Sport kompakt:Barça kann's auch knapp

Ein Tor von Weltmeister Xavi reicht dem FC Barcelona gegen Granada zum Sieg, in Italien sichert sich Juventus die Tabellenführung, Manchester Citys Carlos Tevez erhält von seinem Klub eine Millionenstrafe, der Saisonstart in der NBA wird erneut verschoben. Die Formel 1 soll von 2013 an vor der Skyline New Yorks fahren. Kerstin Garefrekes als Weltfußballerin nominiert. Sport kompakt.

Champions-League-Sieger FC Barcelona hat sich zumindest für einen Tag die Tabellenführung in der spanischen Liga zurückgeholt. Drei Tage nach dem turbulenten 0:0 gegen den FC Sevilla, das die Katalanen hinter Überraschungsteam UD Levante und den Erzrivalen Real Madrid auf Rang drei zurückgeworfen hatte, gewann der Meister 1:0 (0:0) beim Abstiegskandidaten FC Granada. Den Siegtreffer erzielte Weltmeister Xavi mit einem direkt verwandelten Freistoß in der 33. Minute. Eine fast 40-minütige Überzahl nach einem Platzverweis gegen Granadas Jaime nutzte Barca aber nicht zu weiteren Treffern. Levante und Real können am Mittwoch zurückschlagen, beide haben Heimspiele. Levante empfängt den Tabellen-15. Real Sociedad San Sebastian, Mesut Özil und Samit Khedira mit den Königlichen Bayern Münchens Champions-League-Gegner FC Villarreal, der sogar nur auf Rang 16 steht.

Granada CF vs FC Barcelona

Lionel Messi umringt von Gegenspielern - vielleicht auch ein Grund, warum der Argentinier in Granada ausnahmsweise nicht traf. 

(Foto: dpa)

Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat sich zumindest für 24 Stunden die Tabellenführung in der Serie A zurückgeholt. Juve besiegte am Dienstagabend den AC Florenz 2:1 (1:0) und verdrängte mit jetzt 16 Punkten Udinese Calcio (15) von Platz eins. Udine, das am Mittwoch beim fünftplatzierten SSC Neapel (11) antritt, mit einem Unentschieden und auch Lazio Rom (14), das mit Nationalstürmer Miroslav Klose Calcio Catania erwartet, mit einem Sieg könnten die "Alte Dame" aber wieder überflügeln. Leonardo Bonucci hatte Turin in der 13. Minute in Führung gebracht. Nach dem Ausgleich von Stevan Jovetic (58.) erzielte Alessandro Matri, am vorigen Samstag schon Doppeltorschütze beim 2:2 gegen Genua, den Siegtreffer (65.).

Zwei Tage nach der 1:6-Demütigung gegen Stadtrivale Manchester City hat ManUnited das Viertelfinale im Ligapokal erreicht. Beim Viertligisten Aldershot gewann die Mannschaft von Trainer Sir Alex Ferguson 3:0 (2:0). Dimitar Berbatov (15.), Michael Owen (41.) und Antonio Valencia (48.) sorgten für den ungefährdeten Sieg. Deutlich schwerer tat sich der FC Arsenal beim 2:1 (0:0)-Sieg gegen die Bolton Wanderers. Fabrice Muamba (47.) hatte den Außenseiter 0:1 in Führung gebracht ehe Andrej Arschawin (53.) und Chu-Young Park (57.) die Partie drehten. In den weiteren Achtelfinal-Spielen am Dienstagabend gewann Cardiff City gegen den FC Burnley 1:0 (1:0) durch ein Tor von Joe Mason (40.). Zudem besiegte Crystal Palace den FC Southampton 2:0 (0:0). Die Treffer erzielten Darren Ambrose (73.) und Jermaine Easter (82.) per Elfmeter. Am Mittwoch bestreiten unter anderem die Spitzenteams FC Liverpool. Manchester City und FC Chelsea ihre Achtelfinal-Partien im Ligapokal.

Die Zahl der Verletzten bei Fanausschreitungen in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga hat in der vergangenen Saison 2010/11 einen neuen Höchststand erreicht. Die Polizei registrierte bei den insgesamt 612 Spielen 846 Verletzte, darunter 243 Polizeibeamte, 259 Randalierer und 344 Unbeteiligte. In der Saison zuvor waren es noch 784 Verletzte, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten bundesweiten Jahresbericht Fußball der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hervorgeht.

Bei der ersten derartigen Erhebung in der Saison 1999/2000 lag die Gesamtzahl noch bei 209, wie ein Sprecher sagte. Unfallopfer sind in der Statistik nicht berücksichtigt. Die ZIS ist beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Die Straftaten im Zusammenhang mit Fußballspielen waren im Vergleich zur vorausgegangenen Saison rückläufig. Die Polizei habe auch weniger Personen festgenommen oder in Gewahrsam nehmen müssen, so die ZIS. Allerdings lägen die Zahlen bei eingeleiteten Strafverfahren um knapp 40 Prozent über dem Durchschnitt der letzten zwölf Jahre. Auch die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden der Polizei habe um knapp 30 Prozent über dem Durchschnitt gelegen. Die Zahl der gewaltbereiten Anhänger der Bundesligavereine wird nach wie vor auf rund 9700 Personen geschätzt. Dies sei ein Stand, der seit Jahren nur geringen Änderungen unterliege, hieß es.

Carlos Tevez muss für seinen Fehlverhalten im Champions-League-Spiel bei Bayern München tief in die Tasche greifen: Manchester City verhängte eine Geldstrafe in Höhe eines Monatsgehalts gegen den Argentinier. Damit muss Tevez circa eine Millionen englische Pfund (1,15 Millionen Euro) bezahlen. Darüber hinaus erhält er eine schriftliche Abmahnung des Klubs. Manchester City hatte seinen Stürmer nach dem Champions-League-Spiel am 27. September in der Münchner Arena gegen den FC Bayern München (0:2) für zwei Wochen vom Trainingsbetrieb ausgeschlossen, nachdem sich der Argentinier im Spiel gegen die Bayern von Trainer Roberto Mancini angeblich nicht hatte einwechseln lassen. Tevez erklärte später, er sei "missverstanden" worden. Er habe sich nicht geweigert zu spielen. Tevez hat 14 Tage Zeit, die Strafe anzufechten.

Die deutschen Tennis-Herren sind erfolgreich in die ATP-Turniere in St. Petersburg und Wien gestartet. Der Stuttgarter Michael Berrer erreichte am Dienstag in St. Petersburg das Achtelfinale durch ein 6:1, 4:6, 6:4 gegen den Kasachen Michail Kukuschkin. Berrer benötigte 2:19 Stunden für seinen Erfolg. In Wien schaffte ein deutsches Trio den Sprung in die nächste Runde. Für eine kleine Überraschung sorgte der gebürtige Hamburger Tommy Haas, der den an Nummer fünf gesetzten Juan Ignacio Chela aus Argentinien nach hartem Kampf mit 6:7 (3:7), 6:3, 7:6 (7:5) bezwang. Leichter hatte es der Bayreuther Philipp Petzschner. Der US-Open-Sieger im Doppel ließ Pablo Andujar aus Spanien mit 6:2, 6:2 keine Chance. Als erster deutscher Profi hatte der 24-Jährige Daniel Brands aus Deggendorf das Achtelfinale erreicht. Bei der mit 650 000 Euro dotierten Veranstaltung schlug er den Österreicher Martin Fischer mit 6:7 (3:7), 6:2, 7:6 (8:6) und trifft nun auf den an Nummer vier gesetzten Tschechen Radek Stepanek.

Mit Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Mario Gomez (alle Bayern München), Mesut Özil, Sami Khedira (beide Real Madrid) und Miroslav Klose (Lazio Rom) stehen offenbar gleich sieben deutsche Spieler in der 50 Kicker umfassenden vorläufigen Liste bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres. Dies berichtet das spanische Fachblatt El Mundo Deportivo. Aus dem Kreis der 50 Spieler werden zunächst 23 ausgewählt. Die Wahl wird vom Weltverband FIFA und dem französischen Fachblatt France Football durchgeführt. Am 5. Dezember werden drei Spieler bekannt gegeben, die die Entscheidung unter sich ausmachen. Der Weltfußballer wird am 9. Januar 2012 bei der FIFA-Gala in Zürich gekürt. Favorit ist der argentinische Superstar Lionel Messi, der schon in diesem Jahr triumphiert hatte. Neben Messi wurden in Xavi, Andres Iniesta, Cesc Fabregas, Carles Puyol, Gerard Pique, David Villa, Dani Alves, Eric Abidal und Alexis Sanchez neun weitere Stars von Champions-League-Sieger FC Barcelona in den Kreis der 50 Spieler berufen. Von Rekordmeister Bayern München wurden außerdem Franck Ribery und Arjen Robben nominiert.

Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen hat die englische Polizei Ermittlungen im Fall John Terry aufgenommen. Der Abwehrspieler des Premier-League-Klubs FC Chelsea steht im Verdacht, am vergangenen Sonntag bei der 0:1-Niederlage im Ligaspiel bei Aufsteiger Queens Park Rangers, seinen dunkelhäutigen Gegenspieler Anton Ferdinand rassistisch beleidigt zu haben. Internet-Videos sollen das belegen. Terry streitet die Vorwürfe strikt ab. Am Dienstag aber teilte die Polizeibehörde von London mit, dass sie Untersuchungen im Zusammenhang mit einem "Vorfall rassistischer Beleidigung" während des Fußballspiels anstelle. Es sei Anzeige erstattet worden. Bereits am Montag wies der englische Nationalspieler Terry die Vorwürfe des Rassismus energisch zurück. Er kenne den jüngeren Bruder von Manchester Uniteds Innenverteidiger und Terrys Nationalmannschaftskollegen Rio Ferdinand schon sehr lange und habe ihn nie derartig beleidigt.

Der Leichnam des am Sonntag in Malaysia tödlich verunglückten Motorrad-Piloten Marco Simoncelli ist am Dienstagfrüh in Rom eingetroffen. An Bord des Flugzeuges, das auf dem römischen Flughafen Fiumicino landete, befanden sich unter anderem Simoncellis Vater Paolo und der neunmalige Weltmeister Valentino Rossi. Dies berichteten italienische Medien. Die Genehmigung zur Rückführung des Leichnams war nach Abschluss der Autopsie erteilt worden. Die genaue Todesursache wurde noch nicht bekannt gegeben. In Simoncellis Heimatort Coriano unweit von Rimini soll zum Begräbnis ein Tag der Trauer ausgerufen werden.

Nowitzki will nach Europa

Der Saisonstart in der NBA soll wegen des Tarifstreits erneut verschoben werden. Wie die Tageszeitung New York Daily News berichtete, wollte die Liga am Dienstag die Streichung von weiteren 102 Partien bis zum 28. November bekanntgeben. NBA-Boss David Stern hatte aufgrund des Stillstands in den Verhandlungen zwischen den Clubeignern und der Spielervereinigung NBPA bereits am 10. Oktober 100 Begegnungen der ersten beiden Saisonwochen im Zeitraum vom 1. bis 14. November abgesagt. Ein neuer Termin wurde nicht vereinbart. Dirk Nowitzki hatte am Wochenende in Dallas bekanntgegeben, dass sein Wechsel nach Europa immer wahrscheinlicher werde, sollte der Arbeitskampf noch längere Zeit in Anspruch nehmen. "Wenn der Lockout noch lange andauert, muss ich mir definitiv im Januar, Februar etwas dort suchen", sagte Nowitzki. Einen Wechsel in die Basketball-Bundesliga hatte der Superstar von NBA-Meister Dallas Mavericks allerdings zuvor ausgeschlossen.

Dallas Mavericks NBA basketball forward Dirk Nowitzki, from Germany, throws out the opening pitch before Game 3 of MLB's World Series baseball championship between the St. Louis Cardinals and the Texas Rangers in Arlington

Alternativ-Beschäftigung: Dirk Nowitzki wirft beim dritten Spiel der Baseball-World-Series den erten Pitch.

(Foto: REUTERS)

Die Formel 1 fährt nach Angaben des Bürgermeisters von West New York von 2013 an auch in New Jersey. "Das bedeutet einen wirtschaftlichen Aufschwung für die ganze Region", sagte Spitzenpolitiker Felix Roque der Nachrichtenagentur Reuters. Die Details des Deals mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wollten Offizielle demnach am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekanntgeben. Die Rennstrecke soll entlang des Hudson-Flusses in Weehawken und West New York verlaufen. Über die Pläne für einen Grand-Prix-Kurs vor der Skyline New Yorks hatte zuvor schon das Wall Street Journal berichtet. "Es wird eine sehr schwierige Strecke, vergleichbar mit Spa in Belgien, aber mit einem Hauch von Monaco", sagte der Anwalt der Streckenbetreiber, Joe DeMarco.

Die deutsche Fußball-Nationalspielerin Kerstin Garefrekes ist für die Vorauswahl der Auszeichnung "Weltfußballerin des Jahres" 2011 nominiert worden. Das teilte der internationale Fußball-Verband (Fifa) am Dienstag mit. Garefrekes ist eine von zehn vorgeschlagenen Fußballerinnen, von denen eine am 9. Januar 2012 bei der "Fifa Ballon d'Or"-Gala im Kongresshaus in Zürich zur besten Fußballerin des Jahres geehrt wird. Die Entscheidung über die Preisträgerin fällen die Trainer und Spielführerinnen aller Nationalteams und ausgewählte Medienvertreter des französischen Fußball-Fachmagazins "France Football". Neben Garefrekes sind die vierfache Titelträgerin Marta (Brasilien), Sonia Bompastor, Louisa Necib (beide Frankreich), Aya Miyama, Homare Sawa (beide Japan), Alex Morgan, Hope Solo, Abby Wambach (alle USA) und Lotta Schelin (Schweden) nominiert. Die aus der deutschen Nationalmannschaft zurückgetretene Birgit Prinz, dreifache Weltfußballerin des Jahres, wurde bei der Vorauswahl nicht berücksichtig.

Den Texas Rangers fehlt nur noch ein Sieg zum erstmaligen Gewinn der World Series im Baseball. Das Team aus dem Ballungsraum Dallas gewann in der "Best-of-seven"-Finalserie der amerikanischen Major League Baseball (MLB) am Montag (Ortszeit) zu Hause in Arlington das fünfte Duell mit den St. Louis Cardinals mit 4:2 und liegt in der Gesamtwertung damit 3:2 in Führung. Mit einem Erfolg im sechsten Spiel am Mittwoch in St. Louis können die Rangers den Titel perfekt machen. Yadier Molina und Skip Schumaker hatten die Gäste im zweiten Inning zunächst in Führung gebracht, ehe Texas mit Solo-Homeruns von Mitch Moreland im dritten und Adrian Beltre im sechsten Inning zurückschlug. Im achten und vorletzten Inning schließlich brachte der Matchwinner der vierten Partie am Sonntag, Mike Napoli, die Rangers auf die Siegerstraße: Dem 29-Jährigen gelang ein flacher Schlag ins Mittelfeld, seine Teamkollegen Michael Young und Nelson Cruz schafften es auf die Home Plate und punkteten jeweils. Sollten die Cardinals am Mittwoch den Ausgleich in der Serie schaffen, hätten sie am kommenden Donnerstag erneut Heimrecht in der siebten und letzten Partie.

Eishockey-Nationalspieler Marco Sturm hat beim ersten Einsatz nach seinem Wechsel zu den Florida Panthers einen Sieg gefeiert. Der Stürmer gewann in der nordamerikanischen Profiliga NHL mit seinem neuen Klub 2:1 bei Rekordmeister Montreal Canadiens. Sturm war am vergangenen Wochenende von den Vancouver Canucks an den Verein seines Nationalmannschaftskollegen Marcel Goc abgegeben worden. Sturm erhielt bei seinem Debüt nur 10:36 Minuten Eiszeit, Goc war 16:41 Minuten im Einsatz. Seine ersten Tore für die Philadelphia Flyers hat derweil der tschechische NHL-Rückkehrer Jaromir Jagr erzielt. Beim 4:2 gegen die Toronto Maple Leafs traf der zweimalige Stanley-Cup-Sieger doppelt. Der mittlerweile 39-jährige Jagr hatte sich vor der laufenden Saison nach drei Jahren in der russischen KHL für ein erneutes Engagement in Nordamerika entschieden.

Der frühere englische Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson ist vom englischen Zweitligisten Leicester City entlassen worden. Der 63 Jahre alte Schwede hatte die Stelle erst vor einem Jahr angetreten und sollte den Verein, der im Besitz eines thailändischen Konsortiums ist, zurück in die Premier League führen. Aktuell belegt Leicester nur Tabellenrang 13 in der League Championship. Eriksson war 2006 nach fünf Jahren als Nationaltrainer Englands entlassen worden. Zudem war er schon für Lazio Rom, Benfica Lissabon, Manchester City und die Nationalmannschaft Mexikos tätig.

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