Panne bei WM-Spiel:Frankreich gegen Honduras beginnt ohne Hymnen

France v Honduras: Group E - 2014 FIFA World Cup Brazil

Für die französische Nationalmannschaft beginnt das Spiel gegen Honduras ohne Hymne.

(Foto: Getty Images)

Die Gründe für die organisatorische Panne sind zunächst nicht bekannt. Bastian Schweinsteiger fliegt mit dem Hubschrauber zum Routinecheck. Berti Vogts sitzt bei den US-Spielen doch nicht auf der Bank neben Jürgen Klinsmann.

Gruppenspiel, Panne: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien hat es die erste größere organisatorische Panne gegeben. Vor dem Spiel zwischen Frankreich und Honduras am Sonntag in Porto Alegre wurden keine Nationalhymnen gespielt. Der Grund dafür war zunächst nicht bekannt. "Jetzt wird der arme Kapellmeister für 90 Tage von der FIFA gesperrt", witzelte der ehemalige deutsche Nationalspieler Christoph Metzelder bei Twitter und spielte damit auf die vorläufige Sperre für Franz Beckenbauer an.

USA, Berti Vogts: Berti Vogts wird bei der Fußball-WM in Brasilien nicht neben US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann auf der Bank sitzen. "Er sitzt auf der Tribüne und wird in der Pause in die Kabine kommen, um uns seine Analyse mitzuteilen", sagte Klinsmann in Natal. Der ehemalige Bundestrainer Vogts arbeitet während der WM als "Sonderberater" für das US-Team. "Wir freuen uns sehr, dass Berti Vogts uns zwei Monate lang hilft und die Gegner beobachtet. Das ist eine Ehre für uns, er hat eine große Erfahrung und war immerhin der letzte Trainer, der mit Deutschland einen Titel geholt hat", sagte Klinsmann. Der 67 Jahre alte Vogts, hauptamtlich Nationaltrainer Aserbaidschans, war 1996 in England mit dem DFB-Team Europameister geworden.

Frankreich, Training: Drohnen über dem Trainingsplatz der französischen Nationalmannschaft haben den Fußball-Weltverband Fifa auf den Plan gerufen. Nach Angaben von Nationaltrainer Didier Deschamps wurde die Einheit in Ribeirao Preto am Dienstag aus der Luft beobachtet. "Wir wollen kein Eindringen in unsere Privatsphäre. Die Fifa untersucht den Vorfall gerade", sagte Deschamps. Die unbemannten Luftfahrzeuge werden in der Regel zum Ausspionieren militärischer Ziele verwendet. "Drohnen werden immer häufiger eingesetzt. Das ist schwer zu bekämpfen", sagte nun Deschamps. Eine offizielle Stellungnahme der Fifa gibt es bislang nicht.

DFB, Bastian Schweinsteiger: In brasilianischen Medien war von einer Geheim-Untersuchung zu lesen, von einer neuerlichen Verletzung bei Bastian Schweinsteiger - doch am Sonntag kam vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) Entwarnung. Der 29-Jährige ist am Montag beim WM-Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Salvador gegen Portugal demnach voll einsatzfähig. Es sei zwar "richtig", dass der Profi von Bayern München am Samstag in eine Klinik in Eunapolis zu einer MRT-Untersuchung geflogen worden sei, bestätigte Nationalmannschafts-Sprecher Jens Grittner auf sid-Anfrage: "Aber es handelt sich um keine neue Verletzung. Die Untersuchung gehörte zu einer Maßnahme im Rahmen des so genannten Fifa-Schutzprogramms, bei dem es um versicherungstechnische Angelegenheiten geht." Darauf bestehe der Weltverband bei "vorverletzten Spielern". Auch bei den zuletzt angeschlagenen Philipp Lahm und Manuel Neuer sei eine derartige Untersuchung noch vor der Abreise nach Brasilien in München durch Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt durchgeführt worden. Die Ergebnisse habe der DFB dann "an die zuständigen Stellen bei der Fifa weitergereicht", erklärte Grittner. Schweinsteiger, den vor der WM eine Entzündung an der Patellasehne behindert hatte, konnte in Brasilien bisher "voll mittrainieren", betonte Grittner. Auch beim Abschlusstraining am Sonntagmittag Ortszeit in Salvador sollte Schweinsteiger dabei sein.

