Sport kompakt:Hoffenheim leiht Sanogo aus

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Fußball-Herbstmeister findet Ibisevic-Ersatz in Bremen, ein Münchner will den FC Chelsea kaufen, Finanzkrise erreicht den US-Sport. Sport kompakt

Fußball-Herbstmeister 1899 Hoffenheim hat Stürmer Boubacar Sanogo von Werder Bremen ausgeliehen und damit Ersatz für den am Kreuzband operierten Vedad Ibisevic gefunden. Der Angreifer von der Elfenbeinküste wird bis zum 30. Juni von den Kraichgauern ausgeliehen, die sich zudem eine Kaufoption für eine weitere Zusammenarbeit mit dem 26-Jährigen sicherten. Sanogos Vertrag in Bremen läuft erst zum 30. Juni 2011 aus. Über die Konditionen des Transfers wurde Stillschweigen vereinbart, hieß es am Dienstag. Sanogo soll am Samstag zum Rückrundenauftakt gegen Cottbus spielberechtigt sein, hieß in einer Pressemeldung beider Vereine.

Schon wieder auf dem Abflug: Boubacar Sanago spielt die Rückrunde bei der TSG Hoffenheim. (Foto: Foto: Getty)

Werder Bremen plagen vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres erhebliche Personalsorgen. Aus dem Kader für die Pokalpartie am Mittwoch (19 Uhr/Premiere) bei Borussia Dortmund musste Trainer Thomas Schaaf auch Naldo streichen. Der brasilianische Abwehrspieler ist nach Problemen mit der Achillessehne noch nicht wieder fit. Das erklärte Schaaf am Dienstag in Bremen. Da auch Sebastian Prödl noch nicht spielen kann, dürfte Frank Baumann in die Innenverteidigung rücken. Im Mittelfeld fehlen Daniel Jensen und Aaron Hunt, so dass der griechische Nationalspieler Alexandros Tziolis vor seinem Debüt steht.

IOC-Vizepräsident Thomas Bach hat die ARD-Drohung, bei Verlust der TV-Rechte für Olympia, weniger Randsportarten zu übertragen, entschieden zurückgewiesen. "Das IOC ist für derartige Erpressungsversuche nicht empfänglich", sagte der Spitzenfunktionär des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). "Ich sehe das ziemlich gelassen und halte nichts davon, Verhandlungen über Medien zu führen. Die Runde mit der EBU ist abgeschlossen, aber das heißt nicht, dass nicht mit öffentlich-rechtlichen Anstalten abgeschlossen wird." Das IOC hatte das EBU-Angebot für die TV-Rechte der Spiele 2014 und 2016 abgelehnt.

Holger Heims, deutscher Geschäftsführer und Gesellschafter des Schweizer Management- und Beratungsunternehmens Falcon Equity, bestätigte, dass er und weitere Geschäftsmänner - darunter auch Scheich Sulaiman Al-Fahim - ein Übernahme-Angebot für den Klub von Nationalspieler Michael Ballack vorbereiten würden. Al-Fahim ist schon Besitzer des Premier-League-Klubs Manchester City. "Wir haben aber nicht die Absicht einer feindlichen Übernahme. Dieser Deal ist nur als ein freundliches Geschäft möglich", sagte Heims. Gespräche mit Chelsea-Eigner Roman Abramowitsch hätte es aber noch nicht gegeben, so der deutsche Geschäftsmann. Eine mögliche Kaufsumme wolte Heims nicht nennen. Zuletzt war mit einer Summe von 770 Millionen Euro spekuliert worden. Fraglich bleibt, ob die Blues überhaupt zum Verkauf stehen.

Mit seinem Wechsel vom italienischen Zweitligisten Brescia Calcio zum englischen Premier-League-Klub West Ham United wird Savio Nsereko zum sechstteuersten deutschen Fußballer aller Zeiten. Dabei ist der 19 Jahre alte U19-Europameister nur etwa eineinhalb Millionen Euro billiger als Jörg Heinrich, der mit seinem Wechsel von Borussia Dortmund zum AC Florenz für 12,6 Millionen Euro im Jahr 1998 weiter den Rekord hält.

