Sport kompakt:Kaymer startet gut ins Masters

Golfer Martin Kaymer darf auf vier Runden in Augusta hoffen. Wegen seiner Spuckattacke muss St. Paulis Carlos Zambrano für drei weitere Spiele aussetzen. Die DFB-Frauen siegen weiter, Levi Leipheimer ist doch schwerer verletzt, das Comeback von Kanutin Birgit Fischer geplatzt. Stefan Nimke wird Weltmeister im Bahnradfahren. Sport kompakt

Golf, Masters: Martin Kaymer darf nach einer gelungenen Auftaktrunde auf das erstmalige Überstehen des Halbzeit-Cuts beim US-Masters hoffen. Der 27-Jährige startete am Donnerstag mit 72 Schlägen gut in das erste Major-Turnier des Jahres in Augusta im US-Bundesstaat Georgia. Die Traditionsveranstaltung ist mit acht Millionen Dollar dotiert. Bei seinen bisherigen vier Starts an der Magnolia Lane war Kaymer stets am Cut gescheitert. Im fünften Anlauf zeigte sich Frühaufsteher Kaymer bei seinem Abschlag um kurz vor neun Uhr (Ortszeit) aber hellwach, auch wenn er gleich am ersten Loch ein Bogey kassierte. Doch dann fand er schnell seinen Rhythmus und lag nach vier Birdies und einem weiteren Bogey zur Halbzeit mit zwei unter Par bestens im Rennen. Auf der zweiten Hälfte des schwierigen Par-72-Kurses konnte der Weltranglistensechste sein Spiel zunächst nicht mehr ganz durchziehen. Zwei Bogeys nacheinander am 12. und 13. Loch warfen ihn wieder zurück. Doch Kaymer zeigte Kämpferqualitäten und meldete sich umgehend mit dem fünften Birdie zurück. Ausgerechnet am 16. Loch, wo er im Training mit einem Hole-in-One Selbstvertrauen getankt hatte, unterlief ihm dann jedoch erneut ein Bogey. Vor Abschluss der Runde liegt Kaymer unter den besten 30.

Fußball, Spuckattacke: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Carlos Zambrano vom Zweitligisten FC St. Pauli nach seiner Spuckattacke für drei Spiele gesperrt. Wie der DFB auf seiner Homepage mitteilte, wurde der Peruaner wegen eines "krass sportwidrigen Verhaltens in Form einer Tätlichkeit" verurteilt. Der Verteidiger hatte im Montagsspiel seiner Mannschaft bei Fortuna Düsseldorf seinem Gegenspieler Sascha Rösler in der 73. Minute auf dessen Trikot gespuckt. Da Schiedsrichter Wolfgang Stark die Szene nicht gesehen hatte, konnte der Kontrollausschuss nachträglich die Ermittlungen aufnehmen. Da Zambrano bereits wenige Sekunden zuvor nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte gesehen hatte, muss der 22-Jährige insgesamt vier Spiele pausieren und darf erst beim vorletzten Saisonspiel bei Dynamo Dresden wieder für seinen Verein auflaufen. Der FC St. Pauli hat dem Urteil des DFB-Sportgerichts bereits zugestimmt.

Bundesliga, 1. FC Kaiserslautern: Torhüter Kevin Trapp wird den Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern am Ende der laufenden Spielzeit verlassen. "Kevin Trapp hätten wir gerne behalten. Er hat unser Angebot aber abgelehnt", sagte der Kaiserslauterer Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz in einem Interview mit dem kicker. Wie groß der Umbruch im Kader insgesamt ausfalle, liege an den Eindrücken von den Profis in den verbleibenden Spielen. "Davon hängt ab, wie groß die Gesichtsveränderung der Mannschaft im Sommer ausfällt", sagte Kuntz.

Der Lizenzspieleretat werde sich aber von "etwa 15 bis 16 auf etwa zehn Millionen reduzieren". Kuntz, der auch mit dem Verlust des zuletzt aufgebotenen Torhüters Tobias Sippel rechnen muss, traut dem FCK für den Fall des wahrscheinlichen Abstiegs aus der Bundesliga aber den direkten Wiederaufstieg zu. Er sehe Lautern in der Lage, die Rückkehr ins Oberhaus finanziell zu stemmen, sagte Kuntz.

Bundesliga, Ivica Olic: Ivica Olic will in den kommenden Wochen über einen möglichen Wechsel vom FC Bayern München zum VfL Wolfsburg entscheiden. Bisher sei noch alles offen, betonte der Kroate in der Münchner tz. "Ich habe mich wirklich noch nicht entschieden. Ich denke, Ende des Monats werde ich eine Entscheidung fällen", sagte Olic. Im Champions-League-Achtelfinale der Münchner gegen Olympique Marseille am Dienstagabend hatte Stürmer Olic nach langer Zeit eine Chance von Beginn an bekommen und beim 2:0-Sieg beide Treffer erzielt. Trainer Jupp Heynckes habe ihn ermuntert, seinen auslaufenden Vertrag beim deutschen Fußball-Rekordmeister zu verlängern. Ob die Rückendeckung vom Coach und die Erfolgserlebnisse in der Königsklasse seine Zukunft noch beeinflussen könnten? "Was ich sagen kann: Ich bin froh, dass ich von Wolfsburg ein gutes Angebot bekommen habe. Und ich möchte gerne in der Bundesliga bleiben. Deswegen ist im Falle eines Wechsels Wolfsburg meine allererste Option", bekannte Olic vor dem Bundesliga-Derby der Münchner gegen den FC Augsburg am Samstag.

