Steuerhinterziehung:Das Urteil gegen Messi ist ungerecht

Lionel Messi

Der Star und seine Helfer: Lionel Messi vor einer Gerichtsverhandlung im Juni.

(Foto: AP)

Der argentinische Wunderfußballer muss eine beachtliche Strafe verdauen. Die eigentlichen Täter wurden geschont.

Kommentar von Javier Cáceres

Lionel Messi, der argentinische Wunderfußballer, ist der Steuerhinterziehung in Millionenhöhe für schuldig befunden worden - und hat nun eine beachtliche Strafe zu verdauen. Ein Gericht in Barcelona verurteilte ihn zu 21 Monaten Haft, die er wohl nicht wird antreten müssen. In Spanien werden Gefängnisstrafen unter zwei Jahren üblicherweise nicht vollzogen. Dazu kommt eine Geldbuße, die ihm weniger wehtun dürfte. Unter Geldsorgen leidet der Stürmerstar des FC Barcelona wirklich nicht.

Eine Verurteilung Messis war zwingend geboten. Er hat falsche Steuererklärungen unterschrieben, als Volljähriger und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte. Die Richter sagen: Er habe diese geistigen Kräfte vorsätzlich nicht genutzt, Messi habe sich also dumm gestellt. Im Prozess drängte sich das gegenteilige Bild auf. Hier wurde ein damals unbedarfter Jungstar missbraucht.

Ist Messi also Opfer eines Promi-Malus? Gerecht ist das Urteil in keinem Fall. Schon gar nicht im Vergleich zum Vater Jorge Messi, der das gleiche Strafmaß aufgebrummt bekam. Dabei war es Vater Jorge, der im Gegensatz zum Sohn aktiv nach Steuervermeidungsmodellen suchte oder sie gar schuf. Der Vater bediente sich dabei renommierter Anwälte und Steuerrechtler, die nicht belangt wurden. Und die, im Gegensatz zu Messi, sehr genau wussten, was sie taten. Der Sohn lieferte nur die Unterschrift.

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