Sport kompakt:Diego: "Es hat mich kalt erwischt"

Spielmacher Diego erklärt sich erstmals zu seinem Rauswurf in Wolfsburg, Mexiko gewinnt Gold-Cup, Spanien die U21-EM, Tyson Gay kann Usain Bolt bei der WM nicht herausfordern. Sport kompakt

Spielmacher Diego vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg hat Trainer Felix Magath nach seinem Rauswurf indirekt kritisiert. "Es ist nicht meine Art, mich mit Trainern anzulegen. Magath hat eine sehr eigene Art, das müssen wir akzeptieren", sagte der Brasilianer im ZDF-Sportstudio. Diego war nach seiner Flucht aus dem Teamhotel vor dem letzten Spiel der vergangenen Saison in Ungnade gefallen und erhielt Ende vergangener Woche die Freigabe von Magath. "Nach meinem Urlaub hatten wir eine Aussprache. Der Trainer und ich hatten unterschiedliche Vorstellungen. In dieser Form wäre eine weitere Zusammenarbeit sehr aufreibend gewesen", sagte Diego. Der 26-Jährige darf weiter mit dem VfL trainieren, wird das Trikot jedoch nie wieder tragen. Er kann sich sogar einen Wechsel innerhalb Deutschlands vorstellen: "Ich mag die Menschen und das Leben, abgesehen von der Kälte. Es muss aber nicht nur finanziell, sondern auch vom professionellen Umfeld her passen." Magath dürfte für den vor einem Jahr für 15 Millionen Euro von Juventus Turin verpflichteten Diego eine Ablöse im zweistelligen Millionenbereich aufrufen. Diego entschuldigte sich im Sportstudio für seinen Aussetzer vor dem Spiel bei 1899 Hoffenheim. "Ich war von mir selbst überrascht. Dass ich nicht spielen konnte, hat mich kalt erwischt", sagte der brasilianische Nationalspieler. Er habe den Fans gegen Hoffenheim nach einer schlechten Saison zeigen wollen, dass es wieder aufwärts gehe. "Und dann bekam ich keine Gelegenheit dazu. In diesem Moment brach alles zusammen."

VfL Wolfsburg v 1. FC Koeln - Bundesliga

"Es ist nicht meine Art, mich mit Trainern anzulegen": Diego.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Titelverteidiger Mexiko hat durch ein 4:2 (2:2) gegen Gastgeber USA vor 93.000 Zuschauern im kalifornischen Pasadena zum dritten Mal in Folge und zum insgesamt sechsten Mal den Gold-Cup gewonnen. Im Finale der Nord- und Mittelamerika-Meisterschaft im Fußball lagen die USA durch Tore von Michael Bradley und Landon Donovan bereits nach 23 Minuten mit 2:0 in Führung, doch Pablo Barrera und Andreas Guardado glichen noch vor der Pause zum 2:2 aus. Erneut Barrera brachte die Mexikaner in der 50. Minute mit 3:2 in Führung, Giovani Dos Santos traf in der 76. Minute zum 4:2-Endstand.

Dieter Hecking soll den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga weiter voranbringen. Beim Saisonauftakt am Sonntag einigten sich der "Club" und sein Cheftrainer auf eine zunächst bis zum 30. Juni 2014 befristete Zusammenarbeit. "Wir haben damit ein Zeichen gesetzt, dass wir mit Hecking die Nachwuchsarbeit fortsetzen", sagte FCN-Aufsichtsratschef Klaus Schramm, "er hat bewiesen, dass es möglich ist, in der Bundesliga mit jungen Leuten zu arbeiten." Bei jeweiliger Erstligazugehörigkeit des Vereins verlängert sich der Vertrag, der ursprünglich bis zum 30. Juni 2012 datiert war, um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2014, wie der Klub am Sonntag mitteilte. "Wir schätzen die Qualitäten und Arbeitsweise von Dieter Hecking", betonte Sportvorstand Martin Bader, "und er trägt unsere Vorstellungen über die sportliche Ausrichtung und Entwicklung des Vereines in vollem Maße mit."

Der mit Spannung erwartete WM-Showdown in Südkorea zwischen 100-m-Weltrekordler Usain Bolt und dem Weltjahresbesten Tyson Gay fällt aus. Gay verzichtete bei den US Trials in Eugene wegen anhaltender Probleme mit der Hüfte und den Adduktoren auf einen Start im 100-m-Halbfinale und ging auch in den 200-m-Vorläufen nicht an den Start. Damit kann der 28-Jährige bei den Weltmeisterschaften im August in Daegu lediglich in der Staffel eingesetzt werden. Bolt bleibt allerdings im Hinblick auf die WM auch nach dem Ausfall von Gay vorsichtig. "Ich werde mich jetzt bestimmt nicht zurücklehnen, denn ich erwarte auch ohne Tyson Gay in Daegu eine sehr starke Konkurrenz." Aus den USA sind das über 100 m Walter Dix, Justin Gatlin und Michael Rodgers.

