Sport kompakt:Tischtennis-Männer zum fünften Mal Europameister

Die deutsche Mannschaft um Timo Boll verteidigt in Danzig ihren EM-Titel, Fußballer Samuel Eto´o will angeblich im Winter zurück zu Inter Mailand, Tennisspielerin Angelique Kerber erreicht in Osaka das Viertelfinale, Formel-1-Team Force India verkauft Anteile für 100 Millionen Dollar. Sport kompakt

Die deutschen Tischtennis-Männer um ihren Topspieler Timo Boll sind zum fünften Mal in Serie Team-Europameister. Im Finale von Danzig setzte sich die deutsche Auswahl gegen den 14-maligen Europameister Schweden mit 3:0 durch. Boll sowie Dimitrij Ovtcharov und der frühere Jugend-Weltmeister Patrick Baum holten die Punkte für das deutsche Team. Das Fundament für den souveränen Sieg legte einmal mehr Timo Boll. Auf dem Weg zu seinem 14. EM-Titel bezwang der 30-Jährige seinen 15 Jahre älteren Gegner Jörgen Persson 3:1. Der im Halbfinale wegen Krankheit noch kurzfristig ausgefallene Ovtcharov behielt gegen Pär Gerell mit 3:0 die Oberand, Baum setzte sich gegen Jens Lundqvist 3:2 durch. Bereits am Nachmittag hatten die Niederländerinnen ihren Titel erfolgreich verteidigt. Das Trio Li Jiao, Li Jie und Elena Timina bezwang in der Neuauflage des Endspiels von 2010 das rumänische Team mit Elizabeta Samara, Daniela Dodean und Bernadette Cynthia Szocs 3:0. Die deutschen Frauen hatten das Turnier auf Platz fünf beendet.

Sweden vs Germany

Führte die deutschen Tischtennis-Herren zur Titelverteidigung: Timo Boll. 

(Foto: dpa)

Der gerade erst nach Russland gewechselte Fußballer Samuel Eto'o hat sich bei seinem ehemaligen Club Inter Mailand als Nothelfer angeboten. Der Kameruner wolle in der Winterpause der russischen Liga im Januar und Februar beim Serie A-Club aushelfen, berichteten mehrere italienische Sporttageszeitungen am Donnerstag übereinstimmend. Der italienische Pokalsieger rangiert nach fünf Spielen mit nur vier Zählern auf dem vierletzten Tabellenplatz. Eto´o habe bereits mit Inter-Präsident Massimo Moratti über seine Idee gesprochen, schrieb die La Gazzetta dello Sport. Sein neuer Club Anschi Machatschkala sei zwar gegen die Ausleihe, das letzte Wort sei aber noch nicht gesprochen. Das Reglement ließe einen Kurzeinsatz des 30-Jährigen während der russischen Winterpause in Italien zu. Der Stürmer könnte so die Mailänder in neun Serie- A-Spielen verstärken und auch im Derby gegen Meister Milan dabei sein.

US-Open-Halbfinalistin Angelique Kerber hat beim WTA-Turnier in Osaka das Viertelfinale erreicht. Die 23-jährige Kielerin besiegte die Weißrussin Olga Gowortsowa mit 6:1, 6:3 und trifft in der nächsten Runde auf Tamarine Tansugarn aus Thailand. Kerber ist bei dem Turnier die einzige deutsche Spielerin. Ihre Fed-Cup-Kollegin Sabine Lisicki ist unterdessen beim WTA-Turnier in Linz ebenso gescheitert wie Julia Görges. Die an Nummer fünf gesetzte Lisiscki unterlag in der ersten Runde gegen Alberta Brianti aus Italien mit 5:7, 6:4, 3:6. Lisicki verspielt dabei im ersten Satz eine 5:2-Führung und lag auch im dritten Durchgang mit einem Break vorne. Die an Nummer sechs gesetzte Julia Görges verlor am späten Mittwochabend in der 2. Runde gegen die Russin Jewgenija Rodina 3:6, 4:6. Die Weltranglistenneunte Andrea Petkovic, ursprünglich ebenfalls in Linz gemeldet, pausiert wegen ihrer Knieverletzung.