Fußball, AC Mailand: Für Stürmer Alexandre Pato vom italienischen Fußball-Meister AC Mailand ist die Saison vorzeitig beendet. Der 22-Jährige zog sich am Dienstag im Champions-League-Spiel beim FC Barcelona (1:3) eine Oberschenkelverletzung zu und wird mindestens vier Wochen ausfallen. In den vergangenen zwei Jahren fiel der Brasilianer bereits 13 Mal verletzungsbedingt aus. In der aktuellen Saison erzielte Pato in elf Partien ein Tor für den AC.

Bundesliga, Werder Bremen: Tim Wiese wird Bundesligist Werder Bremen am Saisonende verlassen. Das bestätigte Werder Bremens Pressesprecher Tino Polster der Nachrichtenagentur dapd am Mittwochabend. "Tim Wiese hat heute Trainer Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs darüber informiert, dass er in der kommenden Saison für einen anderen Klub spielen wird", sagte Polster. Wiese, der im Sommer 2005 vom 1. FC Kaiserslautern nach Bremen gewechselt war, begründete seine Entscheidung mit der Suche nach einer neuen Aufgabe. "Ich bin froh, bei so einem tollen Klub wie Werder Bremen gespielt zu haben. Aber ich brauche eine neue Herausforderung", sagte der 30 Jahre alte Torhüter der "Sport Bild". Wohin Wiese wechseln wird, ist offen. Der sechsmalige Nationalspieler verriet dem Blatt lediglich, dass ihm Angebote verschiedener Klubs außerhalb der Bundesliga vorlägen. "Ich habe schon einen Favoriten im Kopf", sagte Wiese am Donnerstagabend. "Ich gehe davon aus, dass ich wieder Champions League spielen werde."

Bahnradfahren, Weltmeisterschaft: Stefan Nimke ist zum vierten Mal Weltmeister im 1000-m-Zeitfahren. Bei der Bahnrad-WM in Melbourne siegte der 33 Jahre alte Titelverteidiger aus Schwerin in neuem Meisterschaftsrekord von 1:00,082 Minuten vor dem Franzosen Michael D'Almeida (1:00,509) und Simon Van Velthooven aus Neuseeland (1:00,543). Nimke war am Tag zuvor noch mit dem deutschen Sprintteam disqualifiziert worden. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es in Melbourne nach dem Teamsprint-Gold durch Miriam Welte und Kristina Vogel am Mittwoch das zweite Gold. Joachim Eilers (Chemnitz/1:02,119) wurde guter Siebter, der 20 Jahre alte Lucas Liß (Unna) landete auf Platz 19 (1:04,216).

Radsport, Verletzung: Levi Leipheimer aus den USA hat sich bei dem Unfall mit einem Auto doch schwerer verletzt und ist nach eigenen Angaben sogar nur knapp mit dem Leben davongekommen. Wie sein Team Omega Pharma-QuickStep vier Tage nach dem Zwischenfall bekannt gab, erlitt der Olympia-Dritte einen Wadenbeinbruch. Der 38-Jährige war beim Training für die Baskenland-Rundfahrt von einem Auto angefahren worden. Bei der anschließenden Röntgenuntersuchung war zunächst eine Fehldiagnose erfolgt und kein Knochenbruch festgestellt worden. "Ich bin sehr enttäuscht, aber es ist schon der größte Sieg, dass ich die Kollision überlebt habe", sagte der Teamkollege des deutschen Zeitfahrspezialisten Tony Martin: "Nach dem Zusammenstoß habe ich sofort gewusst, dass etwas passiert ist. Dass nur das Wadenbein gebrochen ist, ist toll. Nach dem Crash war ich in Panik und konnte mich kaum beruhigen. Es war unglaublich, wie kurz ich davor war zu sterben. Nun muss ich mich ausruhen und so schnell wie möglich wieder fit werden."

Bundesliga, Hamburger SV: Knapp fünf Wochen nach seinem Aufsehen erregenden Foul gegen den Stuttgarter Sven Ulreich hat sich Stürmer Paolo Guerrero erstmals ausführlich zu Wort gemeldet. In Interviews mit dem Hamburger Abendblatt und dem kicker äußerte der Peruaner sein bedauern über den Zwischenfall: "Als ich die Szene im Fernsehen gesehen habe, war ich erschrocken. Ich habe einen großen Fehler gemacht." Guerrero war in der Bundesligapartie gegen den VfB Stuttgart mit langem Anlauf rücksichtslos Ulreich von hinten in die Beine gesprungen: "Ich habe mich entschuldigt und er hat die Entschuldigung angenommen." Der 28-Jährige empfindet seine Sperre über acht Spiele als "extrem hart". Er fühle sich schlecht, auch weil er dem Klub im Abstiegskampf nicht helfen könne: "Es ist die schwierigste Zeit, seit ich hier bin."

