Tabellenzweiter:Darmstadt punktet auch in Dortmund

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Ein Serientorschütze, der nur zwischenzeitlich helfen konnte: Pierre-Emerick Aubameyang traf doppelt - konnte aber das Remis nicht verhindern. (Foto: Ina Fassbinder/Reuters)

Der Aufsteiger trotz auch den Großen ein Untentschieden ab. Zwei Tore von Aubameyang genügen dem BVB nicht. Die Bayern liegen in der Tabelle nun vier Punkte vorn. Am Sonntag kommt es zum Spitzenspiel.

Borussia Dortmund hat vor dem Gipfeltreffen beim FC Bayern ein böses Erwachen erlebt und den Kontakt zum Meister ein wenig abreißen lassen. Durch den Ausgleichstreffer von Aytac Sulu in der letzten Minute kamen die Westfalen am Sonntag trotz deutlicher Überlegenheit nicht über ein 2:2 (0:1) gegen den krassen Außenseiter SV Darmstadt 98 hinaus und liegen damit vor dem Gastspiel in München schon vier Punkte hinter der Spitze. Der BVB, der mit elf Pflichtspielsiegen in die Saison gestartet war, gab nach dem 1:1 bei 1899 Hoffenheim zum zweiten Mal nacheinander zwei wichtige Zähler ab.

Dabei hatte Pierre-Emerick Aubameyang mit seinen Saisontoren Nummer acht und neun den BVB in Führung gebracht (63. und 71.), ehe Sulu für den Schock sorgte. Darmstadt war in der ersten Halbzeit nach einem Lehrbuch-Konter durch Marcel Heller in Führung gegangen (17.). Auch wenn die Elf von Trainer Dirk Schuster den ersten Sieg gegen den BVB seit dem 7. Oktober 1978 verpasste, gelang ihr doch ein weiterer Überraschungscoup. Schon auf Schalke (1:1) und in Leverkusen (1:0) hatten die Hessen die Großen geärgert.

"Hoffenheim war schon ärgerlich, hier das Spiel genauso. Wir wissen aber auch, dass die erste Halbzeit nicht unseren Ansprüchen genügt", sagte Ilkay Gündogan, und Borussen-Kapitän Mats Hummels ärgerte sich über die "Einstellung" seiner Kollegen beim späten Gegentor. "Fünf, sechs Spieler stehen 20 Meter vor dem Tor. Das ist keine Verteidigung", schimpfte Hummels und ergänzte: "Das ist ein Spiel, das du normalerweise klar gewinnst." Darmstadts Peter Niemeyer war dagegen überglücklich: "Mentalität schlägt Qualität. Das leben wir brutal. Bis jetzt haben wir aber noch nichts erreicht."

Dortmund war zwar klar spielbestimmend und besaß hohe Ballbesitz-Anteile, doch gegen die tief stehende Abwehr der Lilien fehlten den Schwarz-Gelben die Ideen. Erst recht, nachdem die Hessen überraschend in Führung gegangen waren. Nach dem blitzschnellen Konter über Konstantin Rausch und Jerome Gondorf traf Heller mit einem sehenswerten Volleyschuss zur Führung. Für den Mittelfeldspieler war es das dritte Saisontor. Vor allem in den ersten 45 Minuten waren die Dortmunder von ihrer Bestform weit entfernt. Von dem zuletzt so überragenden Henrikh Mkhitaryan war diesmal wenig zu sehen, Reus verfing sich häufig in Zweikämpfen und wurde in der 59. Minute bereits ausgewechselt. Dazu leistete sich der Japaner Shinji Kagawa einige Fehlpässe.

Ein unverändertes Bild bot auch die zweite Halbzeit. Der BVB drängte, Darmstadt verteidigte zum Teil mit zehn Feldspielern. Dann platzte aber doch der Knoten: Nach einer feinen Kombination war Aubameyang zur Stelle. Und der Torjäger setzte mit einer Einzelaktion noch einen drauf. In Minute 78 hätte Aubameyang bei einer weiteren Großchance sogar einen Hattrick perfekt machen können.

© SZ vom 28.09.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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