Sport kompakt:Toni auf Inters Wunschzettel

Inter Mailand streckt seine Fühler nach Toni aus, Franz wurde freigesprochen, Bance droht hingegen eine Strafe und Ferguson dementiert ein ManU-Interesse an Dzeko. Sport kompakt

Inter Mailand soll Interesse an Luca Toni haben. Der italienische Fußballmeister denke daran, den beim FC Bayern München zum Ersatzspieler degradierten Stürmer ab Januar zu verpflichten, berichtete die Gazzetta dello Sport am Dienstag. Der Weltmeister von 2006 solle Eto'o ersetzen, der dem Tabellenführer aufgrund seines Einsatzes mit Kameruns Nationalmannschaft beim Afrika Cup Anfang kommenden Jahres fehlen wird. Für Toni müsse Inter in der Rückrunde ein Spielergehalt von 3,5 Millionen Euro aufbringen. Wie hoch die von den Bayern verlangte Ablösesumme sei, stehe nicht fest. Nachdem sich Toni mit Bayern-Trainer Louis Van Gaal endgültig überworfen hat, gilt seine Rückkehr in die Heimat in Italien als sicher. In einem Interview mit dem italienischen Magazins Chi bekräftigte Toni nochmals seinen Wechselwunsch. Das Heimweh treibt ihn zurück nach Italien: "Von meinem Land fehlt mir alles: Die Fans, die Freunde und meine Mutter. Ich weiß noch nicht, in welcher Mannschaft ich spielen werde, doch eins steht fest: Ich werde nach Italien zurückkehren." Gleichzeitig räumte er jedoch erstmals ein, in Deutschland Fehler im Umgang mit dem Club begangen zu haben. Diese würden ihn nun wohl seinen Platz in der italienischen Nationalmannschaft bei der WM 2010 in Südafrika kosten. Toni hat in den letzten drei Partien der Bayern nur einmal gespielt. Auch am Dienstag stand der 32-Jährige nicht im Champions League-Aufgebot des deutschen Rekordmeisters im "Endspiel" um den Einzug ins Achtelfinale bei Juventus Turin. ________________________________________________________________

Sport kompakt: Toni sorgt sich um seinen WM-Platz und will deswegen so schnell wie möglich zurück in seine Heimat.

Toni sorgt sich um seinen WM-Platz und will deswegen so schnell wie möglich zurück in seine Heimat.

(Foto: Foto: dpa)

Freispruch für Maik Franz, drohende Strafe für Aristide Bance: Während Eintracht Frankfurts Verteidiger Franz vom Kontrollauschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beim 2:0-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 am Samstag keine rasssistischen Äußerungen gegen Bance nachgewiesen werden konnten, wird nach einer Anhörung am Dienstag das Verfahren gegen den Nationalstürmer aus Burkina Faso wegen des Zeigens des "Stinkefingers" fortgesetzt. Der DFB-Kontrollauschuss will sich am Mittwoch zu dem weiteren Verfahren im Fall Bance äußern. Dem FSV-Angreifer droht wegen des unsportlichen Verhaltens eine lange Sperre. Bance hatte seine Aktion damit begründet, dass ihn Franz auf dem Platz ständig provoziert und zudem rassistisch beleidigt habe. Allerdings gab es dafür keine Zeugen, sodass die Ermittlungen gegen Franz bereits am Dienstag vom Kontrollausschuss eingestellt wurden. ________________________________________________________________

Teammanager Alex Ferguson hat Spekulationen zurückgewiesen, nach denen Manchester United an Stürmer Edin Dzeko vom deutschen Fußball-Meister VfL Wolfsburg interessiert sein soll. "Immer wenn jemand gegen uns gut spielt, sind wir angeblich bereit, ihn am nächsten Tag zu kaufen. Wir sind im Moment nicht an Dzeko interessiert", sagte der Schotte vor dem Champions-League-Spiel der Red Devils am Dienstag in Wolfsburg. Am vergangenen Wochenende hatte Fergusons Co-Trainer Mike Phelan gegenüber dem Boulevardblatt News of the world noch in höchsten Tönen vom bosnischen Nationalspieler geschwärmt. "Er ist ein großgewachsener geschickter Junge, eigentlich ideal für die Premier League. Auch wir haben ein Auge auf ihn geworfen", so der Coach. ________________________________________________________________

Die Uefa hat russischen Medienberichten zufolge zwei Spieler von Wolfsburgs Champions-League-Gruppenrivale ZSKA Moskau wegen eines mögliches Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln gesperrt. Die Nationalspieler Alexej Beresuzki und Sergej Ignaschewitsch seien nach der Partie von ZSKA bei Manchester United am 3. November (3:3) positiv auf das Mittel Sudafed getestet worden. Sie dürften daher nicht an der Champions-League-Partie bei Besiktas Istanbul am (heutigen) Dienstagabend teilnehmen. Das teilte ZSKA auf seiner Internetseite mit. Das Medikament gegen Rachenentzündungen stehe zwar nicht auf der Uefa-Dopingliste, die Einnahme müsse jedoch vor dem Spiel angemeldet werden. "Diese Nachrichten sind für die Spieler und für den Club ein Schock", heißt es auf der Vereinsseite. ZSKA habe jedoch nichts zu verbergen. Die beiden Spieler seien bei der Nationalmannschaft wegen einer schweren Erkältung mit Sudafed behandelt worden. Mit Doping habe dies aber nichts zu tun, schreiben die Verantwortlichen weiter. "Wir erwarten, dass das Kontroll- und Disziplinarkomitee der Uefa eine faire und legale Lösung für die Spieler und ihren Ruf treffen wird und dass das Ansehen des Vereins nicht wegen dieses bedauerlichen technischen Fehlers Schaden nimmt." ________________________________________________________________

