Frankreichs Sportminister Patrick Kanner hat eine Absage der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr vor dem Hintergrund der jüngsten Terroranschläge ausgeschlossen: "In keinem Fall darf der Sport vom Terrorismus gestoppt werden", sagte der Politiker am Dienstag bei einem Besuch im Stade de France: "Die Euro wird unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Es ist ausgeschlossen, dieses großartige Fest abzusagen."
Unterstützung erhielt Kanner von Heiko Maas. Der Bundesjustizminister begrüßte die Signale aus Frankreich nach den Terror-Anschlägen von Paris: "Als Konsequenz jetzt die Fußball-EM abzusagen oder in ein anderes Land zu verlegen, wäre nicht der richtige Weg. Dann hätten die Terroristen gewonnen", sagte Maas dem Sender Sport 1. Am Montag hatte bereits die Europäische Fußball-Union eine Absage des Turniers zurückgewiesen. Die Schutzmaßnahmen werden allerdings schon bei der EM-Gruppenauslosung am 12. Dezember im Palais des Congrès in Paris erhöht.
Bei der Anschlagsserie am Freitag sollen Terroristen versucht haben, im Stade de France beim Länderspiel Frankreich gegen Deutschland eine Bombe im Innenraum der Arena zu zünden - nachdem dies gescheitert war, sprengten sich zwei Attentäter vor dem Stadion in die Luft. Kanner verwies darauf, dass eine Panik auch unter extremen Bedingungen vermieden worden sei und er keine Zweifel daran habe, "unsere Stadien zu sichern". Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps ist ebenfalls von der erfolgreichen Durchführung der EM überzeugt: "Das Turnier wird unter besten Bedingungen stattfinden."
Der französische Fußball wird am kommenden Wochenende derweil wie geplant den Ligabetrieb fortführen. Dies bestätigte der für den Sport zuständige Staatssekretär Thierry Braillard.