Roger Federer steht bei den Australian Open im Halbfinale. Der Weltranglisten-Zweite aus der Schweiz setzte sich am Dienstag gegen den Argentinier Juan Martin del Potro mit 6:3, 6:0, 6:0 durch. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel des Grand-Slam-Turniers in Melbourne trifft der 27-Jährige am Donnerstag auf Andy Roddick. Der Tennisprofi aus den USA profitierte von der Aufgabe des Vorjahressiegers Novak Djokovic. Der Serbe hatte beim Stand von 7:6 (7:3), 4:6, 2:6, 1:2 wegen Krämpfen das Match vorzeitig beenden müssen. Bei den Damen erreichten die Russinnen Dinara Safina und Vera Swonarewa das Semifinale.

In einem Offenen Brief hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bekräftigt, dass es keine "allgemeine Amnestie" für Fehlverhalten im Zusammenhang mit Doping-Vergehen in der Vergangenheit geben kann. "Wir wollen und wir müssen uns ihr stellen. Ebenso richtig ist aber, dass niemand ein Leben lang für sein damaliges Fehlverhalten in Sachen Doping büßen muss", schrieb DOSB-Präsident Thomas Bach. Damit antwortete er auf ein Schreiben einer Werfer-Gruppe um Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch, die sich für den doping-belasteten Leichtathletik-Trainer Werner Goldmann stark gemacht hatte.

Der Transfer des russischen Fußball-Nationalspielers Andrej Arschawin von Zenit St. Petersburg zum FC Arsenal nimmt Formen an. Der russische UEFA-Pokalsieger teilte am Dienstag mit, dass er mit dem englischen Premier-League-Club aus London nach längeren Verhandlungen Einigkeit über die Ablösesumme für den 27 Jahre alten Mittelfeld- und Angriffsspieler erzielt habe. Sie soll bei rund 21,5 Millionen Euro liegen. "Diese Summe entspricht auch Arschawins Marktwert", sagte Zenit-Sprecher Alexej Petrow. Allerdings kann der Wechsel weiterhin nicht vollzogen werden, weil die Gehaltsforderungen des umworbenen Offensiv-Stars noch zu hoch sein sollen.

Brasiliens Fußball-Nationalspieler Robinho kommt seine "Flucht" aus dem Trainingslager von Manchester City teuer zu stehen. City-Teammanager Mark Hughes kündigte eine Geldstrafe für den Star an, die laut Medienberichten bei rund 210.000 Euro liegen soll. Dies würde zwei Wochengehältern von Robinho entsprechen. "Ich habe Robi gesagt, was ich von seiner Aktion halte. Es wird eine Strafe für ihn geben", sagte Hughes, der sich zu den Spekulationen über die Höhe allerdings nicht äußern wollte.

Mit dieser Krise dürfte selbst US-Präsident Barack Obama schwer zu kämpfen haben. Nachdem die schwächelnde amerikanische Industrie ihre Sponsorengelder drastisch zurückgeschraubt hat, geht es für die Sportligen finanziell ans Eingemachte. Während die National Football League (NFL) und die National Basketball Association (NBA) auf die neue Situation mit Personalkürzungen reagierten, mussten kleinere Ligen bereits ihre gesamte Saison absagen.

Der Zustand des vergangene Woche in Kitzbühel verunglückten Skirennfahrers Daniel Albrecht ist weiter stabil. Das Schädel-Hirn-Trauma des seit Donnerstag im künstlichen Tiefschlaf liegenden Schweizers verlaufe nach wie vor ohne Komplikationen, teilte die Innsbrucker Uniklinik am Dienstag mit. Auch die Funktion der gequetschten Lunge des 25-Jährigen sei stabil, allerdings habe sich diese teilweise entzündet. Dies geschehe bei der Art von Albrechts Verletzungen in knapp 80 Prozent der Fälle und werde mit einem Antibiotikum gezielt behandelt. Der künstliche Tiefschlaf muss mindestens bis zur Besserung der Lungenverletzung beibehalten werden.

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