SpVgg Greuther Fürth:Versäumte Grätsche

11 09 2016 Fussball Saison 2016 2017 2 Fussball Bundesliga 04 Spieltag Fortuna Düsseldo

Erst euphorisch, dann enttäuscht: "Wir haben nur einen einzigen Fehler gemacht, aber der wurde direkt gnadenlos bestraft", bemerkte Khaled Narey (vorne links), der nach 23 Minuten sein 1:0 für Fürth bejubeln durfte.

(Foto: Zink/imago)

Beim 1:1 in Düsseldorf verschenken dir Fürther durch eine Nachlässigkeit den Sieg und kommen so in der zweiten Liga weiterhin nicht recht vom Fleck.

Von Ulrich Hartmann

Bis 15.06 Uhr sah es am Sonntag gut aus für die SpVgg Greuther Fürth. Die Franken führten bei Fortuna Düsseldorf lange 1:0, sie standen damit auf dem zweiten Tabellenplatz der zweiten Fußball-Bundesliga. Die Zeit lief herunter, die Fürther verteidigten clever, den Düsseldorfern fiel nichts ein. Doch dann kam die 78. Minute - und der 1:1-Ausgleich für die Gastgeber. Um 15.07 Uhr also waren die Fürther plötzlich nur noch Tabellensechster und rangieren nun unterhalb von jenen Würzburgern, die sie am kommenden Freitag (18.30 Uhr) zum Derby empfangen.

Dass der neue SpVgg-Außenverteidiger Khaled Narey vom Unentschieden in Düsseldorf besonders enttäuscht war, hing auch damit zusammen, dass er sein Team in Führung gebracht hatte. "Ich find's bitter", klagte Narey, "wir haben in diesem Spiel nur einen einzigen Fehler gemacht, aber der wurde direkt gnadenlos bestraft." Die zum vierten Mal in identischer Formation angetretene SpVgg-Viererabwehr hatte schon in der ersten Halbzeit nur selten Mühe gehabt gegen behäbige Düsseldorfer. Innenverteidiger Marco Caligiuri und Sechser Nicolai Rapp mussten zweimal auf Kosten einer gelben Karte taktisch foulen, ansonsten hielt die Defensive dicht. Viel Gefahr vor dem Düsseldorfer Tor erzeugten die Franken ihrerseits allerdings auch nicht. Dass sie mit einer 1:0-Führung in die Pause durften, lag daran, dass der nach einer Ecke aufgerückte Narey in der 23. Minute den Abpraller erlief, Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings mit einer einfachen Körpertäuschung ausspielte und den Ball dann aus 18 Metern derart mustergültig über den Außenspann seines linken Fußes rutschen ließ, dass Torwart Michael Rensing den Ball nicht mehr erreichte.

Obwohl Düsseldorf den Druck nach der Pause erhöhte, versuchte Fürth weiterhin, im Pressing so hoch wie möglich zu stehen. In der 71. Minute hatte Robert Zulj für die Fürther sogar die bis dahin beste Chance der zweiten Halbzeit, aber als er kurz vor Rensing gerade abschließen wollte, grätschten ihn die Düsseldorfer Adam Bodzek und Kevin Akpoguma von links und rechts ab. Ein Treffer zu dem Zeitpunkt wäre wohl die Entscheidung gewesen.

Wenige Minuten später nur fiel der etwas unglückliche Ausgleich, weil Innenverteidiger Marcel Franke auf der rechten Abwehrseite einen Zweikampf gegen Hennings verlor. Er versäumte die Grätsche, musste ihn vorbeiziehen und in den Strafraum passen lassen, in dem Düsseldorfs Oliver Fink frei stand und unbedrängt einschoss. Ein Mal haben die Fürther vom Gegenspieler Hennings profitiert, ein Mal wurden sie von ihm genarrt - das waren in einem ansonsten wenig spektakulären Spiel die beiden entscheidenden Szenen.

"Eigentlich war hier mehr drin", sagte Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck. Er fand ein Unentschieden bei einer Mannschaft wie Fortuna Düsseldorf aber grundsätzlich okay. "Es darf uns halt nicht passieren, dass wir in der Szene vor dem Gegentor weggekontert werden", krittelte er. "Der Ausgleich fiel vielleicht zu einem bitteren Zeitpunkt, insgesamt war es aber schon ein verdientes 1:1."

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