Swetlana Kusnezowa schlägt eine Vorhand, ihr langer, geflochtener Zopf fliegt einmal um den Kopf - und die Haarspitzen treffen sie mitten ins Gesicht, piksen sie direkt in die Augen. Immer wieder, bei jeder Vorhand. Davon hatte die russische Tennisspielerin und zweifache Grand-Slam-Siegerin mitten im Vorrundenspiel bei der Tennis-WM in Singapur genug. Gerade hatte sie nach einem 7:5-Erfolg im ersten Satz gegen Agnieszka Radwanska den zweiten Satz mit 1:6 verloren.
Zu Beginn des dritten Satzes griff die 31-Jährige zur Schere - und schnitt ein gutes Stück von ihrem Zopf ab. "Es hat mich sehr gestört", sagte Kusnezowa. "Ich habe mir gedacht, okay, was ist jetzt wichtiger - meine Haare, die ich wachsen lassen kann oder das Match?"
Auf Instagram postete die Weltranglisten-Neunte ein Video mit dem Kommentar: "Manchmal muss man es nicht von dem besten Friseur machen lassen und nicht zur besten Zeit." Die große Schere für ihren Haarschnitt hatte ihre Tennistaschen-Ausrüstung allerdings nicht hergegeben. So forderte sie extra den Schiedsrichter auf, ihr eine bringen zu lassen.
Und das Zopf-Opfer hat sich gelohnt: Den dritten Satz - und damit das Spiel - gewann Kusnezowa mit 7:5.