Sport kompakt:Vettel bleibt ein roter Bulle

Formel-1-Weltmeister verlängert den Vertrag bei Red Bull. Japan sagt Eiskunstlauf-WM ab, auch der Fußball stoppt. Hertha BSC ist auf dem direkten Weg zurück in die Bundesliga. Sport kompakt.

Hertha BSC Berlin ist auf dem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga nicht zu stoppen. Im Topspiel des 26. Zweitliga-Spieltags am Montag bei Verfolger SpVgg Greuther Fürth feierte der Spitzenreiter vor 12.790 Zuschauern einen überzeugenden 2:0 (1:0)-Sieg und ist damit dem direkten Wiederaufstieg ein großes Stück näher gekommen. Nach den Toren von Adrián Ramos (40. Minute) und Peter Niemeyer (51.) und dem Vereinsrekord von fünf Auswärtssiegen in Folge hat die Hertha mit 55 Punkten bereits acht Zähler Vorsprung auf den vierten Tabellenplatz. Fürth verpasste mit der ersten Rückrundenniederlage den Anschluss an die Spitzenplätze. Die erste und einzige Chance vor der Halbzeitpause nutzte Hertha zur Führung. Ramos zeigt seine Klasse, als er nach Flanke von Christian Lell Fürths Verteidiger Thomas Kleine versetzte und mit seinem elften Saisontor Hertha in Front köpfte. Nach dem Seitenwechsel war der Hauptstadtclub die dominierende Mannschaft. Nach Freistoß von Nikita Rukavytsya gelang Niemeyer per Kopfball das 2:0. Die Franken wehrten sich tapfer gegen das Ende der Serie von acht Spielen ohne Niederlage, ihnen fehlten aber die zündenden Ideen und auch das nötige Glück im Abschluss.

Weltmeister Sebastian Vettel hat seinen Vertrag beim Formel-1-Rennstall Red Bull vorzeitig bis 2014 verlängert. Das teilte das Team des österreichischen Milliardärs Dietrich Mateschitz am Montag mit. Vettel fährt seit 2009 für Red Bull. Im vergangenen Jahr hatte er den Fahrertitel gewonnen und zusammen mit Teamkollege Mark Webber die Konstrukteurswertung geholt. Sein bisheriger Vertrag wäre mit Option nach der Saison 2012 ausgelaufen. Die neue Vereinbarung soll dem jüngsten Champion der Formel-1-Geschichte neben etwas mehr Freiraum durch weniger PR-Termine auch eine Aufstockung des Gehalts einbringen. Vettels Bezüge sollen von bislang geschätzten acht auf künftig zehn Millionen Euro erhöht werden.

Der Eislauf-Weltverband ISU hat die vom 21. bis 27. März geplanten Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Tokio abgesagt. Ein Ersatztermin wird derzeit geprüft. "Angesichts der katastrophalen Ereignisse in Japan haben wir in Absprache mit den japanischen Behörden und dem japanischen Verband festgestellt, dass eine planmäßige Durchführung der WM in Tokio derzeit nicht möglich ist", heißt es in dem von ISU-Präsident Ottavio Cinquanta unterzeichneten Statement. Der deutsche Verband DEU hatte bereits am Wochenende seinen Sportlern freigestellt, ob sie nach Tokio reisen wollen. DEU-Vizepräsidentin Elke Treitz hatte jedoch bereits erklärt: "Ich glaube nicht, dass wir fahren werden."

In der japanischen Fußball-Liga wird es im März keine Spiele mehr geben. Die J-League sagte am Montag wegen der Erdbebenkatastrophe und deren Folgen alle geplanten restlichen Partien für diesen Monat ab. Dies gab der Liga-Vorsitzende Kazumi Ohigashi bekannt. Bereits am vergangenen Wochenende waren alle Spiele verschoben worden, insgesamt müssen nun bereits 41 nachgeholt werden. Ohigashi berichtete nach einem Gespräch mit dem örtlichen Club-Chef, das Stadion und die dazugehörige Anlage von Vegalta Sendai seien zerstört worden, die Mannschaft habe sich praktisch aufgelöst. Derzeit gehe es in der besonders schwer betroffenen Region nicht um Training oder Spiele, sondern nur um das Überleben.

