Sport kompakt:Rummenigge will Ribéry behalten

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FC-Bayern-Boss widerspricht Geldtreiber-Vorwurf, Luca Toni bleibt in München, Fifa lehnt ägyptische Beschwerde ab. Sport kompakt

Im Transferpoker um Franck Ribéry will Karl-Heinz Rummenigge auch bei einem noch so lukrativen Angebot für den französischen Fußball-Star nicht schwach werden. "Es wird immer der Eindruck vermittelt, Bayern München würde den Preis hochtreiben und dann bei einer bestimmten Summe bereit sein, Franck abzugeben. Ich sage es noch mal mit klaren Worten: Wir wollen, dass Ribéry bleibt", sagte der Vorstandschef des FC Bayern im Interview der Bild-Zeitung. Man wolle mit Real Madrid nicht über den Transfer reden, "weil wir überhaupt keine Intention haben, Ribéry zu verkaufen". Dennoch will die spanische Sporttageszeitung Marca erfahren haben, dass Real seine Offerte auf 25 Millionen Euro plus die beiden niederländischen Nationalspieler Wesley Sneijder und Rafael van der Vaart erhöht hat. Noch in dieser Woche sei mit einem Abschluss des Wunsch-Transfers zu rechnen. Real-Sportdirektor Jorge Valdano klingt jedoch lange nicht so optimistisch. Klub-Berater Zinedine Zidane erzähle "Wunderdinge von Ribery. Wir wären auch interessiert, aber diese Geschichte gestaltet sich sehr zäh. Sie wollen ihn nicht verkaufen und haben uns deshalb einen astronomischen Preis genannt", sagte er dem Radiosender Onda Cero.

"Wir wollen, dass Ribéry bleibt": Karl-Heinz Rummenigge. (Foto: Foto: dpa)

Der Fußball-Weltverband FIFA hat eine Beschwerde der ägyptischen Nationalmannschaft gegen die Rote Karte für Mohamed Al Muhamadi und die Elfmeterentscheidung durch Schiedsrichter Howard Webb beim 3:4 gegen Brasilien zurückgewiesen. Der Referee habe seine Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Assistenten getroffen. Dieser habe einen freien Blick auf die fragliche Szene gehabt, teilte die FIFA am Dienstag mit. Die Ägypter hatten in ihrer Beschwerde den Vorwurf geäußert, die Entscheidung sei beim Confederations-Cup-Spiel am Montag in Bloemfontein durch den 4. Offiziellen nach Ansicht von TV-Bildern getroffen worden.

Luca Toni will sich nach Angaben seines Beraters in der kommenden Saison im Angriff des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München dem Konkurrenzkampf mit Rekordtransfer Mario Gomez stellen. "Luca Toni ist Spieler des FC Bayern und er wird dies auch weiterhin bleiben. Er bleibt zu 100 Prozent beim FC Bayern", sagte Tullio Tinti der Münchner "tz" (Mittwoch). An den sich haltenden Wechsel-Spekulationen soll demnach nichts dran sein. "All die Gerüchte sind frei erfunden und entsprechen in keinster Weise der Realität." Spätestens seit der spektakulären Verpflichtung des Stuttgarters Mario Gomez halten sich hartnäckig Spekulationen über einen vorzeitigen Abschied des vertraglich bis 2011 an die Münchner gebundenen Toni, der in diesen Tagen beim Confederations Cup in Südafrika weilt. Neben Toni und Gomez haben die Münchner für die kommende Saison Miroslav Klose, Neuzugang Ivica Olic und Talent Thomas Müller im Kader.

