Sport kompakt:Hoeneß: Götze zu Bayern? "Eine feine Sache!"

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß liebäugelt in ferner Zukunft mit einer Verpflichtung von Dortmunds Mario Götze, nach seinem Fehlstart über 100 Meter geht für Sprinter Usain Bolt über 200 Meter bislang alles glatt, Formel-1-Pilot Nick Heidfeld akzeptiert seinen Rauswurf bei Renault.

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Bayern München reiht sich offenbar in den Kreis der Interessenten für Mario Götze vom deutschen Meister Borussia Dortmund ein. "Viele haben schon behauptet, nie zu Bayern zu gehen, und sind dann doch bei uns gelandet. Ich habe da keine Sorgen, wenn wir irgendwann einmal Interesse haben, er weiterhin so gut spielt und wir eine super-attraktive Mannschaft haben, dass man dann sicherlich einmal ins Gespräch kommen wird", sagte Uli Hoeneß, Präsident des Fußball-Rekordmeisters, am Rande der Internationalen Funkausstellung in Berlin anlässlich eines Talks bei Liga total!. Es müsse ja nicht heute oder morgen sein, "aber so ein sympathischer Spieler beim FC Bayern München - das wäre doch eine feine Sache", ergänzte Hoeneß und verwies auf die Zeit, wenn der Vertrag von Götze beim BVB ausläuft.

FC Bayern Muenchen v FC Zurich - UEFA Champions League Play-Off

"Wenn es soweit ist, dass der Vertrag abläuft, wollen wir einmal sehen, was daraus wird." Uli Hoeneß über die Zukunft von Mario Götze.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

"Da mache ich mir heute keine grauen Haare", sagte er. Darüber hinaus äußerte sich der "Macher" der Bayern auch zu dem von Dortmund abgelehnten Angebot des FC Arsenal für Götze in Höhe von 40 Millionen Euro. "Wir haben auch schon einmal ein Angebot für Franck Ribery über 80 Millionen nicht angenommen. Wir sind ein Fußball-Verein und keine Bank. Wenn man keine Schulden hat und dem Zuschauer immer das Beste bieten will, dann darf man einen Spieler, der einem hilft, attraktiven Fußball zu zelebrieren, nicht verkaufen. Und Götze hätte ich auch nicht verkauft."

Hoeneß warf auch einen Blick zurück und sprach von einem "Fehler", den jetzigen Dortmunder Meistercoach Jürgen Klopp nicht verpflichtet zu haben: "Wir haben uns auch von diesem 'Wahn', Klinsmann holen zu können, überrumpeln, überschwemmen lassen. Das war ein Fehler. Hätten wir den Jürgen Klopp geholt, vielleicht wäre es damals schon gut gegangen. Nur, in Dortmund hat er auch zwei Jahre gebraucht, und ob er die in München bekommt, ist die andere Frage. Aber er ist fantastischer Trainer. Und das damals nicht gemacht zu haben, war sicherlich ein Fehler." Hoeneß äußerte sich auch zu Ex-Nationalspieler und -Bayern-Profi Michael Ballack, der derzeit bei Bayer Leverkusen fast ausschließlich auf der Bank sitzt. "Er soll unbedingt versuchen, es noch einmal zu packen. Aber wenn er im Laufe dieser Saison merkt, dass es nicht geht, dann sollte er aufhören. Er hat so eine unglaubliche Karriere. Er hat auch ordentlich Geld verdient, ich weiß ja, was er verdient hat. Er wird bis ans Ende seiner Tage gut leben können. Da muss er nicht unbedingt noch über die Lande tingeln."

Nick Heidfeld ist ab sofort kein Formel-1-Pilot mehr: Der deutsche Rennfahrer und sein bisheriger Arbeitgeber Renault haben sich auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt und damit eine weitere gerichtliche Auseinandersetzung vermieden. Das gab der Rennstall am Freitagabend bekannt. Heidfeld wurde nach dem Großen Preis von Ungarn ausgemustert und durch den Brasilianer Bruno Senna ersetzt. Daraufhin kündigte der Deutsche an, seine Weiterbeschäftigung gerichtlich zu erzwingen. Er verwies dabei auf sein bestehendes Arbeitspapier. Vor Gericht war zunächst festgesetzt worden, dass Senna seinen Platz bis zu einer endgültigen Entscheidung in der Hauptverhandlung einnehmen darf. Nach der Einigung zwischen Heidfeld und Renault wird der Neffe von Formel-1-Legende Ayrton Senna das zweite Cockpit für den Rest der Saison neben Witali Petrow aus Russland einnehmen. Das teilte das Team ebenfalls mit. Heidfeld kündigte seine baldige Rückkehr in den Motorsport an. "Eins steht fest: Bald bin ich wieder im Rennen, und das auf höchstem Niveau", sagte der 34-Jährige. Es wird aber auch spekuliert, dass Heidfeld für BMW in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft fahren könnte. Die Münchner kehren 2012 werksseitig in die DTM zurück. Und Heidfeld hat seit den gemeinsamen Formel-1-Zeiten immer noch beste Kontakte zu BMW.

Die Uefa hat am Freitag den Schweizer Erstligisten FC Sion wegen Verstößen gegen das Transferverbot aus der Europa League ausgeschlossen. Die Schweizer hatten sich in der Qualifikation gegen Celtic Glasgow durchgesetzt, die Schotten jedoch Protest gegen die Wertung der Duelle eingelegt. Sion soll in der Play-off-Runde gleich mehrere nicht spielberechtigte Spieler eingesetzt haben. Die Uefa-Disziplinarkomission wertete folglich beide Begegnungen am grünen Tisch mit 3:0 für Glasgow. Die Schweizer haben nun drei Tage Zeit, bei der Uefa Einspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Der Klub teilte auf seiner Homepage mit, dass er von diesem Recht Gebrauch machen werde. Sollte der Einspruch keinen Erfolg haben, wird Celtic in der Gruppe I gegen Atletico Madrid, Udinese Calcio und Stade Rennes antreten.