Hans Meyer will nicht wieder als Trainer arbeiten. Er habe kein Interesse an einem Job beim VfL Wolfsburg oder bei einem anderen Club, sagte der 68 Jahre alte Fußball-Lehrer am Montag der Nachrichtenagentur dpa. "Ich übernehme auch nicht die Bayern und auch nicht Barcelona", kommentierte Meyer Gerüchte, dass er als Interimstrainer bei den abstiegsgefährdeten Wolfsburgern anheuern werde. "Ich bin es leid, auf so etwas zu reagieren", sagte der Coach, der mit dem derzeitigen VfL-Geschäftsführer Dieter Hoeneß bereits in Berlin bei Hertha BSC zusammengearbeitet und 2004 den Klassenverbleib geschafft hatte.

Angeführt von Andrea Petkovic (Darmstadt) haben sich gleich vier deutsche Tennisprofis auf einen Streich aus dem Millionenturnier in der kalifornischen Wüstenstadt Indian Wells verabschiedet. Australian-Open-Viertelfinalistin Petkovic, an Nummer 21 gesetzt, verlor im Achtelfinale mit 4:6, 2:6 gegen die frühere Wimbledon-Finalistin Marion Bartoli (Frankreich/Nr. 15). Julia Görges (Bad Oldesloe/Nr. 32) scheiterte ebenfalls in der Runde der letzten 16. Sie unterlag der ehemaligen Weltranglistenersten Jelena Jankovic (Serbien/Nr. 6) mit 2:6, 4:6. Schon die zweite Runde des ATP-Turniers an gleicher Stelle war Endstation für Philipp Petzschner (Bayreuth) und Benjamin Becker (Orscholz). Petzschner servierte beim Stand von 6:4, 5:3 gegen den Argentinier Juan Ignacio Chela (Nr. 29) bereits zum Match, ehe er völlig den Faden verlor und die Partie am Ende noch mit 6:4, 5:7, 2:6 verlor. Becker zog gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci (Nr. 26) mit 3:6, 6:7 (5:7) den Kürzeren. Damit ist Philipp Kohlschreiber, Nummer 32 der Setzliste, der letzte Deutsche in den beiden Einzel-Wettbewerben von Indian Wells. Der Augsburger spielt am Montag gegen den an Nummer fünf gesetzten Schweden Robin Söderling um einen Platz im Viertelfinale.

Der spanische Fußball-Meister FC Barcelona hat seinen 25. Saisonsieg verpasst und das Titelrennen wieder spannender gemacht. Der Vorjahres-Champion kam am Sonntagabend nicht über ein 1:1 (1:0) beim FC Sevilla hinaus und hat mit 75 Punkten jetzt noch fünf Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten Real Madrid. Bojan Krkic hatte die Katalanen in der 30. Minute in Führung gebracht, Jesus Navas gelang der Ausgleich für Sevilla (49.). Die "Königlichen" um die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira hatten tags zuvor 2:0 gegen den Abstiegskandidaten Hércules Alicante gewonnen. Beide Treffer erzielte Karim Benzema (24./56.). Dem vielgescholtenen Franzosen gelang damit bereits der dritte Doppelpack in Serie. Bayer Leverkusens Europa-League-Gegner FC Villarreal kam gegen Sporting Gijon nicht über ein 1:1 hinaus. Nationalspieler Mesut Özil lieferte bei Real als Dirigent im Mittelfeld eine gute, wenn auch nicht überragende Partie. "Der Deutsche nahm sich den Tag frei, hatte aber dennoch maßgeblichen Anteil am Führungstreffer", urteilte das Sportblatt Marca. "Seine Vorlage war schon allein das Eintrittsgeld wert." Sami Khedira feierte nach zweiwöchiger Verletzungspause ein Comeback. Der Ex-Stuttgarter wurde in der 60. Minute eingewechselt.

Huth trifft im FA-Cup

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Robert Huth hat Stoke City den Weg zur ersten Halbfinal-Teilnahme im FA-Cup seit 39 Jahren geebnet. Der Abwehrhüne erzielte den Führungstreffer zum 2:1 gegen West Ham United. Damit kämpft Stoke am 16./17. April im Londoner Wembleystadion im Halbfinale gegen die Bolton Wanderers um die erste Final-Teilnahme der Klubgeschichte. Im zweiten Halbfinale kommt es zum stadtinternen Duell zwischen Manchester United und Manchester City. Nachdem United am Samstag den FC Arsenal mit 2:0 (1:0) ausgeschaltet hatte, machte City einen Tag später durch ein 1:0 (0:0) gegen den FC Reading das Weiterkommen perfekt. Vor 24.550 Zuschauern hatte Huth bereits in der zwölften Minute den Führungstreffer für Stoke erzielt. Nachdem Frederic Piquionne der Ausgleich für die Hammers gelungen war (30.), markierte Danny Higginbotham den Siegtreffer für Stoke (63.).

Inter Mailand kam beim Tabellen-Vorletzten der Serie A, Brescia Calcio, nicht über ein 1:1 hinaus. Damit vergab Inter (57 Punkte) die Riesenchance, näher an Spitzenreiter AC Mailand (62) heranzukommen, der Sonntagmittag zu Hause gegen den AS Bari auch nur 1:1 spielte. Der Ungar Gergely Rudolf hatte Bari in der 39. Minute gegen die bis zur Halbzeit mit dem deutschen U-21-Junioren-Nationalspieler Alexander Merkel spielenden Mailänder in Führung gebracht. Den Ausgleich besorgte der eingewechselte Antonio Cassano in der 82. Minute, als Milan nach dem Platzverweis für Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic (74.) nur noch mit zehn Mann auf dem Platz stand. Neun Spieltage vor Ende rettete der AC Mailand somit seine fünf Punkte Vorsprung und Inters Titelverteidigung rückt in weite Ferne. Vermutlich verlor die Mannschaft für das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale bei Bayern München auch noch Abwehrmann Lucio. Der Ex-Bayer zog sich eine Zerrung des rechten Gesäßmuskels zu. Mit Physiotherapie und Spezial-Training versuchte er auch am Sonntag alles, um für die Neuauflage des Vorjahresfinales fit zu werden. "Lucios Einsatz am Dienstagabend in München wäre allerdings ein Wunder", schrieb die Gazzetta dello Sport. Turbulent ging es unterdessen im Römer Stadtderby zu, das Ex-Meister AS Rom dank der zwei Treffer von Roma-Held Francesco Totti mit 2:0 (0: 0) gegen Lazio gewann. In der Schlussphase sahen bei Lazio noch Stefan Radu und Cristian Ledesma jeweils die Rote Karte.

Deutschlands Golf-Star Martin Kaymer bleibt auch in der dritten Woche die Nummer eins der Weltrangliste. Bei der World Golf Championship in Florida aber hat der 26-jährige Rheinländer am Sonntag nur eine Platzierung in den Top 25 geschafft. Nach einem Doppelbogey am letzten Loch in Doral bei Miami fiel Kaymer mit 284 Schlägen (66+70+74+74) am letzten Tag des mit 8,5 Millionen Dollar dotierten US-PGA-Turniers vom 14. Rang noch hinter seinen Verfolger Lee Westwood (282/England) und Tiger Woods (280) zurück. Westwood hätte gewinnen müssen, um Kaymer abzulösen.

Der ERC Ingolstadt hat sich am letzten Hauptrunden-Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) als sechstes Team für das Playoff-Viertelfinale qualifiziert. Die Bayern gewannen am Sonntag in München 6:2 und entschieden damit das Fernduell gegen Mannheim (3:2 in Straubing) und den EHC München für sich. Für die Hamburg Freezers ist die Saison dagegen zu Ende: Die Hanseaten unterlagen in Berlin 1:4 und nutzten damit ihre Chance auf den Einzug in die Vor-Playoffs nicht. Nutznießer sind die Nürnberg Ice Tigers, die trotz eines 2:3 gegen Krefeld in den Vor-Playoffs stehen. Berlin wurde Dritter, weil die DEG Metro Stars 3:2 in Hannover gewannen und Rang zwei sicherten.