Der Wechsel von Eugen Polanski vom spanischen Fußball-Erstligisten FC Getafe zum Bundesliga-Aufsteiger FSV Mainz 05 ist seit Dienstag endgültig perfekt. Wie die Mainzer mitteilten, wird der defensive Mittelfeldspieler ausgeliehen und zunächst für ein Jahr an den Bruchweg kommen. Die Mainzer besitzen im Anschluss die Option auf einen Vertrag bis 2013 mit dem früheren Gladbacher. "Polanski wird unserer Defensive noch mehr Stabilität verleihen", sagte FSV-Manager Christian Heidel. Der Spieler und die Vereine hatten sich bereits Ende der vergangenen Woche prinzipiell über das Ausleihgeschäft geeinigt, Vollzug konnte damals allerdings noch nicht gemeldet werden. Der 23-jährige Polanski absolvierte in der abgelaufenen Saison für Getafe in der Primera Division 26 Spiele. Für Borussia Mönchengladbach hatte Polanski insgesamt 44 Bundesligaspiele (ein Tor) bestritten. Der Mittelfeldakteur spielte zudem sowohl für die deutsche U16- als auch für die U21-Nationalmannschaft, für die er zeitweise als Kapitän auflief.

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat Stürmer Dimitar Rangelow vom Zweitligisten Energie Cottbus verpflichtet. Der 26-jährige Bulgare erhält bei den Westfalen einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2013. "Ich freue mich, dass ich bei Borussia Dortmund den nächsten Schritt in meiner Karriere machen kann", erklärte Rangelow. Der Angreifer stand noch bis 2011 bei Cottbus unter Vertrag, konnte nach dem Bundesliga-Abstieg die Lausitzer aber für eine festgeschriebene Ablösesumme von rund einer Million Euro verlassen. An einer Verpflichtung von Rangelow waren angeblich auch Dortmunds Bundesliga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach, Hannover 96 und VfL Bochum interessiert. In der vergangenen Saison war Rangelow mit neun Treffern Energies erfolgreichster Torschütze.

Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit der Doping-Affäre an der Uniklinik Freiburg sind umfangreicher als bisher bekannt. Die Freiburger Staatsanwaltschaft ermittelt nicht nur gegen die schwer belasteten Sportmediziner Andreas Schmid und Lothar Heinrich, sondern auch gegen vier weitere Ärzte der Uniklinik sowie gegen drei ehemalige sportliche Leiter der dort betreuten Radsport-Teams. Im Falle der vier Ärzte werde der Verdacht der Vorteilsnahme geprüft. Dies müsse aber keinesfalls mit Doping in Zusammenhang stehen. "Es bedeutet nur, dass sie unter Umgehung ihres Arbeitgebers zusätzliches Geld für bestimmte Tätigkeiten für Rennsport-Teams erhalten haben könnten", betonte Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier. Bei den früheren Teamleitern bestehe der Verdacht der Beihilfe zur Körperverletzung. Zudem werde gegen eine Apothekerin aus Elzach wegen möglichen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz ermittelt.

Die Karriere des am vergangenen Dienstag beim Kartfahren schwer verunglückten U19-Europameisters Ömer Toprak vom Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg hängt weiter am seidenen Faden. Der Innenverteidiger liegt nach ersten Behandlungen weiter auf der Intensivstation einer Spezialklinik in Tübingen. "Eine mittel- oder langfristige Prognose über die weiteren Rehabilitationsschritte des Spielers lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht tätigen", erklärte der Klub am Dienstag. Nach Angaben der Breisgauer hat der Toprak "die ersten Behandlungen nach seinem schweren Unfall sehr gut überstanden". Der 19-Jährige war am vergangenen Dienstag in Umkirch in der Nähe von Freiburg auf einen vor ihm fahrenden Kart aufgefahren. Dabei explodierte der Tank von Topraks Kart. Der Innenverteidiger erlitt schwere Verbrennungen, vor allem an den Beinen und am Rücken.