Italien hat bei der Basketball-EM in Litauen den ersten Sieg gefeiert. Gegen das weiter sieglose Team aus Lettland setzten sich die Italiener am Freitagabend in Siauliai mit 71:62 (31:33) durch und wahrten damit ihre Chance auf das Erreichen der Zwischenrunde. Bester Werfer bei Italien war NBA-Profi Andrea Bargnani von den Toronto Raptors mit 36 Punkten. Im ersten Spiel des Tages hatte Serbien beim 89:80 (35:41) gegen Israel zwar lange Probleme, doch am Ende schafften die Basketballer vom Balkan den dritten Erfolg bei dieser EM. In Panevezys besiegten unterdessen die Spanier Großbritannien in Gruppe A mit 86:69. Center Pau Gasol von den Los Angeles Lakers kam dabei als bester Werfer seines Teams auf 21 Punkte. Außerdem hat Gastgeber Litauen mit einem 75:68 (32:35) gegen die bis dahin noch ungeschlagenen Türken Platz zwei erorbert, die Türkei ist nun Dritter.

Der Schweizer Verein FC Sion ist wegen Verstößen gegen das Transferverbot wie erwartet aus der Europa League ausgeschlossen worden. Das teilte die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Freitagabend mit. Den Platz in der Gruppe I mit Atlético Madrid, Udinese Calcio und Stade Rennes nimmt stattdessen Celtic Glasgow ein. Die Schotten waren in der letzten K.o.-Runde an Sion gescheitert, hatten aber Einspruch gegen die Wertung eingelegt. Sion soll mindestens fünf nicht spielberechtigte Profis eingesetzt haben. Die Disziplinarkommission der UEFA gab dem Celtic-Einspruch Recht und wertete beide Partien jeweils mit 3:0 für Glasgow. Der Schweizer Erstligist kündigte auf seiner Internetseite Einspruch gegen die Entscheidung an. Sion darf für die Dauer von zwei Transferperioden keine Spieler unter Vertrag nehmen, weil der Club 2008 laut Weltverband FIFA den ägyptischen Torhüter Essam Al Hadari zum Vertragsbruch angestiftet hatte. Mehrere Verfahren sind in diesem Fall anhängig. Der Schweizer Club ist der Meinung, der Transferbann sei bereits abgesessen, laut FIFA gilt das Verbot bis Ende dieses Jahres. Innerhalb von drei Tagen habe Sion die Möglichkeit, einen Einspruch einzureichen, so die UEFA.

Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler hat sicher das Finale am Sonntag erreicht. Die Frankfurterin übertraf am Freitag in der Qualifikation im ersten Versuch mit 71,48 Metern die geforderte Weite (71,00) deutlich. Die Europameisterin wurde damit Sechste. Im Medaillenkampf mitmischen kann auch Heidlers Clubkollegin Kathrin Klaas, die auf 71,69 Meter kam. Für die Topweite sorgte die Chinesin Wednxiu Zhang mit 74,17.

Einen Tag, nachdem er der 4x400-Meter-Staffel seines Landes beim Einzug ins Finale bei der Leichtathletik-WM im südkoreanischen Daegu half, ist der mit zwei Beinprothesen an den Start gegangene Südafrikaner Oscar Pistorius nicht mehr in der Mannschaft. Per Twitter unterrichtete er seine Fans von der Entscheidung. An seiner Stelle sollte am Freitag L.J. van Zyl - Gewinner der Bronzemedaille über die 400-Meter-Hürden - laufen. Als Startläufer verhalf Pistorius der Staffel mit einer starken Leistung auf der schweren Innenbahn zu einem dritten Platz im Vorlauf und einem neuen südafrikanischen Rekord. Teammanagerin Magda Botha sagte, die Entscheidung sei auf Grundlage von "Sachinformationen und Fachwissen" nach einem Treffen mit den Athleten gefällt worden. Der 24-jährige Pistorius, der als erster beidseitig Unterschenkelamputierter an einer WM der Nichtbehinderten teilnehmen durfte, erreichte über die 400-Meter-Distanz das Halbfinale.

Die Tennis-Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und Caroline Wozniacki haben problemlos die dritte Runde bei den US Open erreicht. Der serbische Vorjahresfinalist Djokovic gewann 6:0, 6:0, 6:2 gegen den Argentinier Carlos Berlocq, der beim Stand von 2:0 im dritten Satz zu seinem umjubelten ersten Spielgewinn kam. Djokovic strebt weiter nach seinem dritten großen Titel in diesem Jahr nach den Triumphen bei den Australian Open und in Wimbledon. Sein nächster Gegner ist Ex-Masters-Sieger Nikolai Dawydenko aus Russland. Die Dänin Wozniacki ließ der Niederländerin Arantxa Rus mit 6:2, 6:0 keine Chance und muss nun gegen Vania King aus den USA spielen.

Mona Barthel hingegen ist in der zweiten Runde ausgeschieden. Die 21-Jährige aus Bad Seegeberg verlor mit 4:6, 5:7 gegen die Südafrikanerin Chanelle Scheepers. In ihrem Auftaktmatch hatte die Weltranglisten-99. Barthel durch ihren Erfolg gegen die an Position 32 gesetzte Maria Jose Martinez Sanchez (Spanien) für eine Überrschung gesorgt. Damit sind beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres noch sechs deutsche Tennisprofis im Rennen, sieben hatten bereits die Segel streichen müssen.

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