Die 400 m der Frauen dominierte 200-m-Weltmeisterin Allyson Felix. Die 25-Jährige ist damit in der Geschichte der Trials die erste Frau mit Titeln über 100, 200 und 400 m. Insgesamt fünfmal gewann sie die 200 m, im Vorjahr erstmals die 100 m und in diesem Jahr die Stadionrunde. Im 400-m-Rennen der Männer überraschte der 21 Jahre alte Collegestudent Tony McQuay den zweimaligen Weltmeister und Athen-Olympiasieger Jeremy Wariner, den er auf der Zielgeraden noch abfing. Das WM-Aus droht Zehnkampf-Olympiasieger Bryan Clay. Der 31-Jährige stieg in Eugene nach seinem Sturz im Hürdenlauf wegen einer Wadenmuskelverletzung aus. Clay will beim Verband ein Gnadengesuch einreichen, um doch noch das Ticket nach Südkorea zu bekommen. Im Stabhochsprung kann Ex-Weltmeister Brad Walker nach einem Salto Nullo in Eugene das WM-Ticket nach Daegu abschreiben.

Die deutschen Volleyballer sind bei der Endrunde der Weltliga nur Zuschauer - mit einem 3:0-Heimsieg über Japan besiegelte die bulgarische Nationalmannschaft am Samstag in Warna das vorzeitige Aus für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Bei 16 Punkten haben sich die Bulgaren als Zweiter der Vorrunden-Gruppe B hinter Russland (30) für die Endrunde qualifiziert. Das DVV-Team hat nach zwei Niederlagen gegen Russland vor den abschließenden Partien am Wochenende gegen Japan mit neun Zählern keine Chance mehr auf Platz zwei.

Mit der zweitbesten Weite des Jahres hat sich Diskus-Weltmeister Robert Harting aus Berlin den Sieg beim Internationalen Lausitzmeeting in Cottbus gesichert. Der Weltjahresbeste gewann mit 68,51 m vor Markus Münch aus Wedel-Pinneberg, der mit 66,87 die Norm für die WM im südkoreanischen Daegu deutlich knackte und sich unter die besten Zehn des Jahres katapultierte.

Robert Wagner ist neuer deutscher Straßenradmeister. Der Leopard-Profi aus Magdeburg siegte in Neuwied nach 208 km im Massensprint überraschend vor dem Kölner Gerald Ciolek (Quick Step). Shootingstar John Degenkolb (Erfurt/HTC) musste sich mit Platz drei begnügen. Top-Favorit André Greipel (Hürth/Omega Pharma) verpasste als Vierter das Podium knapp.

Spanien gewinnt 2:0

Der deutsche Rekord des Hamburgers Steffen Deibler über 50 m Schmetterling und der Erfolg der Berlinerin Dorothea Brandt über 50 m Freistil sind am ersten Tag des Schwimmer-Meetings Open de Paris die stärksten Leistungen der deutschen Aktiven gewesen. Der noch nicht für die bevorstehende WM in Shanghai qualifizierte Vierfach-Meister Deibler verbesserte schon im Vorlauf in 23,34 Sekunden die nationale Bestmarke des Wiesbadeners Johannes Dietrich um neun Hundertstel, erreichte im späteren Finale einen Tag vor seiner letzten WM-Chance im 100-m-Rennen in 23,42 den dritten Platz. Brandt siegte in Abwesenheit der Berliner Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen in 24,81 Sekunden.

Die spanischen Fußball-Junioren haben zum dritten Mal nach 1986 und 1998 den Titel bei der U 21-EM gewonnen. Der Nachwuchs des Weltmeisters setzte sich am Samstagabend im Endspiel gegen die Schweiz mit 2:0 (1:0) durch und ist nun nach Rekordsieger Italien (5 Titel) die zweiterfolgreichste Nation in diesem Jahrgang. Vor 15.000 Zuschauern im dänischen Aarhus erzielten Ander Herrera (41.) und Thiago (81.) die Treffer für die Spanier, die sich wie die Schweiz für die Olympischen Spiele 2012 qualifiziert haben. Als letztes europäisches Team löste Weißrussland durch den 1:0-Erfolg gegen Tschechien im Spiel um Platz drei das Olympia-Ticket.

Titelverteidiger und Ex-Weltmeister Allstair Brownlee sowie die Französin Emmie Charayron haben bei der Kurzdistanz-EM der Triathleten im spanischen Pontevedra die Titel gewonnen. Brownlee wiederholte seinen Erfolg von 2009, während Charayron erstmals triumphierte. Brownlee kam nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen in 1:48:48 Stunden acht Sekunden vor seinem Bruder Jonathan ins Ziel. Bronze ging mit 1:22 Minuten Rückstand an den Russen Dimitri Poljanski. Bester deutscher war der Potsdamer Gregor Buchholz (2:23 Minuten zurück) auf dem zwölften Platz. Weitere 13 Sekunden zurück erreichte der frühere U23-Weltmeister Franz Löschke (ebenfalls Potsdam) das Ziel auf Rang 17. Bei den Frauen kamen die Tschechin Vendula Frintova und die Italienerin Annamaria Mazzetti auf den Plätze zwei und drei. Aus deutscher Sicht konnte nur die Braunschweigerin Sarah Fladung überzeugen, die als Achte das Ziel erreichte.

Martin Kaymer muss den zweiten Titelgewinn beim Golf-Turnier in München abhaken. Der Sieger von 2008 rangiert nach der dritten gespielten Runde abgeschlagen auf Position 23 und kann bei acht Schlägen Rückstand auf den führenden Briten Mark Foster nicht einmal mehr von einer Aufholjagd träumen. Marcel Siem erging es am Samstag nicht besser. Der 30-Jährige aus Ratingen rutschte trotz einer 71er Runde auf dem Par-72-Kurs auf Platz 16 ab, nachdem er tags zuvor noch als Neunter ins Clubhaus gekommen war.

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