Südamerika-Meisterschaft:Comeback des Panthers

Paraguay's Barrios greets Argentina's Messi after their first round Copa America 2015 soccer match at Estadio La Portada de La Serena in La Serena

Mach dir nichts draus, Kleiner, du bist von einem Großen geärgert worden: Lucas Barrios (rechts) tröstet Lionel Messi.

(Foto: Marcos Brindicci/Reuters)

Der frühere Dortmunder Mittelstürmer Lucas Barrios taucht bei der Copa América aus der Versenkung auf und verdirbt beim 2:2 zwischen Paraguay und Argentinien Hauptdarsteller Lionel Messi die Laune.

Von Javier Cáceres, Santiago de Chile

Es gibt gelbe Karten, die Fußball-Profis völlig gleichgültig hinnehmen. Lucas Barrios sah am Samstag in der nordchilenischen Küstenstadt La Serena so eine. Nur neun Ballkontakte hatte der frühere Stürmer von Borussia Dortmund in den elf Minuten, in denen er für die Nationalelf von Paraguay auf den Platz durfte. Mit der neunten aber markierte er ganz am Ende des atemberaubenden Spiels den 2:2-Ausgleich gegen Argentinien. Verteidiger Paulo Da Silva hatte einen lang in den argentinischen Strafraum geschlagenen Freistoß per Kopf abgelegt, Barrios war herangerauscht und hatte den Ball per Spannstoß neben den linken Pfosten gesetzt. Dann drehte er ab, lief auf die Fans zu und beging das Vergehen, das ihm die Verwarnung einbrachte: Er zog das Trikot aus. Die Strafe aber war Barrios egal. Seinen Treffer empfand er als Statement: "Paraguay ist wieder da!", rief Barrios. Er hätte auch rufen können: Lucas Barrios ist wieder da. Es war ruhig geworden um Barrios, seit er sich 2012 nach drei Jahren aus Dortmund zu Guangzhou Evergrande verabschiedet hatte. Doch auch aus der chinesischen Liga zog es den Wanderarbeiter weiter. Ein Dutzend Klubs weist Barrios' Vita mittlerweile auf, zuletzt war er in Frankreich bei HSC Montpellier aktiv. Dort legte er einen derart schlechten Saisonstart hin, dass Vereinspräsident Louis Nicollin wütend wurde. "Wenn ihr wollt, dass ich gehe, gehe ich", antwortete Barrios. In der zweiten Saisonhälfte steigerte Barrios sich; in Südfrankreich will er trotzdem nicht mehr lange bleiben.

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