Alba Berlin hat mit einem Arbeitssieg seinen dritten Platz in der Basketball-Bundesliga (BBL) verteidigt. Zum Abschluss des 26. Spieltages gewann der achtmalige deutsche Meister mit 76:63 (38:33) bei Ligaschlusslicht Giants Düsseldorf. Nach dem 18. Saisonsieg haben die "Albatrosse" mit 36:16 Punkten weiter vier Zähler Rückstand auf den Tabellenzweiten Frankfurt Skyliners. Düsseldorf (6:46), das Anfang Januar Spitzenreiter Brose Baskets Bamberg überraschend die erste Saisonniederlage zufügte, bleibt abgeschlagener Letzter. Derweil haben die Artland Dragons (36:18) auf Rang vier den Anschluss an Berlin halten können. Im Nordderby bei den Eisbären Bremerhaven bezwang das Team aus Quakenbrück die Hanseaten mit 103: 82 (54:42). Der US-Amerikaner Tyrese Rice führte seine Mannschaft vor der Rekordkulisse von 10.120 Zuschauern in der Bremen Arena mit 33 Punkten zum Sieg. Im Tabellenkeller hat der BBC Bayreuth nach dem 84:71 (47:39) gegen den TBB Trier wieder Hoffnung geschöpft. Mit 12:40 Punkten verkürzten die Bayreuther den Abstand auf den Nicht-Abstiegsplatz auf zwei Zähler. In einer weiteren Begegnung setzte sich der EnBW Ludwigsburg mit 78:71 (32:30) gegen die Telekom Baskets Bonn durch.

Die deutsche Männer-Staffel hat zum Abschluss der Shorttrack-Weltmeisterschaften im englischen Sheffield überraschend die Silbermedaille gewonnen. In der Besetzung Robert Seifert, Paul Herrmann, Robert Becker (alle Dresden) und Christoph Milz (Oberstdorf) belegte das deutsche Quartett über die 5000-m-Distanz in 6:54,693 Minuten den zweiten Platz hinter Weltmeister Kanada (6:52,731). Bronze holte sich die Staffel der USA (7:01,659). Dabei profitierte das Team von Bundestrainer Michael Kooreman, das im vergangenen Jahr bei der WM in Sofia Dritter wurde und damit die erste deutsche Medaille der Shorttrack-Geschichte errang, von einem Gerangel zwischen den Staffeln Südkoreas und der USA. Beide Teams stürzten und damit war der Weg zum größten WM-Erfolg frei. Mit der weiteren Medaillenvergabe am Sonntag hatten die deutschen Athleten nichts zu tun.

Mit seinem Sieg bei Paris-Nizza am Sonntag hat die deutsche Radsporthoffnung Tony Martin auch die Führung in der Radsport-Weltrangliste übernommen. Der 25-Jährige aus Cottbus vom Team HTC-Highroad löste in der zweiten Ausgabe der Liste in diesem Jahr mit 108 Punkten den vorherigen Spitzenreiter Cameron Meyer (Australien/106 Punkte) ab. Martin hatte drei Wochen vor seinem größten Erfolg bei Paris-Nizza bereits die Algarve-Rundfahrt gewonnen. Andreas Klöden (Cottbus/RadioShack), bei Paris-Nizza Zweiter hinter Martin, liegt in der Weltrangliste mit 88 Punkten auf dem vierten Rang. Dagegen ist Sprinter Andre Greipel aus Hürth (Omega Pharma-Lotto), der zuletzt bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico nach einem Sturz vorzeitig aufgeben musste, in der Rangliste vom siebten auf den zwölften Platz (38) abgerutscht.

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