Sieg für Dirk Nowitzki

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat mit den Dallas Mavericks in der NBA einen wichtigen Sieg eingefahren. Der deutsche Basketball-Profi setzte sich mit seinem Team am Mittwoch gegen die Memphis Grizzlies mit 95:85 (47:51) durch. Nowitzki steuerte 23 Punkte zum 31. Saisonsieg der Texaner in der Nordamerikanischen Basketball-Profiliga bei und war damit erneut bester Akteur der Mavericks. Der NBA-Titelverteidiger lag lange in Rückstand, konnte die Partie aber im Schlussviertel noch zu seinen Gunsten entscheiden. In der Western Conference bleibt Dallas mit 31:24 Siegen knapp hinter den Grizzlies (30:23) auf dem sechsten Rang.

Basketball, Bayreuth: Wegen einer Tätlichkeit ist Brandon Hunter vom Basketball-Bundesligisten BBC Bayreuth für drei Spiele gesperrt worden. BBL-Spielleiter Dirk Horstmann verurteilte den Amerikaner am Donnerstag zudem zu einer Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro. Hunter war am vergangenen Samstag kurz vor dem Ende der Partie gegen die Artland Dragons disqualifiziert worden, nachdem er seinen Gegenspieler Guido Grünheid mit einem Stoß gegen die Brust zu Boden geschickt hatte. Hunter steht seinem Verein damit erst wieder am 21. April im Spiel gegen Bayern München zur Verfügung.

Kanu, Birgit Fischer: Wegen gesundheitlicher Problem ist das Comeback von Deutschlands Kanutin Birgit Fischer bei der Olympia-Qualifikation in Duisburg geplatzt. Wie der Deutsche Kanu-Verband (DKV) am Donnerstag mitteilte, habe der Hausarzt Fischers einen Start der 50 Jahre alten, achtfachen Olympiasiegerin untersagt. Bei einem Routinecheck vor dem Wettkampfauftakt wurden gesundheitliche Probleme festgestellt, die einer genauen Abklärung der Ursachen erforderten, hieß es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Nach einer Prüfung der Befunde sprach sich auch der DKV-Mannschaftsarzt gegen einen Start Fischers aus. "Ich bin sehr enttäuscht über die medizinische Sperre", sagte Fischer, die in Duisburg um ein Ticket für die Olympischen Spiele in London kämpfen wollte. Für Freitag hat der Deutsche Kanu-Verband eine Pressekonferenz mit Fischer angesetzt.

Tennis, Charleston: Sabine Lisicki ist mit viel Mühe ins Achtelfinale des WTA-Turniers in Charleston eingezogen. Nach einem Freilos in der ersten Runde benötigte die Berlinerin bei ihrem ersten Auftritt 1:53 Stunden für den 2:6, 6:3, 6:4 gegen Andrea Hlavackova. Die Tschechin, Nummer 124 der Welt, war als Lucky Loser ins Hauptfeld der mit 740.000 Dollar dotierten Veranstaltung gerutscht und hatte in der ersten Runde Irina Falconi (USA) bezwungen. In der Runde des letzten 16 trifft Lisicki jetzt auf die Kasachin Jaroslawa Schwedowa. Die Qualifikantin setzte sich in ihrem Zweitrundenmatch überraschend gegen die an Position 12 gesetzte Belgierin Yanina Wickmayer 6:2, 7:6 (7:2) durch.

Bahnrad, WM: Teamsprint-Weltrekordlerin Miriam Welte hat eine weitere Medaille bei der Bahnrad-WM in Melbourne verpasst. Einen Tag nach Gold im Teamsprint schied die 25-Jährige aus Kaiserslautern im Sprint bereits im Viertelfinale in zwei Läufen gegen Simona Krupeckaite aus Litauen aus. Weltes Gold-Partnerin Kristina Vogel (Erfurt) war bereits in der ersten Runde gescheitert. Neben Krupeckaite sprinten Anna Meares (Australien), Ljubow Schulika (Ukraine) und Victoria Pendleton (Großbritannien) am Karfreitag um die Medaillen.

Tischtennis, Weltrangliste: Die deutschen Tischtennis-Herren haben sich in der Team-Weltrangliste vom dritten auf den zweiten Platz verbessert. Das geht aus dem am Donnerstag vom Weltverband ITTF veröffentlichten Einzel-Ranking hervor. Darin bleibt Rekord-Europameister Timo Boll zwar Sechster, liegt aber nun vor dem besten Südkoreaner Joo Se Hyuk. Wird der zweite Rang bis Juli verteidigt, kann Vize-Weltmeister Deutschland bei den Olympischen Spielen in London erst im Endspiel auf China treffen. Boll hat auch die Position des besten Nicht-Chinesen zurückerobert. Ein Quintett des WM-Champions mit Ma Long an der Spitze führt das Ranking an. Zweitbester Deutscher bleibt Russland-Legionär Dimitrij Ovtcharov auf Platz zehn.

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