Streit um Transfer von BVB-Stürmer Lewandowski:Watzke kontert Rummenigges Kritik

Hans-Joachim Watzke Borussia Dortmund BVB

Hans-Joachim Watzke: Fernduell mit Karl-Heinz Rummenigge

(Foto: ddp)

Der Streit um BVB-Stürmer Robert Lewandowski schwelt weiter: FC-Bayern-Chef Rummenigge behauptet, ein schriftliches Angebot der Münchner wäre für einen Transfer in der Sommerpause nicht notwendig gewesen. Dortmunds Geschäftsführer Watzke widerspricht.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke widerspricht Aussagen von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, nach denen der deutsche Fußball-Vizemeister kein schriftliches Angebot für Verhandlungen über einen Wechsel von Torjäger Robert Lewandowski zum Champions-League-Sieger aus München benötigt hätte. "Er hat etwas zum Thema Börse gesagt, was nicht korrekt ist", sagte Watzke am Mittwoch dem SID.

"Wir haben nie gesagt, dass wir das Angebot für die Börse benötigen. Aber bei diesen Größenordnungen haben wir eine Dokumentationspflicht gegenüber unseren Kontrollgremien", sagte der 54-Jährige der Bild-Zeitung. Und weiter: "In puncto Ad-hoc-Mitteilungen liegt Rummenigge komplett falsch. Wie der Fall Mchitarjan zeigt, müssen wir auch Transfer-Absichten mitteilen, wenn es um solche Volumina geht."

Rummenigge hatte den BVB zuvor kritisiert. "Mit einem Märchen muss ich jetzt mal aufräumen", hatte der Münchner Vorstandsvorsitzende Rummenigge in Sport Bild gesagt, "ich bin zwar jetzt kein Börsen-Spezialist von A bis Z, aber dass man als börsennotierter Klub ein schriftliches Angebot braucht, um an die Aktionäre eine Ad-hoc-Mitteilung zu machen, ist einfach nicht korrekt. Das wird erst nötig, wenn der Verkauf feststeht." Der FC Bayern habe "noch nie ein Angebot schriftlich gemacht. Das hat Gründe, und daran wird sich auch nichts ändern. Aber wir waren bereit, uns mit dem BVB an einen Tisch zu setzen", führte er weiter aus.

Austausch auf Sylt

Watzke und Rummenigge hatten sich im Urlaub auf Sylt vor einigen Wochen an einen Tisch gesetzt und über einige Dinge ausgetauscht. Watzke möchte die neue Diskussion daher auch nicht überbewerten. "Es gibt keinen Zoff, es ist eine Meinungsverschiedenheit", sagte er dem SID.

Zum Thema Lewandowski wollte sich der BVB-Geschäftsführer nicht weiter äußern. Rummenigge hatte am Dienstag einen ablösefreien Wechsel des polnischen Nationalstürmers im Sommer 2014 praktisch bestätigt. Er sei durchaus optimistisch, dass der Spieler im nächsten Jahr zu Bayern München wechseln werde, sagte Rummenigge im Trainingslager des Triple-Siegers im italienischen Riva del Garda. Er gehe davon aus, dass den Dortmundern das klar sei.

Der BVB hatte stets betont, dass es in diesem Jahr keine offizielle Anfrage der Münchner für den 24 Jahre alten Stürmer gegeben hatte. Deshalb pochte Dortmund letztendlich auf Erfüllung des bis 30. Juni 2014 datierten Vertrages. Lewandowski war am vergangenen Sonntag (7. Juli) bei der Borussia ins Training eingestiegen. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hatte ebenfalls schon betont, dass für ihn klar sei, dass sein Goalgetter "nach der kommenden Saison zu den Bayern wechseln wird".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: