Tabellenführer spielt remis gegen Aalen:Merkel rettet Braunschweig in 17 Sekunden

Eintracht Braunschweig v VfR Aalen - 2. Bundesliga

Braunschweigs Pierre Merkel (re.): Jubel nach dem Ausgleich gegen Aalen

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Lange sieht es nach dem Sturz des Tabellenführers aus: Der VfR Aalen liegt gegen Eintracht Braunschweig vorne, doch dann kommt Pierre Merkel ins Spiel und macht sofort den Ausgleich. Erzgebirge Aue verschießt gegen den FSV Frankfurt in Rückstand einen Elfmeter. Kaiserslautern gewinnt mühelos gegen Dresden und festigt den dritten Platz.

Pierre Merkel hat Spitzenreiter Eintracht Braunschweig vor einer überraschenden Niederlage gerettet und für ein Fortbestehen der beeindruckenden Heimserie der Niedersachsen gesorgt. Nur 17 Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte der 23-Jährige in der 86. Minute das für die Gastgeber erlösende 1:1 (0:1) gegen Aufsteiger VfR Aalen und verhinderte damit die erste Heimniederlage seit über einem Jahr.

Zuvor hatte es nach Enrico Valentinis Treffer (45. + 1/Foulelfmeter) lange Zeit nach einer großen Überraschung ausgesehen. Hertha BSC hat bei nunmehr drei Punkten Rückstand am Montag die Chance, mit einem Sieg im Stadtderby gegen Union Berlin die Braunschweiger von der Tabellenspitze zu verdrängen.

Vor 19.850 Zuschauern fand der Spitzenreiter, der auf seine beiden besten Torschützen Domi Kumbela (Gelbsperre) und Dennis Kruppke (Innenbandriss) verzichten musste, gegen defensiv eingestellte Gäste nur schwer in die Partie. Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Kurz vor der Pause entschied Schiedsrichter Florian Steuer nach einem vermeintlichen Foul an Marco Haller auf Elfmeter für Aalen. Valentini verwandelte den Strafstoß in die Mitte.

Im zweiten Abschnitt erhöhten die Löwen den Druck. Orhan Ademi vergab nach knapp einer Stunde die erste klare Chance, als sein Schuss aufs leere Tor noch auf der Linie von Haller geblockt wurde. In der Folge stemmten sich die Spieler von Trainer Torsten Lieberknecht mit Kräften gegen die Niederlage und wurden durch den Treffer von Merkel belohnt. Bei den Braunschweigern überzeugten Deniz Dogan und Neuzugang Omar Elabdellaoui, während die Gäste in Torhüter Jasmin Fejzic und Oliver Barth ihre stärksten Spieler hatten.

Schneetreiben ohne Leckerbissen

Erzgebirge Aue hat im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Heimsieg verpasst. Die Sachsen verloren gegen den FSV Frankfurt mit 0:2 (0:0) und müssen sich nach der dritten Niederlage im heimischen Stadion wieder verstärkt an den unteren Tabellenrängen der Zweiten Bundesliga orientieren.

FC Erzgebirge Aue - FSV Frankfurt

Aues Michael Fink (li.) und Frankfurts Marcel Gaus: kalter Zweikampf im Schnee

(Foto: dpa)

Die Hessen belegen mit 30 Punkten nach dem vierten Auswärtssieg weiterhin einen Platz im gesicherten Mittelfeld. John Verhoek (62.) erzielte den Führungstreffer für den FSV. In der 76. Minute scheiterte Aues Thomas Paulus mit einem Handelfmeter an Frankfurts Torhüter Patric Klandt, bevor Yannick Stark (77.) zum Endstand traf.

Die 6500 Zuschauer in Aue durften keine fußballerischen Leckerbissen erwarten. Beide Teams taten sich schwer auf dem rutschigen Untergrund, Frankfurt schien jedoch ein wenig besser mit dem schneebedeckten Rasen zurecht zu kommen. Die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann suchte bei jeder Gelegenheit konsequent den Weg in die Offensive, während die Gastgeber fast ausschließlich auf Fehler der Hessen lauerten.

Gefährliche Szenen vor beiden Toren blieben zunächst Zufallsprodukte. Den ersten Blackout in Aues Defensive nutzte Verhoek mit einem Kopfball zum Führungstreffer. Wenige Minuten später vergab der eingewechselte Mike Könnecke die bis dahin größte Chance seiner Mannschaft, als er freistehend über das FSV-Gehäuse schoss. Aue hatte in Paulus und Kevin Pezzoni seine besten Akteure. Aufseiten der Hessen verdienten sich Björn Schlicke und Verhoek die Bestnoten.

Kaiserslautern festigt Platz drei

Mit dem zweiten Zu-Null-Sieg nach der Winterpause hat der 1. FC Kaiserslautern den Relegationsplatz gefestigt. Die Pfälzer besiegten den 16. der Tabelle Dynamo Dresden ohne Mühe mit 3:0 (2:0). Dagegen warten die Sachsen seit nunmehr sieben Begegnungen auf den vierten Saisonsieg und drohen in die Abstiegsränge abzurutschen.

Markus Karl (24.), Mohamadou Idrissou (40.) mit seinem ersten Treffer seit 633 Minuten sowie Erwin Hoffer (81.) erzielten vor 32.925 Zuschauern die Tore zum zehnten Saisonsieg der Gastgeber. Bis zum Führungstreffer von Karl mit einem Sonntagsschuss konnte Dresden die Begegnung offen gestalten, weil auch der FCK seinen Rhythmus zunächst nicht fand. Besonders in der Offensive ließ Dynamo jedoch jeglichen Druck vermissen, und in der Abwehr schlichen sich mit fortlaufender Spielzeit Unkonzentriertheiten ein. Das 2:0 durch Idrissou war die logische Folge.

Auch nach dem Wechsel bestimmte die Mannschaft von Marco Foda die Begegnung, ohne sich zunächst hochkarätige Chancen herausspielen zu können. Die Dresdner mühten sich, konnten aber kaum in den Strafraum der Lauterer eindringen. FCK-Torhüter Tobias Sippel verlebte einen ruhigen Abend. Die Lauterer hatten in Alexander Baumjohann und Karl ihre besten Spieler. Bei den Sachsen gefielen Torhüter Benjamin Kirsten und David Solga.

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