Tennis:Im Rhythmus

BAU 25 04 2018 Stuttgart Tennis Porsche Tennis Grand Prix Schlussjubel von Angelique Kerber GER

Plötzlich unerschütterlich: Anders im Fed Cup blieb Angelique Kerber diesmal ruhig - und ließ Petra Kvitova die Fehler begehen.

(Foto: Baumann/Imago)

Angelique Kerber überzeugt nach ihrem schwachen Auftritt beim Fed-Cup-Halbfinale. Sie und Laura Siegemund sind nun die einzig verbleibenden Deutschen beim WTA-Turnier in Stuttgart.

Von Anna Dreher, Stuttgart

Ausgerechnet Petra Kvitova. Aber was sollte Angelique Kerber machen? So war das Hauptfeld nun mal ausgelost worden. Dass am Wochenende vor dem Start des Tennisturniers in Stuttgart Deutschland gegen Tschechien im Fed-Cup gespielt hatte, war den Loskugeln ziemlich egal gewesen, wahrscheinlich wussten sie es nicht einmal. Im Nationenwettbewerb jedenfalls hatte das Team um die frühere Weltranglistenerste Kerber 1:4 gegen den zehnmaligen Sieger verloren - und sie hatte das entscheidende Einzel dieses Halbfinals gegen Kvitova am Sonntag 2:6, 2:6 abgegeben. Der im Fed Cup beeindruckend konstant spielenden Tschechin gelang alles, Kerber so gut wie nichts. Ausgerechnet gegen diese Gegnerin sollte Kerber am Mittwochabend in jenes Turnier starten, das sie 2015 und 2016 gewinnen konnte. "Es ist schon ein bisschen komisch, gleich wieder gegen Petra zu spielen", hatte Kerber vorab gesagt. "Aber ich will die Chance nutzen, es diesmal besser zu machen." In den Anfangsminuten war nicht ganz klar, ob ihr das gelingen würde. Nach 25 Minuten stand es 3:3, Kerber hatte nur einen Punkt mehr gewonnen. Dann aber nahm sie ihrer Gegnerin den Aufschlag ab und schien die bittere Niederlage vom Wochenende endgültig vergessen zu haben. Kerber spielte entschlossen und aggressiv, nach 77 Minuten verwandelte sie den dritten Matchball zum 6:3, 6:2. "Ich habe versucht, mich ganz auf mein Spiel zu konzentrieren. Und ich bin unendlich froh, dass ich gewonnen habe und in der zweiten Runde stehe", sagte Kerber emotionalisiert. "Ich brauche ja immer Zeit, um meinen Rhythmus zu finden." Außer der 30-Jährigen hat es von den acht gestarteten Deutschen nur noch eine geschafft: Die mit einer Wild Card angetretene Laura Siegemund hatte sich am Dienstagabend 6:4, 6:3 gegen Barbora Strycova durchgesetzt - ebenfalls eine Tschechin. Für die Vorjahressiegerin und Vorvorjahresfinalistin war es das erste Match ohne Kniebandage: Vor elf Monaten hatte sie beim Turnier in Nürnberg einen Riss des Kreuzbandes erlitten. Sie weiß, dass sie noch nicht so spielen kann, als wäre sie nie weg gewesen.

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