wersau/BMW) wurde nur 16.

Die Sorge wegen eines möglichen Rennabruchs blieb am Sonntag letztlich unbegründet. Am Samstag war nach einer Sperrung des Luftraums über dem Kurs das Qualifying abgebrochen worden, anscheinend hatte der Überflug des Staatspräsidenten Wladimir Putin diese Maßnahme erzwungen. Der Rettungshubschrauber durfte daraufhin nicht ausrücken, ein sicheres Qualifying war damit nicht mehr zu gewährleisten.

Schwimm-WM, Vorläufe: Am letzten Tag der Schwimm-WM in Barcelona haben beide deutsche Lagen-Staffeln über 4 x 100 Meter das Finale erreicht. Die Männer mit Felix Wolf, Hendrik Feldwehr, Steffen Deibler und Dimitri Colupaev wurden in 3:34,91 Minuten Gesamt-Achte der Vorläufe und retteten sich am Sonntagvormittag mit 0,32 Sekunden vor Großbritannien in den Endlauf am Abend. "Zitterpartie", kommentierte Feldwehr treffend. Das Frauen-Quartett mit Lisa Graf, Caroline Ruhnau, Alexandra Wenk und Britta Steffen schlug am Sonntag nach 4:01,30 Minuten ebenfalls als Vorlauf-Achter an. Hingegen scheiterten beide Lagenschwimmer über 400 Meter. Sowohl Yannick Lebherz als auch Youngster Kevin Wedel blieben klar über ihren Zeiten der deutschen Meisterschaften Ende April. "Ich bin absolut ans Limit gegangen, aber mir ist auf der ersten Brustbahn die Luft weggeblieben, Hammer", sagte Lebherz. Der Potsdamer schlug nach 4:16,23 Minuten als Vorlauf-Elfter an. Sein fast vier Sekunden besserer deutscher Rekord vom April hätte locker fürs Finale gereicht. Wedel kam nach 4:23,18 Minuten ins Ziel.

DFB, Viagogo: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erwägt juristische Schritte gegen den umstrittenen Tickethändler Viagogo. Das Unternehmen habe "schon Karten für das Länderspiel in Stuttgart gegen Chile im Jahr 2014 angeboten. Für diese Karten haben wir noch nicht mal Preise festgelegt. Diese Vorgehensweise halte ich für unseriös", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach der Bild am Sonntag: "Unsere Juristen befassen sich mit dem Thema. Es kann nicht sein, dass jemand Karten für unsere Veranstaltungen anbietet, obwohl er keinen entsprechenden Vertrag mit dem DFB hat." Bundesligist Schalke hatte kürzlich einen erst eine Woche laufenden Vertrag mit der Ticketbörse nach massiven Fanprotesten fristlos gekündigt. Viagogo erhält von Fußball-Vereinen Karten, die das Unternehmen mit teils erheblichen Preisaufschlägen verkauft.

Tiger Woods dominiert in Ohio

Golf, Tiger Woods: Tiger Woods ist der achte Sieg bei den World Golf Championships in Akron kaum mehr zu nehmen. Der Weltranglistenerste verteidigte vor dem Schlussdurchgang seine klare Führung. Woods benötigte am Samstag (Ortszeit) auf dem Par-70-Kurs des Firestone Country Clubs im US-Bundesstaat Ohio 68 Schläge. Nach 66 Versuchen zu Turnierbeginn und seiner Galarunde von 61 Schlägen am zweiten Tag der mit 8,75 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung der US-PGA-Tour kommt er auf insgesamt 195 Schläge. Der zweitplatzierte Schwede Henrik Stenson benötigte bisher 202, Woods-Landsmann Jason Dufner 203 Schläge. "So sauber wie es gestern lief, so schwer war es heute", kommentierte Woods allerdings seinen Auftritt. 210 Schläge stehen vor der Schlussrunde für den deutschen Golf-Star Martin Kaymer zu Buche. Der 28-Jährige konnte sich nach seinem schlechten Auftakt (74) und einer überzeugenden 67er-Runde im zweiten Durchgang aber weiter verbessern. Dank 69 Schlägen am Samstag rückte Kaymer bis auf den geteilten 17. Platz vor. Eine Top-Ten-Platzierung ist damit eine Woche vor dem vierten Major des Jahres mit der PGA Championship in Reichweite.

Schwimm-WM, Wasserball: Rekord-Olympiasieger Ungarn hat sich zum dritten Mal zum Wasserball-Weltmeister gekrönt. Der EM-Dritte setzte sich im Finale der Schwimm-WM in Barcelona gegen Vize-Europameister Montenegro mit 8:7 (2:0, 1:2, 3:3, 2:2) durch und sicherte sich nach 1973 und 2003 erneut WM-Gold. Herausragender Spieler war Torhüter Viktor Nagy, der zwölf von 19 Würfen abwehrte. Mit Bronze tröstete sich Olympiasieger Kroatien nach einem 10:8 gegen Titelverteidiger Italien. Die deutsche Mannschaft war in ihrem ersten Turnier unter dem neuen Bundestrainer Nebojsa Novoselac im Achtelfinale gegen Australien ausgeschieden.

Schießen, EM in Suhl: Bei der Heim-Europameisterschaft in Suhl hat sich die Mannschaft des Deutschen Schützenbundes (DSB) im olympischen Doppeltrap-Wettbewerb die Bronzemedaille erkämpft. Die deutsche Mannschaft mit Andreas Löw (Weinberg), Waldemar Schanz (Wiesbaden) und Michael Goldbrunner (Geretsried) musste sich nur Europameister Italien und Russland geschlagen geben. Löw erreichte darüber hinaus das Finale des Einzelwettbewerbs und wurde mit 26 Treffern Sechster.

Beachvolleyball-EM: Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben bei der Europameisterschaft der Beachvolleyballer die Bronzemedaille geholt. Das Duo aus Hamburg setzte sich am Samstag in Klagenfurt im deutschen Duell um Platz drei gegen die Berlinerinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler mit 2:0 (21:17, 21:18) durch. Für Deutschlands Beachvolleyballer ist es die 28. Medaille in der 20-jährigen EM-Geschichte. "Es war ein super hartes Spiel, wir haben versucht alle unsere Reserven zusammenzukratzen - und haben das geschafft", kommentierte Walkenhorst die Hitzeschlacht.

Zuvor hatten beide deutschen Frauen-Teams den Einzug ins Endspiel verpasst. Die WM-Fünften Ludwig und Walkenhorst blieben beim 0:2 gegen die österreichischen Schwaiger-Schwestern klar unter ihren Möglichkeiten. Die deutschen Meisterinnen Holtwick/Semmler unterlagen im Halbfinale den Spanierinnen Liliana/Baquerizo unerwartet deutlich ebenfalls mit 0:2. Damit endete die EM für die topgesetzten Holtwick/Semmler, 2010 Vizeeuropameisterinnen, als Vierte wieder mit einer Enttäuschung. Bei der WM vor einem Monat in Polen war das Duo bereits in der ersten K.o.-Runde ausgeschieden. Ludwig war mit ihrer ehemaligen Partnerin Sara Goller 2008 und 2010 schon Europameisterin gewesen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: