Sportpolitik:Fredericks tritt von IOC-Amt zurück

RB Leipzig v Borussia Dortmund - Bundesliga

Mario Götze: Über die Behandlung wird demnächst entschieden

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der ehemalige Sprinter steht unter Korruptionsverdacht. Ein Japaner hält nun mit über 50 Jahren den Rekord als ältester aktiver Fußballprofi.

Sportpolitik, IOC: Der unter Korruptionsverdacht stehende ehemalige Weltklasse-Sprinter Frankie Fredericks ist von seinem Amt als Vorsitzender der IOC-Evaluierungskommission für die Olympischen Spiele 2024 zurückgetreten. Das teilte der 49-Jährige am Dienstag in einer persönlichen Erklärung mit. Zudem kündigte er an, nicht an der Abstimmung im September in Lima teilzunehmen.

Bereits am Montagabend hatte Fredericks sein Amt beim Leichtathletik-Weltverband IAAF niedergelegt. Dort arbeitete er in der IAAF-Kommission zur Aufklärung des russischen Dopingskandals. Die französische Tageszeitung Le Monde hatte am vergangenen Freitag über eine mögliche Verwicklung Fredericks in eine Bestechung vor der Olympiavergabe an Rio berichtet. Im Mittelpunkt steht die Familie des ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack, allerdings soll auch IOC-Mitglied Fredericks 300.000 Dollar (ca. 283.000 Euro) von Diacks Sohn Papa Massata erhalten haben. Diese Zahlungen sind derzeit Gegenstand von Ermittlungen der Ethikkomission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Fußball, Rekorde: Der Japaner Kazuyoshi Miura will sich trotz seines Rekords als ältester Profi nicht mit der englischen Fußball-Legende Stanley Matthews vergleichen. "Ich habe ihn vielleicht vom Alter her überholt, aber ich werde nie an seine Statistiken und seine Karriere herankommen", sagte der 50 Jahre alte Stürmer laut einem Tweet von fifa.com am Montag.

Der 89-malige Nationalspieler Miura hatte am Sonntag beim 1:1 des japanischen Zweitligisten Yokohama gegen V-Varen Nagasaki 54 Minuten auf dem Platz gestanden und sich mit einem Alter von 50 Jahren und sieben Tage in die Geschichtsbücher eingetragen. Der im Februar 2000 gestorbene Matthews war bei seinem letzten Pflichtspiel im Jahr 1965 im Trikot von Stoke City gegen den FC Fulham 50 Jahre und fünf Tage alt.

Borussia Dortmund, Mario Götze: Die Erkrankung von Fußball-Weltmeister Mario Götze bleibt weiterhin rätselhaft. Auch sein Vater Jürgen wollte sich über die Art der Erkrankung, die Behandlung und die Ausfallzeit nicht konkreter äußern."Wir müssen da alle Geduld haben. Er muss jetzt erst einmal einfach wieder in Schwung kommen", sagte Jürgen Götze der Bild-Zeitung. Seinem Sohn, den der 57-Jährige auch berät, gehe es "soweit okay. Aber er kann halt nicht viel machen, außer zu Hause zu sitzen und zu warten." Über die "genaue Behandlung wird demnächst entschieden".Götzes Klub Borussia Dortmund hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass der 24-Jährige wegen einer Stoffwechselstörung auf unbestimmte Zeit ausfallen werde. Die Verantwortlichen des BVB bitten seitdem um Geduld."Wir brauchen Ruhe, Ruhe, Ruhe. Mario braucht Ruhe, Verständnis und Rückendeckung. Die bekommt er", sagte etwa Dortmunds Trainer Thomas Tuchel am vergangenen Freitag. Götze brauche Zeit "für die beste Behandlung. Dann wird wird er wieder ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft sein."

Fußball, USA: Jonathan Klinsmann (19) ist bei den U20-Meisterschaften der Teams aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik, CONCACAF, in Costa Rica zum besten Torhüter ausgezeichnet worden. Der Sohn des früheren Bundestrainers Jürgen Klinsmann, der vor vier Monaten als Nationalcoach der USA entlassen worden war, gewann mit den US-Junioren das Finale gegen Honduras mit 5:3 im Elfmeterschießen.Nach regulärer Spielzeit hatte es 0:0 gestanden. Jonathan Klinsmann spielt für die Universität von Kalifornien.

