Sport kompakt:Wolfsburg setzt weiter auf Felix Magath

Bundesligist verlängert den Vertrag mit seinem Übungsleiter bis 2015. Trotz der Ermittlungen im Manipulationsskandal hält Italiens Trainer Cesare Prandelli an Abwehrspieler Bonucci fest. Der FC Sion schafft in der Schweiz trotz 36 Punkten Abzug den Klassenerhalt, Lebron James führt die Miami Heat zum Sieg. Sport kompakt

Bundesliga, VfL Wolfsburg: Felix Magath wird auch in den kommenden Jahren als Trainer und Manager die Geschicke des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg leiten. Der Verein verlängerte den Vertrag mit dem 58-Jährigen vorzeitig bis zum 30. Juni 2015. Der bisherige Vertrag mit Magath, der den Klub 2009 zur Meisterschaft geführt hatte, wäre Ende der kommenden Saison ausgelaufen.

"Wir setzen auf Kontinuität und sehen uns mit Felix Magath auf dem richtigen Weg. Unter ihm hatte der VfL seine sportlich erfolgreichste Zeit. Die vorzeitige Vertragsverlängerung ist Ausdruck unseres Vertrauens", sagte VfL-Aufsichtsratschef Francisco Garcia Sanz: "Mit Felix Magath können wir sowohl unsere kurzfristigen Ziele erreichen, also den Kampf um die Europapokal-Plätze im nächsten Jahr aufnehmen, als auch die langfristigen in Angriff nehmen."

Fußball-EM, Italien: Verteidiger Leonardo Bonucci bleibt trotz der gegen ihn laufenden Ermittlungen im Wett- und Manipulationsskandal im italienischen EM-Kader. Das bestätigte Nationaltrainer Cesare Prandelli. "Bonucci geht es gut. Er steht in der Liste der 23, die an der EM teilnehmen", betonte Prandelli: "Ich habe mit Bonucci gesprochen. Er ist von den Staatsanwälten befragt worden, die gegen ihn ermitteln. Er ist ruhig und wir sind es auch", sagte der Trainer über den Defensivspieler von Rekordmeister Juventus Turin.

Ermittlungen laufen auch gegen Domenico Criscito, den Prandelli aus dem EM-Kader gestrichen hat. "Ich habe Criscito ausgeschlossen, weil er einem unmenschlichen Druck ausgesetzt ist, den er nicht aushalten könnte. Er könnte außerdem jederzeit, auch vor einem Match, von den Staatsanwälten zu einem Verhör einberufen werden", sagte Prandelli.

Fußball-EM, Ukraine: Angeführt von Kapitän Anatoli Timoschtschuk vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat EM-Gastgeber Ukraine Selbstbewusstsein für seine erste Teilnahme an einer EURO gesammelt. Das Team von Nationaltrainer Oleg Blochin besiegte im österreichischen Kufstein die Auswahl Estlands locker mit 4:0 (3:0). Für die Ukraine, die zusammen mit Polen die EM (8. Juni bis 1. Juli) ausrichtet, trafen die 22 Jahre alte Mittelfeldhoffnung Andrej Jarmolenko (9.), Oleg Gusew (34./Elfmeter), Ex-Bundesligaspieler Andrej Woronin (41.) und Artem Milewski (50.).

NBA, Miami Heat: Vizemeister Miami Heat hat das erste Spiel des Eastern-Conference-Finales in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gegen Rekordmeister Boston Celtics mit 93:79 (46:46) gewonnen. In der American Airlines Arena von Miami war Ausnahmekönner LeBron James vor 19.912 Zuschauern der herausragende Spieler auf dem Parkett. James, der zum wertvollsten Spieler der regulären Saison gewählt wurde, steuerte 32 Punkte und 13 Rebounds zum Sieg seines Teams bei.

Fußball, FC Sion: Der FC Sion hat trotz des Abzugs von 36 Punkten den Klassenverbleib in der ersten Schweizer Fußball-Liga geschafft. Der Club unterlag am Montagabend im Relegations-Rückspiel in Aarau mit 0:1, hatte aber das Hinspiel mit 3:0 gewonnen. Sion war nach einem langen Rechtsstreit mit der Europäischen Fußball-Union Uefa wegen Verstößen gegen die Transferregeln zu dem massiven Punktabzug verurteilt worden. Den sicheren Abstieg verhinderte der Verein nur durch die Insolvenz von Konkurrent Xamax Neuchatel, der auf den letzten Tabellenrang zurückversetzt wurde.

Deutsche verlieren bei French Open

Tennis, French Open: Björn Phau konnte eine Zweisatzführung nicht ausnutzen und ist bei den French Open in Paris nach einem 6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 4:6 schon in der ersten Runde ausgeschieden. Der 32 Jahre alte Weltranglisten-85. aus Darmstadt musste sich am Ende dem Franzosen Paul-Henri Mathieu nach 3:14 Stunden geschlagen geben und verpasste es, zum ersten Mal in seiner Karriere in die zweite Runde von Paris einzuziehen.

Philipp Kohlschreiber ist indes in die zweite Runde eingezogen. Der 28-Jährige setzte sich in seiner Auftaktpartie gegen den Australier Matthew Ebden 6:4, 6:4, 7:6 (7:4) durch. In seiner zweiten Begegnung im Stade Roland Garros trifft der Weltranglisten-26. entweder auf Olivier Rochus (Belgien) oder Leonardo Mayer (Argentinien).

Sabine Lisicki und Mona Barthel sind dagegen bereits in der ersten Runde gescheitert. Die gesetzten Spielerinnen enttäuschten im Stade Roland Garros. Auch bei den Herren dünnt sich das Feld der zehn deutschen Profis nach und nach aus. Am zweiten Turniertag des mit 17,2 Millionen Euro dotierten Sandplatzturniers waren Tobias Kamke, Philipp Petzschner und Benjamin Becker chancenlos.

Nach ihrer sechswöchigen Verletzungspause kommt die Weltranglisten-13. Lisicki weiter nicht in Tritt. Seit ihrem Comeback in Rom kassierte die 22-Jährige ihre dritte Auftaktniederlage. Gegen Bethanie Mattek-Sands (USA), die Nummer 167 im Ranking, produzierte Lisicki zu viele einfache Fehler, spielte teilweise völlig kopflos und unterlag 4:6, 3:6.

Ähnlich erging es Mona Barthel. Die Aufsteigerin der Saison kassierte gegen die Qualifikantin Lauren Davis (USA) eine herbe 1:6, 1:6-Schlappe. Zwölf Doppel- und 44 unerzwungene Fehler unterliefen der 21 Jahre alten Weltranglisten-21., die zum ersten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier gesetzt war. "Ich weiß nicht, was heute passiert ist", sagte Barthel anschließend ratlos.

Kamke (Weltranglisten-78.) konnte dagegen mit seiner 2:6, 5:7, 2:6-Niederlage gegen Rekordmann Roger Federer (Schweiz) bestens leben. "Als er wirklich vor mir auf dem Platz stand, war die Anspannung deutlich da", sagte der 26-Jährige: "Er ist der beste Spieler aller Zeiten. Wenn er unbedingt will, kann er ein, zwei Gänge hochschalten."

Federer absolvierte in Paris sein 50. Grand-Slam-Turnier in Folge, feierte seinen 50. Sieg bei den French Open und hat damit als einziger Spieler der Geschichte 50 Erfolge bei allen vier Grand Slams aufzuweisen. Gleichzeitig egalisierte Federer den Rekord des US-Amerikaners Jimmy Connors für die meisten Siege bei Grand-Slam-Turnieren (233).

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