Sport kompakt:47 Millionen Euro für Hulk

Der FC Chelsea verpflichtet wohl einen Brasilianer mit unbändigen Kräften, bei den French Open erreicht Angelique Kerner die nächste Runde, Giovanni Trapattoni poltert vor irischen Reportern im "Flasche-leer-Modus" los, Schweinsteiger scheint fit für die EM, Dortmund verlängert mit Verteidiger Santana. Sport kompakt

Fußball, FC Chelsea: Der brasilianische Stürmer Hulk steht angeblich vor einem Wechsel zum Champions-League-Sieger FC Chelsea. Die Londoner haben sich einem Bericht der Zeitung Guardian zufolge mit dem FC Porto auf eine Ablöse von rund 47 Millionen Euro geeinigt. Hulk soll bei Chelsea die Nachfolge von Torjäger Didier Drogba antreten, der den Verein nach dem Sieg im Champions-League-Endspiel gegen Bayern München verlassen hat. Hulk spielt seit 2008 für Porto. Zuvor hatte sich Chelsea bereits die Dienste des Mittelfeldspielers Eden Hazard vom OSC Lille gesichert. Auch der Ex-Bremer Marko Marin spielt in der kommenden Saison bei dem Premier-League-Verein.

Tennos, French Open: Die Weltranglisten-Zehnte Angelique Kerber hat dank einer deutlichen Leistungssteigerung zum zweiten Mal das Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht. Deutschlands beste Tennisspielerin besiegte am späten Freitagabend bei den French Open in Paris die Italienerin Flavia Pennetta in 1:55 Stunden mit 4:6, 6:3, 6:2 und trifft in der nächsten Runde auf Petra Martic aus Kroatien. Die Kielerin ließ sich auch vom verlorenen ersten Satz nicht beeindrucken und gewann am Ende verdient. Neben Kerber können noch Julia Görges und Tommy Haas am Samstag die Runde der besten 16 im Stade Roland Garros erreichen.

Tennis, French Open: Maria Scharapowa hat sich auch in der zweiten Runde keine Blöße gegeben. Die Tennis-Queen aus Russland, in Paris an Position zwei gesetzt, zog mit einem 6:1, 6:1 gegen Ayumi Morita (Japan) in die dritte Runde ein. Nach den Titeln in Wimbledon (2004), New York (2006) und Melbourne (2008) fehlt nur noch der Grand-Slam-Titel in Roland Garros in Scharapowas Sammlung. In der ersten Runde hatte Scharapowa gegen Alexandra Cadantu aus Rumänien 6:0, 6:0 nach 48 Minuten gewonnen. Diesmal brauchte sie exakt 60 Minuten. Am Samstag wartet die Weltranglisten-30. Peng Shuai (China) als erste gesetzte Spielerin auf Scharapowa. "In jeder Runde werden die Gegner stärker. Darum muss ich mich auch von Runde zu Runde steigern", sagte die 25-Jährige. Ausgeschieden ist dagegen Mitfavoritin Agnieszka Radwanska aus Polen. Die Nummer drei der Weltrangliste unterlag überraschend Swetlana Kusnezowa (Russland/Nr. 26) 1:6, 2:6. Die French-Open-Siegerin von 2009 ist damit bereits eine Runde weiter als Scharapowa und trifft im Achtelfinale auf Sara Errani. Die an Position 21 gesetzte Italienerin bezwang Ana Ivanovic (Serbien/Nr. 13) 1:6, 7:5, 6:3. Ivanovic hatte 2008 den Titel in Paris gewonnen.

Fußball-EM, Irland: Dem für seine Wutreden bekannten irischen Nationaltrainer Giovanni Trapattoni ist zehn Tage vor dem ersten EM-Gruppenspiel gegen Kroatien der Kragen geplatzt. "Euer Job ist leicht. Ich aber habe Verantwortung. Für das Team und für das gesamte Land", schimpfte der 73-Jährige im Trainingslager der Iren im italienischen Montecatini. Trapattoni hatte sich zuvor über die andauernden kritischen Fragen der irischen Journalisten zu seinem endgültigen EM-Kader geärgert. In der irischen Presse war die überraschende Nachnominierung von Verteidiger Paul McShane (Hull City) für den leicht angeschlagenen Kevin Foley (Wolverhampton Wanderers) breit diskutiert worden. "Ich bin professionell. Ich bin kein Idiot. Ich entscheide, welche Spieler ich brauche", sagte Trapattoni in harschem Tonfall neben dem Trainingsplatz. Der ehemalige Bayern-Trainer verbat sich weitere Fragen zu Foley, der seine Streichung aus dem 23-köpfigen Kader als "Verrat" bezeichnet hatte. Für weitere Diskussionen hatte Trapattonis Kontaktaufnahme zu Marc Wilson gesorgt. Der Defensivspieler von Stoke City soll nachnominiert werden, falls John O'Shea (AFC Sunderland) im letzten Test am Montag gegen Ungarn seinen geforderten Fitnessnachweis nicht erbringen kann. Foley kann seine Hoffnungen auf eine erneute Nominierung daher wohl begraben.

