Tennis (2):Außenseiter-Endspiel

BNP Paribas WTA Finals: Singapore 2015 - Day Seven

Angeschlagen und eingebunden hat die Polin Agnieszka Radwanska die nächste Runde erreicht.

(Foto: Julian Finney/Getty Images)

Garbine Muguruza und Maria Scharapowa scheitern überraschend an Agenieszka Radwanska und Petra Kvitova - die Finalistinnen hatten das Halbfinale erreicht, obwohl sie in der Gruppenphase mehr Spiele verloren als gewonnen hatten.

Petra Kvitova und Agnieszka Radwanska haben ihre Außenseiterchancen beim WTA-Finale genutzt und spielen am Sonntag im Endspiel von Singapur um die WM-Krone. Während sich die Tschechin Kvitova mit 6:3, 7:6 (3) gegen die Turnierfavoritin Maria Scharapowa (Russland) durchsetzte, gewann die Polin Radwanska mit 6:7 (5), 6:3, 7:5 gegen die aufstrebende Spanierin Garbine Muguruza. Sowohl Kvitova als auch Radwanska waren trotz zwei Niederlagen in jeweils drei Gruppenpartien ins Halbfinale eingezogen. Dagegen hatten Scharapowa und Muguruza bis Samstag kein Match verloren. Die Gewinnerin des Saisonabschlussturniers kassiert ein Preisgeld in Höhe von 2,36 Millionen Dollar. Titelverteidigerin Serena Williams (USA) war im Stadtstaat nicht am Start, da sie ihre Saison nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus bei den US Open vorzeitig beendet hatte.

Die zweimalige Wimbledonsiegerin Kvitova hatte die inoffizielle WM 2011 schon einmal gewonnen. Diesmal sind die Voraussetzungen jedoch völlig anders. "Ich kann es noch gar nicht glauben, nachdem es in der Gruppenphase nicht so gut lief", sagte die 25-Jährige, die sich noch mit den Folgen des Pfeifferschen Drüsenfiebers plagt: "Ich habe gute Tage und schlechte Tage, an denen ich platt bin." Radwanska, Halbfinalistin der vergangenen beiden Jahre, wartet noch auf einen großen Titel in ihrer Karriere. "Ich hatte nicht damit gerechnet, in Singapur so weit zu kommen", gab die 26-Jährige zu: "Die beiden Niederlagen in der Vorrunde waren hart, aber ich habe nie aufgegeben."

"La Professora" Radwanska bestätigt ihren Spitznamen

Fed-Cup-Siegerin Kvitova, die gegen Angelique Kerber (Kiel) ihr erstes Gruppenspiel verloren hatte, entzauberte Scharapowa mit druckvollen Grundlinienschlägen und ihrer Kampfstärke. Die Russin, Turniersiegerin von 2004, führte im zweiten Durchgang bereits mit 5:1, konnte aber einen Satzball nicht nutzen und leistete sich zu viele Fehler. Dabei war Publikumsliebling Scharapowa ungeachtet ihrer langen Verletzungspause durch die Gruppenphase marschiert und hatte sich keinen Ausrutscher geleistet.

Turnier-Debütantin Muguruza (22) zeigte gegen Radwanska nach drei Erfolgen in drei Gruppenspielen zunächst ihre Kämpferqualitäten. Im ersten Satz lag die Wimbledonfinalistin bereits 1:4 zurück, und auch im Tiebreak konnte sie einen 0:3-Rückstand umbiegen. Danach baute Muguruza physisch aber sichtbar ab. "Ich war müde", sagte die Spanierin, die in Singapur auch im Doppel angetreten ist. Die Aufholjagd im dritten Satz, als sie ein 1:4 in 5:5 verwandelte, kostete sie zu viel Kraft. Radwanska punktete immer wieder mit ihren gefürchteten Stopps und profitierte von ihrer Spielintelligenz. Kein Wunder, dass sie von Muguruza den Spitznamen "La Professora" bekam. "Ich weiß das zu schätzen", sagte die Polin stolz.

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