Sport kompakt:Riesch: Gesamtweltcup wohl weg

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Lindsey Vonn distanziert Maria Riesch im Super-G, Real übernimmt in Spanien die Tabellenführung, Nowitzkis "Mavs" das Team der Stunde in der NBA.

Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch kann den Gewinn des Gesamtweltcups praktisch abschreiben. Die Skirennfahrerin aus Partenkirchen erreichte am Sonntag beim Super-G in Crans Montana in der Schweiz beim zweiten Platz der Amerikanerin Lindsey Vonn nur den achten Rang. Vonn musste sich nur der Schweizerin Dominique Gisin geschlagen geben. Dritte wurde die Amerikanerin Julia Mancuso. Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg und Gina Stechert, die am Start einen Stock verlor, mussten sich mit Rängen klar jenseits der besten Zehn begnügen. Im Gesamtklassement führt Vonn bei noch vier ausstehenden Rennen mit 245 Punkten vor Riesch.

Eine Woche nach dem Ende seiner olympischen "Heimspiele" in Vancouver hat der Kanadier Erik Guay überraschend seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der 28-Jährige düpierte beim Super-G im norwegischen Kvitfjell die versammelte Weltspitze um Olympiasieger Aksel Lund Svindal und machte das schwache Abschneiden der Crazy Cowboys bei Olympia zumindest für einen Moment vergessen. Dort hatte Kanada eine Medaille verpasst, Guay war Fünfter in Abfahrt und Super-G. In 1:31,95 Minuten lag Guay auf dem "Olympiabakken" von 1994 allerdings nur 0,02 Sekunden vor dem Österreicher Hannes Reichelt, der Zweiter wurde. Rang drei belegte der Norweger Svindal zeitgleich mit Tobias Grünenfelder aus der Schweiz (je 0,31 Sekunden zurück). Der Ebinger Stephan Keppler (1,32) verpasste die Top 15 klar. In der Disziplinwertung liegt Svindal nun knapp hinter Michael Walchhofer (Österreich). Im Gesamtweltcup hat weiter Benjamin Raich aus Österreich die Nase vor Carlo Janka (Schweiz).

Der siebenmalige Toursieger Lance Armstrong hat in seiner alten Spezialdisziplin Zeitfahren noch viel Nachholbedarf. Der Texaner belegte am vierten Tag der Murcia-Rundfahrt im Kampf gegen die Uhr über 22 km mit einem Rückstand von 1:18 Minuten auf den siegreichen Tschechen Frantisek Rabon nur den achten Platz. Damit blieb Armstrong auch deutlich hinter dem zweitplatzierten Giro-Sieger Dennis Mentschow (Russland/0:33 Minuten zurück) und dem Tour-Vierten Bradley Wiggins (Großbritannien/0:48) zurück. Bester Deutscher war Armstrongs Teamkollege Andreas Klöden (Cottbus/0:52) auf Platz vier, gefolgt von Patrick Gretsch (Erfurt/1:03). Tagessieger Rabon übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung mit 38 Sekunden Vorsprung auf Mentschow. Klöden (0:57) ist Vierter, Armstrong liegt 1:23 Minuten zurück auf Platz sieben.

Die Dallas Mavericks um Basketball-Superstar Dirk Nowitzki bleiben in der nordamerikanischen Profiliga NBA die Mannschaft der Stunde. Das Team des deutschen Nationalspielers gewann nur einen Tag nach dem Heimsieg gegen die Sacramento Kings bei den Chicago Bulls 122:116 und feierte damit bereits den elften Erfolg in Serie. Damit sind die Texaner nur noch sechs Siege von ihrem Vereinsrekord entfernt. All-Star Nowitzki war mit 27 Punkten erneut bester Werfer der "Mavs". Mit jetzt 43 Siegen bei 21 Niederlagen bleibt Dallas als Tabellenzweiter der Western Conference Meister Los Angeles Lakers auf den Fersen. Das Team aus Kalifornien hat drei Siege mehr auf dem Konto.

Eine deutsche Verlegenheits-Staffel hat am Sonntag beim Langlauf-Weltcup im finnischen Lahti über 4 x 10 Kilometer Platz drei belegt. In der Besetzung Hannes Dotzler, Tobias Angerer, Philipp Marschall und Tim Tscharnke musste sich das deutsche Quartett nur Norwegen II und Norwegen geschlagen geben. Nach 1:27:43,6 Stunden hatten die DSV-Läufer 0,5 Sekunden Rückstand. Im Schlussspurt rettete Tscharnke mit einem Ausfallschritt den Podestplatz. Wegen einer Erkrankung von Jens Filbrich musste Herren-Trainer Cuno Schreyl gleich auf drei ganz junge Läufer zurückgreifen, die allesamt die hohen Erwartzungen erfüllten.

Der frühere HSV-Star Rafael van der Vaart hat den spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid an die Tabellenspitze der Primera Division geschossen. Der Niederländer erzielte in der Nachspielzeit den 3:2 (0:1)-Siegtreffer der Königlichen gegen den FC Sevilla. Real übernahm damit aufgrund der besseren Tordifferenz die Spitze, nachdem der punktgleiche Erzrivale FC Barcelona mit dem 2:2 (1:1) bei UD Almeria gepatzt hatte. Im Estadio Santiago Bernabeu lagen die Madrilenen nach einem Eigentor von Xabi Alonso (10.) und einem Treffer von Ivica Dragutinovic (53.) bereits klar im Hintertreffen, ehe Superstar Cristiano Ronaldo die Aufholjagd einleitete (60.). Sergio Ramos erzielte kurz darauf den Ausgleichstreffer (64.), ehe VdV schließlich zum Matchwinner avancierte. Weniger Glück hatte Champions-League-Sieger Barca, immerhin konnten die Katalanen dank Weltfußballer Lionel Messi aber noch die zweite Saisonniederlage abwenden. Der argentinische Superstar glich zweimal für die Katalanen aus und verhinderte damit Schlimmeres. Der Tabellen-13. Almeria war zweimal durch Cisma (12.) und ein Eigentor von Carles Puyol (57.) in Führung gegangen, doch Messi hatte jeweils die passende Antwort parat (42. und 66.).

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