Real Madrid braucht sich um die Finanzierung seiner millionenschweren Neueinkäufe Cristiano Ronaldo und Kaká keine Sorgen mehr zu machen. Der spanische Fußball-Rekordmeister erhielt nach Presseberichten vom Dienstag von der Großbank Santander und von der Großsparkasse Caja Madrid einen Kredit von zusammen rund 150 Millionen Euro. Als Garantie sehen beide Geldinstitute demnach die Fernseh-Übertragungsrechte der Erstligaspiele, die den "Königlichen" in den kommenden sieben Jahren etwa 1,1 Milliarden Euro an Einnahmen sichern. Für den Wechsel des Portugiesen Ronaldo vom englischen Meister Manchester United zu Real Madrid will der spanische Club die Rekordsumme von 93 Millionen Euro zahlen. Der Brasilianer Kaká, der bislang für den italienischen Spitzenclub AC Mailand gespielt hat, kostet die Madrilenen 65 Millionen Euro. Die spanische Wirtschafts- und Finanzministerin Elena Salgado zeigte sich angesichts des Kredits "überrascht", da die Banken wegen der Finanzkrise den Geldhahn weitgehend zugedreht haben. "Wenn die Geldinstitute für so etwas liquide sind, sollten sie auch kleinen und mittleren Unternehmen sowie Privatleuten Geld leihen", meinte sie.

"Ich werde sicher nebenbei studieren, damit ich nicht komplett verblöde." (Alessandro Riedle, 17 Jahre alter Sohn des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Kalle Riedle und Zugang bei Bundesligist VfB Stuttgart, in der Allgäuer Zeitung)

Der Automobil-Weltverband FIA hat im Formel-1-Streit mit der Teamvereinigung FOTA nachgelegt und besteht auf der für 2010 geplanten Budget-Obergrenze. Ein Treffen von Finanzexperten der FIA und der FOTA sei am Montag ohne Ergebnisse geblieben, weil die FOTA-Vertreter nicht bereit gewesen seien, überhaupt über die neuen Regeln zu diskutieren, hieß es am Dienstag in einer FIA-Pressemitteilung. Daher hätten die FOTA-Vorschläge nicht mit den FIA-Regeln abgestimmt und eine gemeinsame Position gefunden werden können.

Brasiliens Kapitän Lucio hat nach dem Auftaktsieg des Rekord-Weltmeisters beim Confederations Cup eine zu hohe Belastung der internationalen Top-Fußballer angeprangert. "Es ist zu viel, wir sind keine Maschinen", sagte der Abwehrspieler des FC Bayern München nach dem 4:3 gegen Afrika-Meister Ägypten am Montag in Bloemfontein. Im Gegensatz zu den Titel-Konkurrenten Spanien und Italien mussten die Brasilianer statt einer gezielten Vorbereitung vor Turnierbeginn noch zwei WM-Qualifikationsspiele in Südamerika bestreiten. Im Anschluss ging es direkt weiter nach Südafrika.

Eine Erhöhung der Eintrittspreise und ein erwarteter Anstieg der durchschnittlichen Zuschauerzahl sollen den TSV 1860 München beim Aufstiegsunternehmen helfen. "Löwen"-Geschäftsführer Manfred Stoffers rechnet in der neuen Saison der 2. Fußball-Bundesliga mit Mehreinnahmen von rund 1,8 Millionen Euro: "Diese und unsere radikalen Sparmaßnahmen werden uns die Chance geben, in die sportliche Qualität unserer Mannschaft zu investieren." Mit einem "gemeinsamen Kraftakt" der Fans mit der neuen sportlichen Leitung, dem neuen Trainer und der neuen Mannschaft wolle der Traditionsclub zum 150-jährigen Vereinsjubiläum im kommenden Jahr an sportliche Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. In seinem Brief an die "Löwen"-Fans rief Stoffers dazu auf, "einen Treuebeweis und einen Vertrauensvorschuss" zu leisten, indem sie Jahreskarten zu neuen Preisen kaufen. Wenn die sportliche Leistung der nächsten Saison diesem Vertrauensvorschuss nicht gerecht werde und die "Löwen" am Ende der Saison nur den zehnten oder einen schlechteren Tabellenplatz erreicht haben, erhalten die Besitzer von Jahreskarten fünf Prozent des Kartenpreises zurück, hieß es in der 1860-Pressemitteilung am Dienstag. "Miserable Leistung = Geld zurück", schrieb der Verein auf seiner Internetseite.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/hum/jbe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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