Sport kompakt:Ribéry bestreitet "Sex gegen Bezahlung"

Ribéry wehrt sich gegen die Vorwürfe, er habe für Sex bezahlt. Der Fußball-Profi will Zahia D. nur "ein Taschengeld" hinterlassen haben. Gold gewinnt der russische Geher Stanislaw Emeljanow bei der Leichtathletik-EM in Barcelona. Die Meldungen.

In der Rotlicht-Affäre um die französische Fußball-Nationalmannschaft hat FC-Bayern-Star Franck Ribéry bestritten, mit einer Minderjährigen "Sex gegen Bezahlung" gehabt zu haben. Der französische TV-Seder M6 sendete am Montagabend Auszüge aus der Vernehmung Ribérys von vergangener Woche. Ungeachtet dieser Unschuldsbeteuerungen hatte Untersuchungsrichter Andre Dando wenige Stunden nach der Vernehmung ein Anklageverfahren gegen den 27-jährigen Profi eingeleitet. Ribérys Anwältin Sophie Bottai bestätigte den Inhalt des TV-Berichts. "Das ist alles so richtig", sagte sie. Der gewöhnlich sehr gut informierte Fernsehsender hatte im April die Sex-Affäre enthüllt. In dem Bericht vom Montag heißt es, Ribéry habe im Verhör zwar eingeräumt, dass er im vergangenen Jahr mit dem in Frankreich inzwischen Berühmten Escort-Girl Zahia D. geschlafen habe. Er habe seinerzeit aber weder das damalige Alter des Mädchens gekannt (17) noch für den Sex bezahlt. Der Spieler habe den Beamten erklärt, dass er der heute 18-Jährigen damals nach dem Sex in einem Münchner Hotel lediglich "ein Taschengeld" in Höhe von 100 Euro hinterlassen. Dieser Version steht die Aussage von Zahia D. entgegen. Aus ihren Vernehmungsprotokollen mit der Polizei hatte unter anderem die Zeitung Le Parisien zitiert, Ribéry habe für die geleisteten Dienste "700 Euro hingelegt". Laut M6 beteuerte Ribéry bei der Vernehmung wörtlich: "Ich habe hundert Euro für die zwei Mädchen gelassen". Allerdings habe der Fußballer eingeräumt: "Ich bin auch für Flug, Hotel, Restaurant aufgekommen, das muss mich mindestens 2000 Euro gekostet haben". Die Mädchen hätten "eine schöne Zeit verbringen" wollen. "Diese Mädchen waren gekommen, um mit mir zu schlafen, wegen meines Namens, und weil ich Geld habe."

Der russische Geher Stanislaw Emeljanow hat den ersten Titel bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona gewonnen. Der 19-Jährige siegte am Dienstagmorgen beim 20 Kilometer Gehen mit einer Zeit von 1:20,10 Stunden und großem Vorsprung vor dem favorisierten Alex Schwazer aus Italien (1:20,38) und Joao Vieira aus Portugal (1:20,49). Emeljanow geht erst seit diesem Jahr bei den Senioren. Der einzige deutsche Starter Maik Berger belegte nach 1:25,01 Stunden den 16. Platz. Weltmeister und Olympiasieger Waleri Borchin aus Russland hatte seine EM-Teilnahme kurzfristig wegen einer Fußverletzung absagen müssen.

Eddie Jordan hat die Abschaffung des Teamorder-Verbots in der Formel 1 gefordert. "Das ist ein Unsinn, der aufgehoben werden muss", sagte der ehemalige Teamchef von Michael und Ralf Schumacher in einem Interview mit der britischen BBC. Das Vorgehen von Ferrari am Sonntag auf dem Hockenheimring - der in der WM aussichtsreichere Fernando Alonso hatte den führenden Felipe Massa offenbar auf Teamanweisung überholt - hält Jordan dennoch für verwerflich. "Wie sie damit umgegangen sind, war schrecklich", sagte Jordan: "Ferrari glaubt, dass sie die beste Chance auf den WM-Titel haben, wenn Alonso der Hauptfahrer ist, aber die Art und Weise war Unsinn." Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat die Teamorder der Scuderia indes verteidigt und in Richtung aller Kritiker ausgeteilt. Solche Dinge seien schon passiert, als er selbst noch Sportdirektor gewesen sei. "Also genug mit der Heuchelei", forderte di Montezemolo auf der offiziellen Homepage des Formel-1-Traditionsrennstalls. "Die Polemik interessiert mich nicht", wetterte der Italiener, nachdem das Überholmanöver von Gewinner Fernando Alonso gegen Stallkollege Felipe Massa beim Großen Preis für Empörung gesorgt hatte.

Fußball-Zweitligist TSV 1860 München hat einen neuen Geschäftsführer. Wie der Verein am Dienstag mitteilte, wird Robert Niemann zum 1. August die Nachfolge des zurückgetretenen Manfred Stoffers antreten. Der 43-Jährige war zuletzt Vorsitzender der Geschäftsführung der DFL Sports Enterprises GmbH, einer 100- prozentigen Vermarktungstochter der Deutschen Fußball Liga. Stoffers war infolge des verlorenen Catering-Prozesses gegen Arena-Vermieter FC Bayern München zurückgetreten.

Der mexikanische Fußball-Verband (FMF) hat für die nächsten Länderspiele zwei Interims-Trainer benannt. Zunächst wird der frühere Nationaltrainer Enrique Meza die mexikanische Auswahl beim Freundschaftsspiel gegen Weltmeister Spanien am 11. August betreuen. Im September steht dann Efrain Flores bei den Tests gegen Chile (4. September) und Kolumbien (9. September) als verantwortlicher Übungsleiter an der Seitenlinie. "Die Ernennung von Meza beruht auf seinen Erfolgen und ist eine Anerkennung für seine tolle Trainer-Karriere. Flores hat sehr viel Erfahrung in der Arbeit mit jungen Spielern", so FMF-Direktor Nestor de la Torre. Im Anschluss an die Länderspiele im September wird der Verband über eine langfristige Lösung für den Trainerposten entscheiden.

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