Sport kompakt:BMW kehrt in die DTM zurück

Nach langer Pause wagt BMW ein Comeback in der DTM, der Verkauf des FC Liverpool für rund 340 Millionen Euro ist perfekt, der FC Chelsea verpflichtet einen 11-Jährigen, Sport kompakt.

BMW kehrt ins Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) zurück. Der Autobauer wird von 2012 an in der populären Rennserie starten. Das teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. BMW engagiert sich damit als dritter Hersteller neben Mercedes und Audi in der DTM. Nach ihrem Ausstieg aus der Formel 1 Ende der Saison 2009 hatten die Münchner seit längerem über einen Start in der kostengünstigeren Tourenwagen-Serie verhandelt. BMW war bereits von 1984 bis 1992 in der DTM aktiv und holte in dieser Zeit dreimal den Titel.

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Der BMW M3 beim Training zur American Le Mans Series im Jahr 2009 - eine Variante des Modells soll von 2012 an in der DTM zu sehen sein.

(Foto: AFP)

"Das gesamte Team geht mit voller Motivation in dieses spannende Projekt", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen im Vorfeld des 9. DTM-Laufs am Wochenende in Hockenheim: "Wir haben bereits nach der Absichtserklärung im April die Weichen für die Konzeption eines schlagkräftigen Fahrzeugs für den DTM-Einsatz gestellt. Mit der positiven Entscheidung des BMW-Vorstands können wir nun einen Gang höher schalten und grünes Licht für die Entwicklung geben." Der Beschluss ist das erfolgreiche Ergebnis fortlaufender Verhandlungen zwischen BMW und der DTM-Dachorganisation ITR bei der Entwicklung des neuen Reglements. Unter anderem war die Internationalisierung eine der Prämissen der Münchner - ihr Fahrzeug soll nicht nur in der DTM, sondern weltweit auch in anderen lukrativen Märkten an den Start gehen dürfen. Als Fahrzeugmodell in der populärsten Tourenwagenserie Europas wird der BMW M3 dienen.

Der Verkauf des FC Liverpool an das amerikanische Unternehmen New England Sports Ventures (NESV) ist perfekt. NESV-Chef John Henry, dem auch das Baseballteam Boston Red Sox gehört, unterschrieb am Freitagnachmittag in London den Kaufvertrag. Mit dem umgerechnet 340 Millionen Euro schweren Deal wird der angeschlagene englische Fußball-Rekordmeister einen großen Teil seiner Schulden los, die am Freitag fällig waren. Liverpools Vorstand hatte den Verkauf bereits Mittwoch vergangener Woche abgesegnet. Die vorherigen Besitzer Tom Hicks und George Gillett hatten sich aber bis zuletzt mit allen Mitteln und juristischen Tricks gegen den Verkauf gewehrt.

Offenbar als Reaktion auf das Phantom-Tor Englands bei der WM gegen Deutschland plant UEFA-Präsident Michel Platini bei der EM 2012 den Einsatz von Torrichtern nach Vorbild der europäischen Klub-Wettbewerbe. "Ich werde nach einer Möglichkeit suchen, einen zusätzlichen Offiziellen in Polen und der Ukraine einzusetzen", sagte Platini bei einer Stadion-Besichtigung in Warschau: "Sie wären in der Lage zu sehen, ob der Ball die Linie überquert hat. In der Champions League und der Europa League sind sie schon im Einsatz, für Länderspiele sind sie aber noch nicht zugelassen." Beim 4:1-Sieg Deutschlands im WM-Achtelfinale von Südafrika war ein klares Tor von Englands Frank Lampard beim Stande von 2:1 nicht anerkannt worden, da Schiedsrichter Jorge Larrionda und sein Assistent den Ball nicht hinter der Linie gesehen hatten.

Nach zwei Niederlagen in Folge hat sich der Handball-Bundesligist HSV Hamburg in der Champions League mit einem Sieg zurückgemeldet. Der deutsche Pokalsieger kam am vierten Spieltag bei seinem ersten Heimspiel im laufenden Wettbewerb zu einem 33:24 (16:14)-Erfolg gegen IK Sävehof aus Schweden und damit zum zweiten Sieg. Der HSV hat nun wieder gute Chancen, als einer der vier Gruppenbesten ins Achtelfinale einzuziehen. Beste Werfer des HSV waren Blazenko Lackovic mit sechs und Marcin Lijewski mit fünf Toren. Zuvor hatten die Norddeutschen bei MKB Veszprem in Ungarn und beim dänischen Vertreter KIF Kolding Niederlagen einstecken müssen. "Das war ein wichtiger Sieg für uns. Aber es war nicht einfach, denn Sävehof hat gut gespielt", sagte der schwedische Nationaltorhüter Per Sandström. Hamburgs Nationalspieler Michael Kraus war mit der Leistung seines Teams zufrieden: "Den Grundstein für den Erfolg haben wir in der Abwehr gelegt. Dazu haben wir schnelle und einfache Tore gemacht, dann kommt eben so ein Ergebnis heraus."

Der englische Fußball-Meister FC Chelsea hat das 11-jährige "Wunderkind" Michael Gyasi verpflichtet. Für den offenbar hochtalentierten Stürmer überweist der Ex-Klub von Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack eine nicht genannte Summe an den Drittligisten Northampton Town. Offenbar handelt es sich zunächst um eine Ausbildungs-Entschädigung, die aber durch verschiedene Klauseln zu einer ordentlichen Summe anwachsen könnte. Der abgebende Klub begrüßt den Wechsel des Jugendlichen. "Michael hat sich bei uns hervorragend entwickelt. Und wenn ein Erstligist wie Chelsea anklopft ist das eine tolle Sache, bei der wir dem Jungen nicht im Weg stehen wollen", sagte Northamptons Generalsekretär Trevor Gould.

Nach der Verpflichtung von Mesut Özil und Sami Khedira diesen Sommer will der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid keine Transfers im Winter tätigen. "Das ist die Mannschaft bis zum Ende der Saison", sagte Coach José Mourinho am Donnerstag: "Ich will keine Spieler vom Transfermarkt im Januar." Diese Devise gelte, außer es passiere "etwas Unnormales". Vor dieser Saison hatte Real 80 Millionen Euro für neue Profis ausgegeben und unter anderem die deutschen Nationalspieler Özil und Khedira erworben. "Real Madrid hat in den jüngsten Jahren und vergangenen Sommer die Investitionen gemacht, die es machen musste", sagte Mourinho.

Der Anführer der serbischen Hooligans, die am Dienstagabend in Genua den Abbruch des EM-Qualifikationsspiels zwischen Serbien und Italien provoziert hatten, hat sich für den Gewaltexzess entschuldigt. "Ich entschuldige mich bei Italien und den Italienern", sagte der in italienischer Haft sitzende Ivan B. am Donnerstag nach Angaben seines Anwalts. Es sei "nie geplant" gewesen, Italien Probleme zu bereiten. Vielmehr habe es sich um einen "Protest" gegen den serbischen Fußballverband und Nationaltorwart Vladimir Stojkovic gehandelt - Anhänger des Clubs Roter Stern Belgrad haben Stojkovic dessen Wechsel zum Stadtrivalen Partizan nicht verziehen.

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