Brasilien, Hulk: WM-Gastgeber Brasilien bangt vor dem zweiten Gruppenspiel am Dienstag gegen Mexiko um den Einsatz von Offensivspieler Hulk. Der 27-Jährige vom russischen Erstligisten Zenit St. Petersburg brach das Training am Sonntag wegen Problemen im linken Oberschenkel vorzeitig ab. Der bullige Angreifer hatte schon in der Vorwoche über Muskelprobleme geklagt. Beim Training am Sonntag humpelte Hulk nach einem Tor direkt zur Bank, ließ sich dort kurz behandeln und verschwand dann mit Physiotherapeut Luiz Rosan in der Umkleidekabine. Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari nahm im Trainingsspiel zwischen Stammmannschaft und Ersatzteam an der Startelf vom 3:1-Erfolg über Kroatien zunächst keine Änderungen vor und brachte Ramires für den angeschlagenen Hulk. Für Aufsehen sorgten noch Neymar und Daniel Alves mit neuer Haarfarbe. Während der Superstar vom FC Barcelona sich seine Strähnen blond färben ließ, ist sein Teamkollege Alves beim spanischen Topklub nun "ergraut".

England, Physiotherapeut: Der Ausgleichstreffer der Engländer im WM-Vorrundenspiel gegen Italien hatte für den Physiotherapeuten der "Three Lions" schmerzhafte Folgen. Beim Jubeln mit Teammitgliedern über das 1:1 von Daniel Sturridge (37. Minute) landete Gary Lewin unglücklich auf einer Wasserflasche und renkte sich dabei das linke Sprunggelenk aus. Wie Nationaltrainer Roy Hodgson nach dem 1:2 (1:1) seiner Mannschaft in Manaus berichtete, wurde die Verletzung des Betreuers noch auf dem Platz behandelt. Der Physiotherapeut wurde danach mit einer Trage abtransportiert und ins Krankenhaus gebracht. "Das ist ein sehr trauriger Moment", sagte Hodgson über den früheren Physiotherapeuten des FC Arsenal. "Die Weltmeisterschaft ist für ihn beendet." Die Aufgaben von Lewin werde nun Steve Kemp übernehmen.

Italien, Prandelli: Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli hat sich erneut vehement für Auszeiten im Fußball ausgesprochen. "Es ist wirklich absurd, dass wir kein Timeout haben", äußerte der 56-Jährige nach dem 2:1 (1:1) im ersten WM-Vorrundenspiel in Manaus gegen England sein Unverständnis. "Wenn wir Unterhaltung wollen, dann brauchen die Spieler auch die Energie, um diese bieten zu können." Die klimatischen Bedingungen in der Amazonas-Hauptstadt seien schwierig gewesen. "Ein Wahnsinn, dass es keine Timeouts gab." Vor allem die englischen Spieler hatten während der packenden Partie bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit vereinzelt mit Krämpfen zu kämpfen.

Spanien, del Bosque: Vicente del Bosque hat bei der Partie zwischen den beiden nächsten spanischen Gruppengegnern Chile und Australien unfreiwillig ein Nickerchen gemacht. "Ich bin eingeschlafen", gestand der Trainer des Fußball-Weltmeisters. Die Spanier waren nach der desaströsen 1:5-Schlappe gegen die Niederlande noch in der Nacht von Salvador nach Curitiba zurückgeflogen. Del Bosque schaute sich eine Aufzeichnung des chilenischen 3:1-Siegs im Morgengrauen an, schlief aber vor Müdigkeit noch vor dem Abpfiff ein.

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