Vier Spiele bleiben noch, vier Spiele um sich gegen den Trend zu stemmen, der seit einem halben Jahr den gesamten Verein lähmt. Vier Spiele, und natürlich kann es da nicht schaden, mal ganz anders zu denken. Zum Beispiel richtig hemmungslos optimistisch. "Wir haben noch vier Spiele", sagte Stephan Fürstner, Kapitän der SpVgg Greuther Fürth am Samstag, "und wir wollen die zwölf Punkte holen."
Wenige Minuten zuvor war die Partie beim Karlsruher SC zu Ende gegangen, Fürth hatte kurz an eine Überraschung glauben dürfen - und dann 1:2 (1:0) verloren. Fürth hat zwar weiterhin drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, das Team wartet aber seit Mitte Februar auf einen Sieg, unter Trainer Mike Büskens hat die SpVgg von acht Spielen nicht ein einziges gewonnen. Zwölf Punkte hat die Mannschaft seit Ende November gesammelt.
In Karlsruhe begann Fürth konzentriert, die Gäste verengten rund um den eigenen Strafraum die Räume. Wenn Fürth angriff, dann über die Flügel - eine Strategie, die bald belohnt wurde: Nach einer Flanke von Johannes Wurtz traf Marco Rapp mit einem Volleyschuss (13.). "Wir haben uns eine Stunde lang hier richtig gut präsentiert, mit guter taktischer Ordnung, haben dem Gegner nicht erlaubt, ins Spiel zu kommen", lobte Büskens später. Dann aber ließ Fürth den Gegner doch ins Spiel kommen. Zweimal schlug der KSC in der zweiten Hälfte einen langen Ball, zweimal stand Rouwen Hennings frei vor dem Tor, zweimal traf er (58., 60.). "Dass du das Spiel in 87 Sekunden so aus der Hand gibst, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit", sagte Büskens.
Am Sonntag empfängt Fürth Düsseldorf, es ist die nächste Chance für das Team, sich selbst aus der Gefahrenzone zu befreien. "Es wird der Tag, die Minute kommen, wo wir wieder die Ruhe finden werden", sagte Marco Caligiuri. "Das sollte aber auch demnächst passieren."