Sport kompakt:Jansen kritisiert seine Mitspieler

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Der Nationalspieler rechnet mit seinen HSV-Kollegen ab, Real Madrid feuert Pellegrini und kündigt Mourinho als Nachfolger an, Bayern verlängert mit Abwehrspieler Contento.

Knapp drei Wochen nach dem Saison-Finale in der Fußball-Bundesliga hat Marcell Jansen heftige Kritik an seinen Mitspielern beim Hamburger SV geübt. "Das ganze Jahr über wird von Führungsspielern geredet und dann ist keiner da. Ich habe nur Frank Rost gesehen, der sich zerrissen hat", sagte Jansen dem Internetportal ran.de und ergänzte: "Wir sind völlig zu Recht nicht in die Europa League gekommen." Der Linksfuß bereitet sich derzeit mit der Nationalmannschaft in Südtirol auf die WM in Südafrika vor. Die HSV-Spieler hätten "die Saison einfach austrudeln lassen".

Frische Impulse für die "Königlichen": José Mourinho soll zu Real Madrid wechseln. (Foto: ap)

Der Weg für Startrainer José Mourinho vom Champions-League-Sieger Inter Mailand zum spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid ist frei. Die Königlichen trennten sich am Mittwochabend von ihrem Coach Manuel Pellegrini und kündigten an, dass Mourinho sein Nachfolger werde. "Wir sind überzeugt, dass wir einen frischen Impuls brauchen", sagte Präsident Florentino Perez auf einer Pressekonferenz: "Wir sind überzeugt, dass Jose Mourinho die richtige Person ist, diesen Job zu übernehmen." Der Real-Boss schränkte allerdings ein, dass der Portugiese zuvor seine "Vertragssituation mit Inter lösen" müsse. Mourinho hatte zuvor selbst den Wechsel bestätigt. Nach einem Treffen mit dem Inter-Vorstandsmitglied Rinaldo Ghelfi, bei dem es um die Auflösung seines bis 2012 laufenden Vertrags ging, sagte er in Mailand: "Ich habe jetzt Urlaub, und danach werde ich in Spanien arbeiten." Noch unklar ist, ob Mourinho mit Inter Mailand eine Einigung über seine Freigabe erzielt hat. Nach Angaben italienischer Medien verlangt der lombardische Spitzenklub eine Ablösesumme von 16 Millionen Euro. Außerdem wird über einige Spieler, darunter den Brasilianer Maicon, verhandelt, die Mourinho gern zu Real mitnehmen würde.

Der deutsche Fußball-Meister FC Bayern München hat Eigengewächs Diego Contento langfristig an sich gebunden. Der 20 Jahre alte Abwehrspieler verlängerte am Donnerstag seinen ursprünglich bis 2011 laufenden Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre, teilte der Rekordmeister auf seiner Homepage mit. Contento war erst in der Winterpause ins Team von Trainer Louis van Gaal aufgestiegen und hatte seinen ersten Profi-Vertrag erhalten. Der Youngster absolvierte nicht nur neun Bundesliga-Partien, sondern bewährte sich auch in drei Spielen der Champions League. Contento, dessen Familie aus Neapel stammt, ist in München geboren und ein echtes "Eigengewächs" des FC Bayern. Im Alter von fünf Jahren kam er zum deutschen Rekordmeister und durchlief danach alle Jugendmannschaften bis zum Amateurteam. Unter van Gaal schaffte er dann den Sprung zu den Profis.

In Torlaune hat sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in einem Trainingsspiel präsentiert. Gegen eine U20-Auswahl der vier Vereine der Gemeinde Eppan siegte das Team von Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch mit 24:0 (11:0). Die erfolgreichsten Torschützen waren mit jeweils fünf Treffern Miroslav Klose und Mario Gomez, die jeweils eine der auf 30 Minuten angesetzten Halbzeiten spielten. Die weiteren Treffer erzielten Piotr Trochowski (3), Cacau (2), Stefan Kießling (2), Andreas Beck (2), Toni Kroos (2), Arne Friedrich (1), Sami Khedira (1) und Lukas Podolski (1). Insgesamt wurden 20 Spieler eingesetzt.

Die WM-Titelanwärter kommen langsam in Form. Zweieinhalb Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft zeigten die beiden Mitfavoriten Frankreich und Niederlande in ihren Testspielen am Mittwochabend, dass mit ihnen zu rechnen sein wird. Mit einem glänzend aufgelegten Franck Ribéry vom FC Bayern, der in der 22. Minute den Ausgleich erzieltem, siegten die Franzosen zwar in Lens gegen Costa Rica nur mit 2:1 (1:1), der Sieg hätte aber deutlich höher ausfallen können. Die Niederlande setzten sich auch ohne Superstar Arjen Robben vom FC Bayern München in Freiburg gegen WM-Teilnehmer Mexiko mit 2:1 (2:0) durch und vergaben vor allem in der Anfangsphase reihenweise Chancen.