Der THW Kiel bleibt in der Handball-Bundesliga das Maß aller Dinge. Die Schleswig-Holsteiner gewannen am Mittwochabend in Großwallstadt mit 32:25 (18:8) und führen damit nach acht Spieltagen weiter ohne Punktverlust die Tabelle an. Erster Verfolger sind nun die Füchse Berlin, die sich bei Eintracht Hildesheim mit 31:27 (15:9) durchsetzten und weiterhin lediglich zwei Minuspunkte auf dem Konto haben. Bereits am Dienstag hatte Titelverteidiger HSV Hamburg das Spitzenspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 27:19 (11:6) gewonnen.

Fußball-Profi Carlos Tevez drohen nach dem Eklat in der Champions League weitere Sanktionen durch seinen Club Manchester City. Wie der Premier-League-Verein am Mittwochabend bekanntgab, werde ein internes Disziplinarverfahren gegen den Argentinier eingeleitet. Der Stürmer, der am 27. September in der Auswärtspartie beim FC Bayern München (0:2) seine Einwechslung verweigert hatte, werde "in Kürze" zu dem Vorfall befragt. Der Club sei bei seinen Untersuchungen der Ereignisse zu dem Schluss gekommen, dass sich Tevez wegen möglichen Vertragsbruchs verantworten muss. Bereits unmittelbar nach dem Spiel war Tevez für zwei Wochen suspendiert worden. Am Donnerstag darf er zum Training zurückkehren - muss aber bei Coach Roberto Mancini vorsprechen. Der Italiener hatte im Anschluss an das Match in München verkündet, Tevez nicht mehr einsetzen zu wollen.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA wird nicht gegen fünf mexikanische Fußballer vorgehen, die des Clenbuterol-Dopings verdächtigt wurden. Wie die WADA am Mittwoch mitteilte, habe sie ihren Protest gegen einen Freispruch der Profis durch Mexikos Verband beim Internationalen Sportgerichtshof CAS zurückgezogen. Dokumente des Fußball-Weltverbands FIFA hätten bewiesen, dass Mexiko ein "ernsthaftes Gesundheitsproblem mit Clenbuterol-verseuchtem Fleisch habe", schrieb die WADA in einem Statement. Die Spieler Guillermo Ochoa, Edgar Dueñas, Antonio Naelson, Christian Bermúdez und der in der Sommerpause vom Bundesligisten VfB Stuttgart verpflichtete Francisco Javier Rodríguez waren am 21. Mai positiv auf das Kälbermastmittel getestet worden. Das Quintett machte den Verzehr von kontaminiertem Fleisch für den Befund verantwortlich. Mexikos Verband FMF glaubte der Darstellung und sperrte die Spieler nicht. FIFA-Präsident Joseph Blatter hatte ebenfalls von einer "garantiert verseuchten Nahrung" gesprochen. Nach Einsicht von Untersuchungsakten geht nun auch die WADA nicht von einem Doping-Vergehen aus. In ihrer Entscheidung vom Mittwoch warnen die Doping-Jäger Sportler zur Vorsicht bei Lebensmitteln in Mexiko.

Für 100 Millionen Dollar (rund 73,4 Millionen Euro) hat der Formel-1-Rennstall Force India 42,5 Prozent seiner Anteile an die indische Investorengruppe Sahara Group verkauft. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Team, bei dem Adrian Sutil als Stammpilot und Nico Hülkenberg als Testfahrer unter Vertrag stehen, gehört nun zu gleichen Teilen der Sahara Group sowie Milliardär Vijay Mallya. Der niederländische Geschäftsmann Michiel Mol hält die restlichen 15 Prozent an dem Team, das in Zukunft unter dem Namen Sahara Force India antritt. Mallya bleibt Teamchef des Rennstalls, der 2007 aus dem Spyker-Team hervorgegangen war.

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