Auch Rückkehrer Allen Iverson hat den freien Fall der Philadelphia 76ers in der NBA nicht aufhalten können. Im zum ersten Mal in dieser Saison mit 20.664 Zuschauern ausverkauften Wachovia Center verloren die Sixers mit dem 83:93 gegen die Denver Nuggets die zehnte Partie hintereinander. Philadelphia steht nun bei fünf Siegen und 16 Niederlagen, eine genau umgekehrte Bilanz haben die Nuggets (16:5). Erst zu Beginn des Schlussviertels gingen die Gäste aus Colorado zum ersten Mal in Führung, gaben sie danach aber nicht mehr aus der Hand. Chauncey Billups war mit 31 Punkten überragender Schütze der Nuggets, ebensoviele Zähler erzielte Andre Iguodala auf Seiten Philadelphias. Iverson, von Coach Eddie Jordan in die Starting Five berufen, traf bei vier von elf Wurfversuchen und kam insgesamt auf elf Punkte, fünf Rebounds und sechs Assists. "Es wird noch seine Zeit dauern und ich muss noch meinen Rhythmus finden. Es war schon frustrierend, nicht das tun zu können, was ich von mir gewöhnt bin, weil ich so schwach war", erklärte Iverson, der sein letztes Spiel Anfang November bestritten hatte. _________________________________________________________________

Der Erpresser des Milliardärs Dietmar Hopp hat am Dienstag vor dem Heidelberger Landgericht ein Geständnis abgelegt. Zum Prozessauftakt ließ er über seinen Anwalt zugleich erklären, dass ihm die Geschichte sehr leid tue. Er sei mit seiner Spedition in großen finanziellen Nöten gewesen. Laut Anklage drohte der Fuhrunternehmer aus Gemmingen bei Heilbronn dem Mäzen des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim damit, dessen Frau und die zwei Söhne umzubringen. Der 43-Jährige verfasste drei Drohbriefe und forderte 5,5 Millionen Euro von Hopp. Er muss sich wegen versuchter räuberischer Erpressung verantworten. Ihm droht ein Jahr Freiheitsstrafe. Das Geständnis des Angeklagten erspart Hopp eine Zeugenaussage vor Gericht. "Das war eine sehr belastende Situation für die Familie", sagte sein Anwalt, der Hopp als Nebenkläger im Prozess vertritt. Für den Milliardär sei aber klar, dass er Erpressungsversuchen nicht nachgeben werde. Im vorliegenden Fall sei ebenfalls kein Geld geflossen. Hopp habe sofort die Polizei eingeschaltet, die sehr zügig und professionell gearbeitet habe. Der Spediteur wurde wenige Tage nach einer fingierten Geldübergabe bei Trier festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Das Gericht hat für den Prozess zunächst zwei Verhandlungstage eingeplant. _________________________________________________________________

Es war kein guter Spieltag für die deutschen Profis in der NHL. Sowohl die Buffalo Sabres von Jochen Hecht beim 0:3 gegen die New Jersey Devils, als auch die Atlanta Thrashers von Christoph Schubert beim 2:5 gegen die Toronto Maple Leafs verloren. Dennis Seidenberg holte mit seinen Florida Panthers dagegen mit dem 2:3 nach Penaltyschießen gegen die Edmonton Oilers wenigstens einen Punkt. Trotzdem ist die Situation bei den Panthers zurzeit trostlos: Die Heimschlappe gegen die Oilers war die achte Niederlage in den vergangenen neun Spielen, in der Southeast Division liegt das Team mit 28 Punkten nur auf Platz vier. Seidenberg stand fast 23 Minuten auf dem Eis. Die Sabres verzweifelten derweil an Devils-Goalie Martin Brodeur, der mit seinem 103. Shutout den NHL-Rekord von Terry Sawchuk einstellte. Der 37-jährige Kanadier parierte 22 Schüsse der Gastgeber, darunter zwei von Hecht. Die Sabres verpassten mit der zweiten Niederlage in Folge den Sprung an die Spitze der Northeast Division und bleiben so mit 34 Punkten Zweiter hinter den Boston Bruins (35). Schubert hatte für die Thrashers knapp 14 Minuten Eiszeit in Toronto, doch auch er konnte die Leafs nicht stoppen. Die Thrashers bleiben trotz der Niederlage mit 33 Punkten Zweiter der Southeast Division hinter den Washington Capitals (44).

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