Sportpolitik:Mutko nicht mehr russischer Sportminister

Vitaly Mutko

Witali Mutko.

(Foto: AP)

Witali Mutko gibt das Amt ab und wird Vize-Regierungschef. Die norwegische Langläuferin Therese Johaug wird für zwei Monate gesperrt. Tennisspielerin Andrea Petkovic erreicht mal wieder das Viertelfinale.

Sportpolitik: Russlands umstrittener Sportminister Witali Mutko gibt das Amt ab und wird Vizeregierungschef unter Ministerpräsident Dmitri Medwedew. Kreml-Chef Wladimir Putin habe der Ernennung zugestimmt, meldeten Agenturen in Moskau am Mittwoch. Neuer Sportminister wird demnach der ehemalige Fecht-Olympiasieger Pawel Kolobkow (47).Die Personalie ist auch wichtig im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft, die 2018 erstmals in Russland stattfindet. Mutko bleibt Chef des russischen Fußballverbands und soll auf dem neu geschaffenen Posten als Vizeregierungschef zuständig sein für Sport-, Tourismus- und Jugendpolitik. Er war seit Mai 2008 Minister.Mutko gilt seit gemeinsamer kommunalpolitischer Zeit in St. Petersburg als Vertrauter von Putin. International steht er unter anderem in der Kritik, weil er von staatlich gelenktem Doping in der Leichtathletik gewusst haben soll. Der 57-Jährige weist die Vorwürfe zurück. Sein Rückzug vom Amt des Sportministers war in Moskau erwartet worden, weil er im Weltsport immer mehr zur Reizfigur wurde. Der neue Ressortchef Kolobkow gewann im Jahr 2000 Gold im Fechten bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney.

Wintersport: Die norwegische Anti-Doping-Agentur hat die Skilangläuferin Therese Johaug für zwei Monate suspendiert. Die mehrfache Weltmeisterin hatte eine Lippencreme benutzt, deren Inhaltsstoffe auf der Dopingliste stehen. Gegen ihren Arzt, der ihr die Salbe besorgt hatte, wird nun wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Dopingbestimmungen ermittelt. Johaug hatte sich im September im Trainingslager in Italien die Lippen sonnenverbrannt. Der Mannschaftsarzt hatte in der Apotheke in Livigno eine Salbe besorgt, auf der Verpackung Medienrecherchen zufolge sogar ein Dopinghinweis angebracht war. Der Arzt hatte in der vorigen Woche die Verantwortung für die positive Probe übernommen und war zurückgetreten.

Johaug darf nun vorläufig bis zum 18. Dezember weder am Training noch an Wettkämpfen teilnehmen. Ob Johaug wegen Dopings verurteilt wird, ist noch nicht entschieden.

Tennis, WTA-Tour: Fed-Cup-Spielerin Andrea Petkovic hat beim WTA-Turnier in Luxemburg ihr erstes Viertelfinale auf der Tour seit fast acht Monaten erreicht. Gegen die an Position vier gesetzte Französin Caroline Garcia zeigte die auf Weltranglistenposition 57 abgerutschte Darmstädterin eine starke Vorstellung und siegte deutlich mit 6:1, 6:1. Ihre Viertelfinalgegnerin wird zwischen Kristyna Pliskova (Tschechien) und Lauren Davis (USA) ermittelt. Ausgeschieden im Herzogtum ist dagegen Mona Barthel (Neumünster) in der Runde der letzten 16 durch das 1:6, 4:6 gegen die an Position acht gesetzte Schwedin Johanna Larsson.

Fußball: Italiens Weltmeister-Macher Marcello Lippi steht Medienberichten zufolge in China vor einem Engagement als Nationaltrainer in China. Informationen des Corriere dello Sport zufolge soll der 68-Jährige ein Angebot für die Nachfolge des entlassenen Coaches Gao Hongbo erhalten haben und in den kommenden Tagen zur Klärung offener Fragen nach China reisen.

Lippi, der Italien 2006 in Deutschland zum vierten WM-Triumph geführt hatte, genießt in China aufgrund seiner Erfolge mit dem nationalen Spitzenklub Guangzhou Evergrande zwischen 2012 und 2014 einen hervorragenden Ruf. Erst im vergangenen Monat hatte der Coach in Guangzhou einen neuen Vertrag als Trainer ab Januar 2017 unterzeichnet, doch aufgrund Chinas Schwierigkeiten in der WM-Qualifikation gilt die Auflösung des Kontraktes auf Anweisung der Staatsregierung zugunsten der Nationalmannschaft als reine Formsache.

Wintersport: Der Deutsche Skiverband geht mit sechs Männern um Spitzenfahrer Felix Neureuther in den ersten Alpin-Riesenslalom der Saison am Wochenende in Sölden. Dagegen sind nach der Absage der verletzten Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg bei den Frauen nur zwei Starterinnen gemeldet, wie der Verband bekanntgab.

Neben Neureuther stehen am Sonntag (10/13 Uhr) Fritz Dopfer, Stefan Luitz, Dominik Schwaiger, Benedikt Staubitzer und Linus Straßer im Ötztal am Start. Die besten Chancen auf einen vorderen Platz hat Neureuther, auch wenn er traditionell beim ersten Rennen des Winters noch nicht in Form ist. "Der Riesenslalom in Sölden ist ein sehr spezielles Rennen: Der Hang ist steil, die Luft dünn und die Atmosphäre mit den vielen tausend Zuschauern genial", sagte er.

Bei den Frauen fahren am Samstag (10/13 Uhr) nur Lena Dürr und Katrin Hirtl-Stanggaßinger. Rebensburg fehlt wegen einer Verletzung am Schienbein und hofft, Ende November in Nordamerika erstmals in den Weltcup eingreifen zu können. Neben der Kreutherin verzichten in Sölden auch Stars wie Lindsey Vonn (USA) und Anna Veith (Österreich) auf das Rennen.

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