Steffi Jones im SZ-Interview:"Das war ein Tiefschlag"

Steffi Jones

Steffi Jones: Schwieriger Start als Bundestrainerin

(Foto: dpa)

Ihr erstes Turnier als Bundestrainerin der deutschen Fußballerinnen endete für Steffi Jones überraschend früh. Im SZ-Interview spricht sie über den Schock danach und wie sie um ihren Job beim DFB bangte.

Von Anna Dreher

Noch bevor überhaupt ein Ball gespielt war, hatten viele gedacht, sie würden das Ende dieser Europameisterschaft schon kennen. Auch die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft glaubte das zu wissen. Doch statt jubelnd mit dem Siegerpokal auf der Empore standen die Spielerinnen am 30. Juli gegen Dänemark so dermaßen neben sich, dass sie schon nach dem Viertelfinale wieder ihre Koffer packen mussten. Das zu verarbeiten dauerte auch bei Bundestrainerin Steffi Jones eine ganze Weile. "Ich hatte sofort verstanden, was passiert war, das war ein Tiefschlag. Aber dann funktionierst du erstmal", sagt Jones im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Wochenendausgabe). "Und wenn du dann in Ruhe alles noch mal durchgehst, ist das unfassbar. Weil du dir sagst: Was war das für eine Chance! Wir hätten doch nicht ausscheiden müssen. Dann ist es alles noch schlimmer."

Von dem achtmaligen EM-Sieger Deutschland war erwartet worden, dass er den Titel erneut gewinnt. Würde Jones, die erst zehn Monate vor dem Turnier Bundestrainerin geworden war, trotz des überraschend frühen Aus weitermachen dürfen? Für ihre Spielerinnen stellte sich diese Frage nicht, sie sprachen sich gleich nach dem Spiel für Jones aus. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) aber ließ sich Zeit mit seiner Entscheidung. Zehn lange Tage. "Ich wusste nicht wirklich, wie ich damit umgehen sollte", sagt Jones, die unbedingt Bundestrainerin bleiben und ihren gestarteten Entwicklungsprozess mit der Nationalmannschaft fortsetzen wollte. "Aber ich wusste nicht, wie der DFB auf das EM-Aus reagieren würde. Von daher war es eine schwere Zeit."

Sie bekam unterstützende Anrufe von Kollegen wie Joachim Löw. Erleichterung aber gab es erst, als klar war: Jones wird Bundestrainerin bleiben - bis zur Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich und vielleicht auch darüber hinaus. Entsprechend hoch ist ihr Anspruch jetzt, entsprechend hart war sie in der Analyse ihrer Fehler und dem, was besser werden muss. "Ich werde mehr Vorgaben machen und konsequenter sein", sagt sie. "Es muss allen klar sein: Wir können uns nicht auf den alten Erfolgen ausruhen, wir müssen arbeiten bis zum Umfallen." Ihr Anspruch an sich und ihre Mannschaft hat sich nicht geändert: Auch bei der WM will sie den Titel gewinnen. Nur wird der Weg dorthin anders aussehen.

Wie Steffi Jones die DFB-Frauen zur WM 2019 führen will, was sich im Team ändern muss und warum Vertrauen auch schaden kann, lesen Sie im kompletten Interview in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung oder mit SZ Plus:

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