2. Bundesliga, Hannover: Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat Geschäftsführer Martin Bader freigestellt und Horst Heldt als neuen Sportdirektor engagiert. Das teilte der Verein am Sonntagabend mit. Der 47 Jahre alte Heldt war zuletzt bei Schalke 04 tätig. Auch der bisher als Sportlicher Leiter arbeitende Christian Möckel ist nach 96-Angaben nicht mehr für Hannover tätig. Trainer Daniel Stendel darf hingegen vorerst weiter machen. Nach zwei sieglosen Spielen gegen Abstiegskandidaten und dem Rückfall auf Platz drei der Tabelle hat Clubchef Martin Kind reagiert. Der starke Mann im Club sieht wie der Aufsichtsrat um Ex-Kanzler Gerhard Schröder den avisierten Aufstieg in die 1. Liga gefährdet. "Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind davon überzeugt, dass die Lizenzspiel-Mannschaft auch die sportlichen Möglichkeiten dazu besitzt", heißt es in einer Mitteilung. "Die Gremiumsmitglieder sind der Auffassung, dass zum Erreichen dieses Ziels die sportliche Führung des Clubs verändert werden muss."

Ski alpin, Slalom: Ski-Rennläufer Felix Neureuther ist zwei Wochen nach seinem Bronze-Coup bei der WM auch im Weltcup erneut aufs "Stockerl" gefahren. Der 32 Jahre alte Partenkirchner belegte beim Slalom in Kranjska Gora Platz drei. Für Neureuther war es die vierte Podestplatzierung im Weltcup in dieser Saison. Von seinem 13. Weltcup-Sieg und dem Tagesbesten Michael Matt aus Österreich, der erstmals im Weltcup ganz oben stand, trennten Neureuther 0,46 Sekunden. Zweiter wurde der Italiener Stefano Gross (+0,30 Sekunden).

Neureuther, am Samstag bereits Fünfter beim Riesenslalom, kämpfte sich im Finale bei extrem schwierigen Bedingungen auf weicher Piste noch von Platz fünf nach vorne. Der sechsmalige Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher (Österreich) sicherte sich nach der kleinen Kristallkugel im Riesenslalom, die er am Samstag mit seinem 44. Weltcup-Sieg eingefahren hatte, als Tagesvierter auch die Slalom-Wertung zum vierten Mal.Linus Straßer (München) kam auf Rang 16. Stefan Luitz (Bolsterlang) und Dominik Stehle (Obermaiselstein) verpassten wie der Norweger Henrik Kristoffersen das Finale.

Biathlon, Staffel der Frauen: Auch ohne ihre fünffache Weltmeisterin Laura Dahlmeier haben die deutschen Biathletinnen eine perfekte Staffelsaison mit dem überraschenden Weltcup-Sieg in Pyeongchang gekrönt. In Abwesenheit der pausierenden Dahlmeier siegte das DSV-Quartett in der Formation Nadine Horchler (Willingen), Maren Hammerschmidt (Winterberg), Denise Herrmann (Oberwiesenthal) und Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) trotz einer Strafrunde über 4x6 km vor Norwegen (+22,8 Sekunden) und Tschechien (+22,9).Damit gewannen die DSV-Athletinnen sämtliche fünf Staffelrennen in dieser Saison. Höhepunkt war dabei Mitte Februar bei der WM in Hochfilzen der Gewinn der Goldmedaille.

Biathlon, Staffel der Männer: Die deutschen Biathleten haben zum Abschluss des Weltcups in Pyeongchang nach schwachen Schießleistungen die Podestplätze in der Staffel klar verpasst. Erik Lesser, Roman Rees, Benedikt Doll und Arnd Peiffer mussten sich am Sonntag nach einer Strafrunde von Sprint-Weltmeister Doll und insgesamt 14 Nachladern mit Rang sechs begnügen. Es war das schwächste Staffelergebnis des Winters. Ohne den erkrankt fehlenden Massenstart-Weltmeister Simon Schempp hatte das deutsche Quartett 1:39,3 Minuten Rückstand auf die siegreichen Franzosen. Rang zwei ging an Österreich (+ 33,8 Sekunden) vor Norwegen (+ 45,4 Sekunden).

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