Streit zwischen Bayern und Dortmund:Tante Jutta aus Kalkutta

Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg

Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke und der FC Bayern sind derzeit nicht immer einer Meinung.

(Foto: dpa)

Lügenbarone, geplatzte Mittagessen, beleidigte Vereinsvertreter: Der Konflikt zwischen BVB-Boss Watzke und dem designierten Bayern-Präsidenten Hopfner nimmt immer absurdere Formen an. Experten-Kommissionen warnen bereits - und Hollywood will die Sache mit prominenter Besetzung verfilmen.

Eine Glosse von Philipp Selldorf

Der Watzke-Hopfner-Konflikt nimmt immer dramatischere Formen an. Am Wochenende kündigte der BVB-Staatsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke an, nie wieder mit Bayern Münchens Ministerpräsidenten Karl Hopfner zu Mittag zu essen. Hopfner rief daraufhin das Kabinett zu einem Dringlichkeitsmittagessen im Restaurant Käfer zusammen und ließ die Platz- und Zeugwarte an der Säbener Straße in Gefechtsbereitschaft versetzen.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte sich "tief besorgt" über die Eskalation. In einem FC-Bayern-Fanshop in Oberhausen wurde eine Stinkbombe gezündet. Bei einer Kundgebung in Bad Mergentheim entfalteten Demonstranten ein Transparent mit der Aufschrift "Watzke, du Lügenbaron".

BVB-Sympathisanten reagierten mit Buh-Rufen, die von Anwohnern als Ruhestörung empfunden wurden. Die wirtschaftlichen Folgen sind noch nicht absehbar. An der Börse in Frankfurt kam der Handel mit BVB-Aktien zum Erliegen, ein "Börsianer" wies allerdings darauf hin, dass dies "nun wirklich nichts Neues" sei.

Unklar ist weiterhin, woran sich der Konflikt entzündet hat. Watzke hatte unter anderem behauptet, dass Uli Hoeneß, Hopfners Amtsvorgänger, "nicht Mutter Teresa" sei. Im Gegenzug sagte Hopfner, dass es nicht zulässig sei, Watzke als Baron Münchhausen zu bezeichnen.

Unabhängige Experten bestätigten die Richtigkeit der Aussagen und erklärten sich ratlos. Der DFB setzte eine Historikerkommission ein, sie soll auch die mögliche Beteiligung von Michael "Moneten" Meier und Gerd "Dr. Gott" Niebaum sowie weiterer Angehöriger der Dortmunder Unterwelt untersuchen.

Unterdessen sicherte sich die US-amerikanische Produktionsfirma Marvel Studios die Rechte an der Verfilmung der Krise. Arnold Schwarzenegger, 66, ist für die Rolle von "Super-Aki" Watzke vorgesehen; J.R. Ewing übernimmt die Darstellung von Karl "The Brain" Hopfner. Peter Scholl-Latour hat sein erstes Buch zur Sache geschrieben: "Kalte Krieger - Imperien am Abgrund" wird er am Montag (21.00 Uhr) bei "Hart, aber fair" vorstellen. Auch der Urururururenkel von Baron Münchhausen sowie Tante Jutta aus Kalkutta sollen an der Sendung teilnehmen.

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