Tennis:Brown erreicht das Duell der coolen Typen

Tennis: Dustin Brown hat sich reingekämpft - und steht jetzt in der zweiten Runde in Wimbledon.

Dustin Brown hat sich reingekämpft - und steht jetzt in der zweiten Runde in Wimbledon.

(Foto: AFP)

Der deutsche Tennisspieler beweist sich in der ersten Runde in Wimbledon als Kämpfer. Jetzt trifft er auf den ähnlich lässigen Nick Kyrgios: "Sicher erwarten die Leute ein Spektakel."

Von Gerald Kleffmann, Wimbledon

Wenn es so etwas gäbe wie einen Preis für das Match der coolsten Typen, hätte ein Duell am Donnerstag beste Chancen. Der Australier Nick Kyrgios ist jemand, der oft polarisiert, der ein bisschen herumflegelt und lässige Klamotten trägt. Kyrgios ist aber auch ein fantastischer Spieler, mit Ballgefühl in jeder Fingerspitze, am Dienstag hat der 21-Jährige aus Canberra mit einem 6:4, 6:3, 6:7 (9), 6:1-Sieg gegen den Tschechen Radek Stepanek die zweite Runde in Wimbledon erreicht.

Sein Gegner ist nun Dustin Brown, der 31 Jahre alt ist, im letzten Jahr hier Rafael Nadal rauswarf und zur Belohnung eine Wildcard von den feinen Herren des All England Lawn Tennis and Croquet Club erhielt. Brown aus Winsen/Aller kämpfte den Serben Dusan Lajovic 4:6, 6:3, 3:6, 6:3, 6:4 nieder (wegen Regens wurden viele Matches danach nicht beendet/aufgenommen).

Brown ist erfahrener geworden, reifer

"Für mich war das eine unglaubliche Nachricht, als ich von der Wildcard erfuhr", sagte Brown nach dem Match, in das er mühevoll gestartet war. "Ich hatte keinen Rhythmus beim Volley", befand er, und das ist in seinem Falle ungünstig. Brown ist Serve&Volley-Spezialist, er lebt von Attacken ans Netz, Überraschungsmomenten, Manövern, mit denen der Gegner nicht rechnet.

Genau aus diesem Grund ist Brown, dessen Vater aus Jamaika kommt, einer der populärsten Spieler bei jedem Turnier, da spielt es auch keine Rolle, dass er als 85. in der Weltrangliste nicht in der Spitze geführt wird. "Sicher erwarten die Leute ein Spektakel", sagte Brown hinsichtlich des Duells mit seinem Kumpel Kyrgios, für ihn geht es aber nicht darum, dieses auf Knopfdruck zu bieten.

Er ist erfahrener geworden, reifer, sagt er, wenn es nicht läuft, weiß er: "Ich muss die Ruhe bewahren und mein Spiel weiterspielen." Das mit den Trickshots, etwa Schlägen durch die Beine oder Hechtsprünge, macht er ohnehin intuitiv. So gesehen dürfte sein Match mit Kyrgios ein ganz natürliches werden, aber eben doch: ein Spektakel.

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