DFB-Elf, Bastian Schweinsteiger: Der Einsatz von Bastian Schweinsteiger in der deutschen Nationalmannschaft bei der EM ist nicht gefährdet. Dies erklärte Bundestrainer Joachim Löw am Donnerstagabend nach dem 2:0 gewonnenen Testspiel seiner Mannschaft gegen Israel in Leipzig. In der Partie hatte der Mittelfeldspieler des FC Bayern München nach einer Wadenverletzung und dem Verzicht auf ein normales Training gefehlt. "Schweinsteiger war das erste Mal wieder schmerzfrei", sagte Löw nach dem Länderspiel. Der 27-Jährige soll nach der Anreise der Nationalmannschaft ins EM-Quartier nach Polen am Montag wieder ins Teamtraining einsteigen. Er sei wieder zu einhundert Prozent belastbar, sagte Teammanager Oliver Bierhoff. "Es ist nicht nur eine Hoffnung, sondern auch eine Sicherheit, dass Bastian Schweinsteiger gegen Portugal unser erstes EM-Spiel macht", sagte Bierhoff.

Dressurreiten, Deutsche Meisterschaft: Das Millionenpferd Totilas hat bei den Deutschen Meisterschaften in Balve unter Dressurreiter Matthias Rath (Kronberg) einen Auftakt nach Maß erwischt. Das Paar gewann den Grand Prix mit starken 83,234 Punkten und unterstrich seine Titelambitionen für den Special (Samstag) und für die Kür (Sonntag). Zweite wurde Helen Langehanenberg (Havixbeck/81,489) mit dem zwölf Jahre alten Hengst Damon Hill. Kristina Sprehe (Dinklage/80,383) kam mit Desperados auf Rang drei. Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg/75,404) musste sich auf El Santo mit Rang fünf begnügen.

Bundesliga, Transfer: Der VfL Wolfsburg hat den niederländischen Torschützenkönig Bas Dost verpflichtet. Der 23 Jahre alte Stürmer kommt vom SC Heerenveen und erhält laut VfL nach dem Medizincheck am Freitag einen Fünfjahresvertrag. Die Ablöse beträgt geschätzte neun Millionen Euro. In der abgelaufenen Saison erzielte Dost in 34 Punktspielen 32 Tore. Aufsehenerregend waren vor allem seine fünf Tore bei Heerenveens 5:0-Auswärtssieg bei Excelsior Rotterdam. Für die Europameisterschaft wurde der Angreifer dennoch nicht nominiert.

Bundesliga, FC Bayern: Bayerns wechselwilliger Stürmer Nils Petersen muss sich bezüglich einer Entscheidung über seine Zukunft weiter gedulden. Wie dessen Berater Lars-Wilhelm Baumgarten der Bild-Zeitung mitteilte, wurde das ursprünglich für die laufende Woche vereinbarte Gespräch mit den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters verschoben. "Erst Ende nächster Woche oder in der Woche darauf wird es zu den Gesprächen kommen", wird Baumgarten zitiert. Die Verzögerung hängt wohl vor allem mit der möglichen Verpflichtung von Torjäger Edin Dzeko von Manchester City zusammen. Nur wenn der Kauf des 26 Jahre alten Wunschkandidaten gelingen sollte, soll Petersen die Freigabe für einen Leihvertrag bei Liga-Konkurrent Werder Bremen erhalten. Angeblich ist bisher aber weder eine Einigung mit Dzeko noch mit dessen Klub Manchester City in Sicht. Als Alternativen werden Olivier Giroud (HSC Montpellier), Matias Suarez (RSC Anderlecht) und Lukas de Jong (Twente Enschede) gehandelt. Bisher hat Bayern München Innenverteidiger Dante (Borussia Mönchengladbach), Mittelfeldspieler Xherdan Shaqiri (FC Basel), Torjäger Claudio Pizarro (Werder Bremen) und Ersatztorwart Tom Starke (TSG Hoffenheim) verpflichtet - und nach übereinstimmenden Medienberichten auch das 18-jährige Kölner Talent Mitchell Weiser.

