Sport kompakt:Nur Alonso schneller als Vettel

Sebastian Vettel verpasst im Qualifying von Singapur knapp die Pole Position. Matthäus tritt seinen Trainerjob in Bulgarien an. Chelsea verliert. Kurzmeldungen im Überblick.

Sebastian Vettel hat um die Winzigkeit von 67 Tausendstelsekunden die Pole Position für den Großen Preis von Singapur verpasst, steht allerdings neben Ferrari-Pilot Fernando Alonso in der ersten Startreihe. Damit hat der Red-Bull-Fahrer beim Nachtrennen am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/live bei RTL und Sky) aber dennoch gute Chancen auf den Sieg und wichtige Punkte im WM-Rennen. Seine übrigen Titelrivalen, die beiden McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button sowie sein in der WM-Wertung führender Teamkollege Mark Webber, folgen auf den Plätzen drei, vier und fünf. Ein leichter Mauerkontakt in seiner letzten Qualifikations-Runde kostete Vettel letztlich seine mögliche achte Pole Position in dieser Saison und eine noch bessere Ausgangsposition.

Sport kompakt: Sebastian Vettel hat die Pole Position für den Großen Preis von Singapur knapp verpasst.

Sebastian Vettel hat die Pole Position für den Großen Preis von Singapur knapp verpasst.

(Foto: AFP)

Erst zum dritten Mal in diesem Jahr steht damit kein Red Bull auf der Pole Position, außer Alonso hatte das nur Hamilton in Montreal geschafft. Gut für Vettel war zumindest, dass der ziemlich frustrierte Webber drei Plätze hinter ihm steht. In der Gesamtwertung hat er vor dem 15. von 19 WM-Läufen mit 163 Punkten 24 Zähler Rückstand auf den Australier (187). Vor ihm liegen auch noch Hamilton (182), Alonso (166) und Titelverteidiger Button (165). Ein ordentliches Resultat verzeichneten unterdessen die Silberpfeile. Nico Rosberg landete auf dem siebten Rang, Schumacher belegte letztlich Position neun. Besser platziert als bei seiner Nacht-Premiere in Singapur war Schumacher in der Startaufstellung zuletzt als Fünfter Ende Mai in der Türkei. Nick Heidfeld kam bei seinem Comeback bei Sauber auf Startplatz 14 unmittelbar vor Force-India-Pilot Adrian Sutil. Für den war es bereits der zweite Dämpfer in Singapur, nachdem er am Freitag nach dem freien Training eine Geldstrafe von 10.000 Dollar (7450 Euro) erhalten hatte, weil er trotz eines Aufhängungsbruches vergeblich versucht hatte, die Box zu erreichen. Nico Hülkenberg geht in seinem Williams von Position 17 ins Rennen, nachdem er wegen eines vorzeitigen Getriebewechsels fünf Startplätze zurückgesetzt wurde. Timo Glock landete in seinem Virgin auf Rang 18 und war damit schnellster Fahrer in einem Auto der drei neuen Teams.

Erste Amtshandlung von Lothar Matthäus: Deutschlands Fußball-Rekordnationalspieler gab am Samstag den bulgarischen Kader für das EM-Qualifikationsspiel am 8. Oktober in Cardiff gegen Gastgeber Wales bekannt. Der 49-Jährige, der am Donnerstag als neuer Coach vorgestellt worden war, berief insgesamt 18 Spieler in das vorläufige Aufgebot, darunter auch Valeri Domovchiyski vom Zweitligisten Hertha BSC Berlin. Der derzeit nur aus Legionären bestehende Kader soll in der kommenden Woche mit Spielern aus der heimischen Liga komplettiert werden. Dann will Matthäus auch Superstar Dimitar Berbatow zu einem Comeback überreden. Der Torjäger von Manchester United hatte am 13. Mai seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Erfolg hatte Matthäus bereits bei Walentin Ilijew, Dimitar Makrijew und Iwan Stojanow. Das Trio hatte sich mit Matthäus' Vorgänger Stanimir Stoilow überworfen, kehrt zum Spiel gegen Wales aber in die Nationalmannschaft zurück. Bulgarien war in der Gruppe G mit zwei Niederlagen gegen England (0:4) und Montenegro (0:1) in die Qualifikation für die EM 2012 in Polen und der Ukraine gestartet.

Trotz der weiter anhaltenden Kritik dürfen sich die Veranstalter der bevorstehenden Commonwealth-Games (3. bis 14. Oktober) in Neu-Delhi über einen Teilerfolg freuen. "Es gibt noch eine Menge zu tun, und im Mittelpunkt steht die Sicherheit der Athleten und der Offiziellen. Aber es werden alle 71 Länder teilnehmen", erklärte der Präsident der Commonwealth Games, Mike Fennell, am Samstag. Wegen zahlreicher Sicherheitspannen und hygienischer Missstände im Athletendorf hatten viele Sportler mit der Absage gedroht. Inzwischen sind jedoch die ersten Teilnehmer eingetroffen. Am Freitag waren die ersten Mannschaften und Einzelsportler aufgrund der immer noch nicht fertiggestellten Quartiere im Athletendorf gezwungen, Notunterkünfte in verschiedenen Hotels zu beziehen. Dort sollen 6500 Sportler während der Spiele wohnen. Zur Verbesserung der Hygiene wurde eine gewaltige Kolonne von mehr als 1000 Arbeitern zur Wohnungssäuberung eingesetzt.

Englands Fußballmeister FC Chelsea hat beim ersten Härtetest der Saison versagt. Nach makellosem Auftakt mit fünf Siegen in Serie unterlagen die "Blues" am Samstag beim neureichen Manchester City mit 0:1. Bereits in der vergangenen Saison hatte Chelsea beide Spiele gegen ManCity verloren. Chelsea blieb am sechsten Spieltag aber dennoch Tabellenführer in der Premier League. Der deutsche Nationalverteidiger Jerome Boateng, der den Saisonauftakt bei ManCity verletzungsbedingt verpasst hatte, wurde zwei Minuten vor Abpfiff eingewechselt und kam so zu seinem England-Kurzdebüt. Auch Tabellenzweiter FC Arsenal geriet unter die Räder und unterlag West Bromwich Albion überraschend auf eigenem Platz mit 2:3. Der kriselnde FC Liverpool entging nach dem Aus im Ligapokal unter der Woche gegen das viertklassige Northampton Town mit einem 2:2 gegen den FC Sunderland knapp der nächsten Pleite. Werder Bremens Champions-League-Konkurrent Tottenham Hotspur verlor bei West Ham United, wo der deutsche Neuzugang Thomas Hitzlsperger weiter verletzt fehlte, mit 0:1.

Die Rhein-Neckar-Löwen sind mit einem überraschenden Sieg in die Gruppenphase der Handball-Champions-League gestartet. Zwei Tage nach der Trennung von Trainer Ola Lindgren feierte der Bundesligist am Samstag unter dem Nachfolger Gudmundur Gudmundsson einen bemerkenswerten 31:30 (14:13)-Auswärtserfolg beim CL-Rekordsieger FC Barcelona. Rechtsaußen Ivan Cupic gelang 77 Sekunden vor dem Abpfiff der Siegtreffer. Überragender Spieler im Palau Blaugrana war neben Torjäger Cupic und dem auf einem Auge erblindeten Karol Bielecki vor allem Löwen-Keeper Slawomir Szmal.

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