Mit Bestürzung hat der Weltfußballverband auf die Nachricht vom Tod eines Sängers für die WM-Eröffnungsfeier reagiert. Der 34-jährige Siphiwo Ntshebe erlag am Dienstag in Port Elizabeth einer bakteriellen Meningitis, wie seine Plattenfirma am Mittwoch mitteilte. "Ich bin sehr traurig", sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter dazu in einer Mitteilung an die Familie Ntshebes. "Dass er nun so plötzlich sterben musste, und zudem noch kurz vor seinem großen Auftritt zum Auftakt der ersten WM auf afrikanischem Boden, ist sehr grausam. Aber leider haben wir unser Schicksal nicht selbst in der Hand." Ntshebe hätte den Song "Hope" vor dem Auftakt-Spiel Südafrika gegen Mexiko am 11. Juni singen sollen.

Die Boston Celtics haben im Halbfinale der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA auch ihren zweiten Matchball vergeben. Im fünften Spiel der Serie nach dem Modus best of seven mussten die Celtics gegen die Orlando Magic ein 92:113 einstecken, führen in der Serie aber noch mit 3:2. In der heiß umkämpften Partie waren Jameer Nelson (24 Punkte) und Dwight Howard (21 Punkte) in der Amway Arena vor 17.461 Fans die besten Werfer auf Seiten der Magic. Rasheed Wallace erzielte für Boston 21 Punkte, konnte die Niederlage aber nicht verhindern. Stan Van Gundy, Trainer des Vorjahresfinalisten aus Orlando, war nach dem zweiten Sieg in Folge vollauf zufrieden: "Das war unsere beste Offensivleistung in dieser Serie. Im sechsten Spiel müssen wir aber noch besser spielen. Wir glauben an uns. Nun wollen wir Geschichte schreiben," sagte Van Gundy. Noch nie ist es einem NBA-Team gelungen, einen 0:3-Rückstand noch zu drehen. Das sechste Spiel findet in der Nacht zum Samstag in Boston statt.

Andrea Petkovic vergab Matchbälle gegen die Vorjahressiegerin, Qualifikant Julian Reister überraschte: Der verregnete Mittwoch bei den French Open brachte aus deutscher Sicht Licht und Schatten. Die Nummer eins des deutschen Damentennis hatte die Russin Swetlana Kusnezowa am Rande einer Niederlage, ließ beim Stand von 6:4, 5:4 aber vier Matchbälle aus - sie hatte in dem Spiel sogar mit 40:0 geführt. Am Ende hieß es 6:4, 5:7, 4:6 und die Darmstädterin verpasste ihren ersten Drittrundeneinzug bei einem Grand-Slam-Turnier. Besser machte es der Schleswig-Holsteiner Reister: Der Weltranglisten-165. besiegte nach mehreren Regenpausen den Belgier Olivier Rochus souverän 6:2, 6:2, 7:6 (7:5). Der Reinbecker erreichte bisher als einziger Deutscher die Runde der besten 32, wo er es nun mit keinem geringeren als Titelverteidiger Roger Federer aus der Schweiz zu tun bekommt.

Pokalsieger Brose Baskets Bamberg steht kurz vor dem Einzug ins Endspiel um die deutsche Basketball-Meisterschaft. Bamberg gewann im Play-off-Halbfinale verdient mit 82:73 (35:27) bei den Phantoms Braunschweig und ging damit in der Serie "best of five" mit 2:0 in Führung. Mit einem Heimsieg am Sonntag (15.10 Uhr) kann der zweimalige Meister den Einzug ins Bundesliga-Endspiel schon perfekt machen.

Der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld muss bei der Fußball-WM in Südafrika auf den Ex-Bundesligaprofi Marco Streller verzichten. Der 28-Jährige Angreifer vom FC Basel erlitt am Mittwoch einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel und verließ das WM-Quartier der Eidgenossen in Crans Montana. Wen Hitzfeld für den 32-maligen Nationalspieler und früheren Profi des VfB Stuttgart nachnominiert, stand zunächst nicht fest. Als einer der Favoriten gilt Albert Bunjaku vom 1. FC Nürnberg. Am Trainingslager der Schweizer Nationalmannschaft nehmen nach dem Aus für Streller noch sechs aktuelle und genauso viele ehemalige Bundesliga-Spieler teil. Bevor die "Nati" bei der Weltmeisterschaft auf Spanien, Chile und Honduras trifft, bestreitet sie in der Heimat noch zwei Testspiele gegen Costa Rica (1. Juni) und Italien (5. Juni).

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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