Fußball, England: Der FC Liverpool hat Brendan Rodgers als neuen Trainer vorgestellt. Der bisherige Coach des Premier-League-Rivalen Swansea City tritt die Nachfolge des entlassenen Kenny Dalglish beim englischen Fußball-Traditionsclub an. Rodgers sei stets erste Wahl bei der Suche nach einem neuen Cheftrainer gewesen, teilte der Verein am Freitag mit. "Ich werde alles für diesen Club und diese Stadt geben. Das ist ein besonderer Verein", sagte der 39-Jährige bei seiner Vorstellung an der Anfield Road. Dalglish hatte Liverpool am Saisonende verlassen müssen, nachdem der frühere englische Rekordmeister als Tabellenachter erneut die Qualifikation für die Champions League verpasst hatte. Im Finale des FA-Cups unterlagen die "Reds" dem FC Chelsea. Nur durch den Gewinn des weniger bedeutenden Ligapokals sicherte sich Liverpool die Teilnahme an der Europa League.

Bundesliga, BVB: Borussia Dortmund kann weiter mit Felipe Santana planen. Der Brasilianer verlängerte seinen Vertrag bei den Westfalen bis zum 30. Juni 2014, nachdem ein Wechsel zu interessierten Liga-Konkurrenten wie Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen nicht zustande gekommen war. Der 26-Jährige steht beim Double-Gewinner weiterhin im Schatten der beiden gesetzten Innenverteidiger Neven Subotic und Mats Hummels. "Wir sind sehr froh, auch in der kommenden Saison auf Felipes große Qualität setzen zu können. Er ist ein untadeliger Profi, menschlich eine echte Bereicherung für unsere Mannschaft, aber vor allem einer der stärksten Innenverteidiger in der Bundesliga", betont BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Dagegen verliehen die Dortmunder Innenverteidiger Lasse Sobiech zum Aufsteiger Greuther Fürth. Der 21-jährige U21-Nationalspieler war in der vergangenen Saison bereits an St. Pauli ausgeliehen, wo der Stammspieler aufgrund einer Verletzung nur 13 Saisonspiele (ein Tor) bestritt. "Wir sind mit Lasse seit vielen Wochen in Kontakt. Es war sein Wunsch, nach Fürth zu kommen", sagte SpVgg-Präsident Helmut Hack über den "Wunschkandidaten" der Franken.

Beachvolleyball, EM: Die Titelverteidiger Julius Brink und Jonas Reckermann haben bei der Beachvolleyball-EM im niederländischen Den Haag das Achtelfinale erreicht. Die Berliner profitierten bei ihrem Comeback nach der Verletzungspause von Reckermann in der ersten K.o-Runde von der verletzungsbedingten Absage des tschechischen Duos Petr Benes/Premysl Kubala. Brink/Reckermann, die durch eine Niederlage in der Gruppenphase den direkten Einzug ins Achtelfinale verpasst hatten, spielten am Abend gegen die Schweizer Patrick Heuscher/Jefferson Bellaguarda um den Einzug ins Viertelfinale.

Segeln, Volvo Ocean Race: Zum ersten Mal in der Geschichte des Ocean Race hat eine Yacht unter arabischer Flagge eine Hochsee-Etappe gewonnen. Nach 3500 Seemeilen von Miami nach Lissabon kreuzte "Azzam" mit Skipper Ian Walker die Ziellinie knapp sechs Minuten vor der französischen "Groupama" und der amerikanischen "Mar Mostro" mit dem einzigen deutschen Teilnehmer Michael Müller aus Kiel. Für die Atlantik-Etappe hatte das Team Abu Dhabi Ocean Racing elf Tage, vier Stunden und 23 Sekunden benötigt. In der Gesamtwertung des Hochseemarathons über neun Etappen löste Franck Cammas "Groupama" die spanische "Telefónica" als Spitzenreiterin ab. Auf Platz drei rückte Müllers Puma Racing Team vor. Skipper Ken Read sagte nach dem umkämpften Flauten-Finale: "Jeder hätte erster oder letzter werden können. Es bedeutet uns sehr viel, zwei Etappen vor Schluss auf einem Podiumsplatz zu liegen." Das Ocean Race endet am 7. Juli im irischen Galway.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: