Wurfgeschosse im Sport:Von Bierbecher bis Schweinekopf

Ein Zuschauer hat die Bundesliga-Partie zwischen St. Pauli und Schalke vorzeitig beendet: Er warf einen Bierbecher auf den Schiedsrichter-Assistenten. Es ist nicht das erste Mal, dass ein gefährliches Wurfgeschoss einen sportlichen Wettkampf beeinflusst.

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FC St. Pauli v FC Schalke 04 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Im Bundesliga-Spiel zwischen St. Pauli und Schalke 04 läuft die 89. Minute, als Schiedsrichterassistent Thorsten Schiffner (links) von einem vollen Bierbecher getroffen wird. Schiffner fällt um, hält sich vor Schmerz den Nacken und informiert schließlich Referee Deniz Aytekin, der die Partie beim Stande von 2:0 für Schalke abbricht. Tatverdächtig ist ein 43 Jahre alter St.-Pauli-Fan, der von der Polizei noch im Stadion festgenommen wird, aber mittlerweile wieder auf freiem Fuß ist. Dem Verein droht nun eine Platzsperre oder eine Geldstrafe - der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Ermittlungen aufgenommen.

Wurfgeschosse haben im Sport eine lange, größtenteils unrühmliche Tradition - auch wenn sie mancherorts schon Glück gebracht haben.

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Der Büchsenwurf: Am 20. Oktober 1971 gewinnt Borussia Mönchengladbach im Europapokal gegen Inter Mailand mit 7:1. Der Italiener Roberto Boninsegna von einer leeren Cola-Büchse getroffen, lässt sich vom Feld tragen. Das Ergebnis wird annuliert. Das Wiederholungsspiel endet mit 0:0 (Hinspiel 2:4), Gladbach scheidet aus.

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Die Papierkugel aus dem Uefa-Cup-Halbfinale im Mai 2009: Der Hamburger Verteidiger Michael Gravgaard will in der 80. Minute zu seinem Torwart Frank Rost passen - doch das Spielgerät trifft auf eine Papierkugel und ändert die Richtung. Gravgaard kann nicht reagieren, der Ball springt an sein Schienbein und kullert ins Aus. Bremen nutzte den anschließenden Eckball zum Siegtor. Die Papierkugel wird mittlerweile im Bremer Vereinsmuseum "Wuseum" ausgestellt.

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Am 6. November 1965 in der englischen Fußball-Liga: Beim Spiel Millwall FC gegen Brentford ist ein Fan war von der Leistung seiner Mannschaft offenbar so genervt, dass er eine Handgranate aufs Spielfeld wirft. Die ist glücklicherweise nicht entsichert - der Schiedsrichter lässt das Spielfeld dennoch räumen und ein Bombenkommando anrücken.

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Die Fans von Atletico Madrid feiern die Siege ihrer Mannschafen am liebsten mit Toilettenpapier. Das werfen sie palettenweise aufs Spielfeld, bisweilen schon vor einer Begegnung, so dass der Platz kaum zu bespielen ist. Mittlerweile gibt es Ordner, die das Spielfeld nach jeder Papierattacke säubern. Da geht es in England schon anders zu.

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Beim FC Chelsea wird - nein, wurde mit Sellerie geworfen. Das Gemüse stand für einen nicht jugendfreien Song, der bei jedem Spiel gesungen wurde - darin geht es um die Zweckentfremdung des Gemüses beim Zusammensein von Mann und Frau. Danach flog der Sellerie auf den Platz. Mittlerweile ist Sellerie allerdings im Stadion verboten.

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Die Vespa als Wurfgeschoss: Beim Spiel zwischen Inter Mailand und Atalanta Bergamo am 6. Mai 2001 wirft ein Zuschauer eine Vespa auf den Rasen, die er zuvor einem Bergamo-Fan gestohlen hatte. Wie er das Motorrad an den Kontrolleuren vorbeischmuggelte, ist unbekannt.

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Scott Mellanby, Stürmer des Eishockey-Teams Florida Pathers, entdeckte 1992 eine Ratte in der Kabine. Er tötete sie mit seinem Schläger und schoss daraufhin zwei Tore. Danach warfen die Fans vor jedem Spiel Plüsch-Ratten aufs Eis. Die Tradition wurde 1996 verboten, weil sich der Spielbeginn zu lange verzögerte. In Detroit...

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...werfen die Fans lebende Tintenfische aufs Eis, wenn die Red Wings ein Spiel gewinnen. Diese Tradition gibt es seit 1952, als der Besitzer eines Fischlokals einen Oktopus aufs Eis warf - jedes Tentakel sollte einen Sieg in den Playoffs symbolisieren. Der schwerste Tintenfisch, der je geworfen wurde, war ein 25-Kilo-Tier im Jahr 1996.

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Mit diesem Schweinekopf wird Luis Figo beworfen, als der FC Barcelona am 23. November 2002 gegen Real Madrid spielt. Die Fans von Barca hatten dem Portugiesen nicht verziehen, dass er zwei Jahre zuvor zum Erzrivalen gewechselt war.

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Am 12. Mai 2004 landet beim Achtelfinalrückspiel der Copa Libertadores zwischen CF América (Mexiko) und São Caetano (Brasilien) eine Schubkarre auf dem Platz - Bauarbeiter des Atztekenstadions machten so ihrem Unmut Luft.

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Späte Reue: Im April 2000 wird der Bayern-Torwart Oliver Kahn im Bundesliga-Spiel in Freiburg von einem Golfball getroffen. Ein Jahr später entschuldigt sich die Freiburger Fankurve mit einem Transparent für den unrühmlichen Moment.

© sueddeutsche.de/jüsc/mikö/segi
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