Streit um Austragungsort:Nicht nach Sotschi

Die Bobfahrer aus den USA planen wie ihre Skeleton-Kollegen einen Boykott der Weltmeisterschaft, die im Februar in Russland stattfinden soll. Sie finden: Nach dem Staatsdopingskandal in dem Land ist viel zu wenig geschehen.

US-amerikanische Bob- und Skeleton-Fahrer erwägen einen Boykott der WM im Februar in Sotschi/Russland. Die Athleten sorgen sich um die Sicherheit bei den Doping-Tests. Der kanadische Ermittler Richard McLaren hatte in seinem ersten Bericht im Juli dem Riesenreich für die Jahre von 2011 bis 2015 Staatsdoping nachgewiesen. Die Athleten nannten in einer Korrespondenz, die der New York Times vorliegt, Gründe, warum sie nicht in Sotschi starten wollen. Dabei wurden Professionalität bei den Doping-Proben, die Integrität des Sicherheits-Personals sowie eine mangelhafte Geheimhaltung von internen Informationen kritisiert.

"Die Tatsache, dass nach dem Sotschi-Skandal nichts passiert ist und der Fakt, dass wir trotzdem dahin fahren sollen, gibt uns nicht das Gefühl, dass die Situation ernst genommen wird", sagte die ehemalige Skeleton-Weltmeisterin Katie Uhlaender und kritisierte damit die zuständigen Verbände. Auch Skeleton-Olympiasiegerin Lizzy Yarnold (Großbritannien) hatte den Weltverband zur Verlegung der WM 2017 aufgefordert und einen Boykott ins Gespräch gebracht. Laut Korrespondenz sollen die Athleten die Unterstützung des Nationalen Olympischen Komitees USOC haben, auch wenn sich dieses in der Doping-Debatte um Russland bislang mit öffentlichen Forderungen zurückgehalten hatte. Das deutsche Team plant, nach Sotschi zu reisen.

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