Sport kompakt:Fink suspendiert Ersatzspieler Besic

Der HSV-Trainer soll den Spieler zuvor am Kragen gepackt haben, Toni Schumacher will sich als Kölner Vizepräsident zur Verfügung stellen. Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nennt das Verhalten von Kevin Großkreutz "problematisch". Nowitzki führt die Dallas Mavericks erneut zum Sieg. Vettel droht Ärger wegen seiner Entgleisungen. Sport kompakt.

Fußball, Bundesliga: Thorsten Fink ist in der prekären Situation des Hamburger SV um Deeskalation bemüht. Der Coach des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten wollte am Mittwoch nach dem Training Berichte über einen Kabinenstreit mit Muhamed Besic nicht mehr kommentieren. Laut Sport-Bild und Bild hat es schon am Samstag eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen den beiden gegeben, bei der Fink den Profi sogar am Kragen gepackt haben soll. HSV-Mediendirektor Jörn Wolf bestätigte am Mittwoch auf Anfrage der dpa lediglich: "Aufgrund mehrerer Undiszipliniertheiten wird Besic nicht mehr am Training teilnehmen."

"Wer bist du, dass du mich anpackst?", hat Besic laut Sport Bild zu seinem Trainer gesagt. Dessen Berater Fali Ramadani bestätigte die Ereignisse und meinte: "Sicher ist, dass beim HSV die Nerven blank liegen. Es sind am vergangenen Samstag ganz sicher beidseitig Fehler gemacht worden." Der in zwei Jahren erst dreimal in der 1. Liga eingesetzte Reservist Besic entschuldigte sich zwar am Sonntag, doch Fink blieb hart.

Bundesliga, 1. FC Köln: Der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter und FC-Profi Harald Schumacher will sich beim 1. FC Köln als Vizepräsident zur Verfügung stellen. Nach übereinstimmenden Medienberichten steht Schumacher als Kandidat bereit. Eine Findungskommission wird am (heutigen) Abend dem Verwaltungsrat die namentlichen Vorschläge für das Amt des Präsidenten und der beiden Vizepräsidenten unterbreiten. Danach soll die Öffentlichkeit informiert werden. Wolfgang Overath war am 13. November als Vereinschef der Kölner zurückgetreten. Mit dem Weltmeister von 1974 hatten auch seine Stellvertreter Friedrich Neukirch und Jürgen Glowacz diesen Schritt vollzogen. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 23. April wird über das neue Präsidium des Bundesliga-Premierenmeisters abgestimmt.

Handball, Bundesliga: In beeindruckender Manier hat Tabellenführer THW Kiel auch das Spitzenspiel gegen Verfolger Füchse Berlin gewonnen und sein Punktekonto auf 52:0 Punkte ausgebaut. Mit einer Galavorstellung deklassierten die Zebras vor heimischer Kulisse beim 36:28 (21:15) die Gäste aus der Hauptstadt. Trotz der deutlichen Niederlage bleiben die Berliner mit 42:10 Punkten weiterhin ärgster Verfolger des THW, bei dem Filip Jicha mit zehn Toren herausstach. Für die Füchse waren Iker Romero und Mark Bult jeweils sechsmal erfolgreich. Der Vierte HSV Hamburg löste beim 26:21 (14:12) beim HBW Balingen-Weilstetten seine Pflichtaufgabe. Der VfL Gummersbach setzte sich zuhause gegen Eintracht Hildesheim 36:31 (16:13) durch, Frisch Auf Göppingen kam bei Abstiegskandidat Bergischen HC lediglich zu einem 27:27 (14:11).

Fußball, Bundesliga: Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hat Kevin Großkreutz von Borussia Dortmund als verbalen Brandstifter gegeißelt. "Wir haben zu Borussia Dortmund ein gutes Verhältnis. Das steht außer Frage. Man sollte aber nicht verkennen, dass das, was Kevin Großkreutz macht, für das Verhältnis unter den Fans höchst problematisch ist. Er predigt Hass und stichelt so die Rivalität in einem höchst gefährlichen Maße an. Bei aller sportlichen Rivalität ist das zu viel. Es gibt bei beiden Vereinen sonst keinen Spieler oder Funktionär, der dies tut", sagte Tönnies der Sport Bild. Tönnies ist der Überzeugung, dass sich die Spieler vor allem wegen der steigenden Gewalt rund um die deutschen Stadien mit Attacken gegen andere Klubs zurückhalten sollten. Großkreutz lebt die Rivalität mit den Königsblauen aus. Er war nach dem DFB-Pokal-Halbfinale des BVB beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth (1:0 n.V.) auf den früheren Schalker Gerald Asamoah zugestürmt und soll diesen beleidigt haben.

Baseball, Magic Johnson: Basketball-Legende Earvin "Magic" Johnson versucht sich im Baseball: Gemeinsam mit Geschäftspartnern hat der fünfmnalige NBA-Champion den insolventen Klub Los Angeles Dodgers gekauft. Earvin Johnson und Co. waren mit der Rekordsumme von zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) Höchstbietende der Auktion am Dienstagabend. "Ich bin total aufgeregt, Teil der traditionsreichen Dodgers zu sein, und plane, auf der hervorragenden Arbeit von Frank McCourt aufzubauen, um die Dodgers wieder auf die Sporttitelseiten zu bringen", sagte der 52 Jahre alte Johnson, einst der Superstar der Los Angeles Lakers.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben im Kampf um die Playoff-Plätze in der NBA einen wichtigen Heimsieg errungen. Gegen die Houston Rockets gewannen die Mavs 90:81 (46:49). Nowitzki führte sein Team mit 21 Punkten als bester Werfer zum 29. Saisonsieg, dem bisher 22 Niederlagen gegenüberstehen. Dallas behauptete mit dem fünften Sieg in Serie gegen Houston Rang fünf in der Western Conference der nordamerikanischen Basketball-Profiliga. Die besten acht Mannschaften aus beiden NBA-Conferences ziehen in der wegen des Lockouts von 82 auf 66 Partien verkürzten regulären Saison in die Playoffs ein. Neben Nowitzki punkteten vor 20.359 Zuschauern in Dallas auch Rodrigue Beaubois (14 Punkte), Brandan Wright (13) sowie Jason Terry (12) gegen die Rockets zweistellig. Houston, das mit 27 Siegen und 24 Niederlagen auf Platz neun im Westen liegt, hatte seinen besten Korbschützen in Luis Scola (22). Auch die Reservespieler der Mavericks trugen mit starken Leistungen zum Heimsieg bei. Der amtierende NBA-Champion Dallas bestreitet seine nächste Partie am Donnerstag bei den Miami Heat (35 Siege, 13 Niederlagen), die in der Western Conference auf Platz zwei rangieren.

Fußball, England: Das neu angesetzte Viertelfinal-Spiel im englischen Pokal zwischen Tottenham Hotspur und den Bolton Wanderers (3:1) stand am späten Dienstagabend ganz im Zeichen von Fabrice Muamba. Der ehemalige englische U21-Fußball-Nationalspieler aus Bolton hatte vor zehn Tagen in der Erstauflage dieser Pokalpartie einen Herzstillstand erlitten und liegt seitdem in einem Londoner Krankenhaus. Spieler und Fans beider Teams ehrten Muamba vor dem Anpfiff mit Aufwärm-Shirts, einem Spalier und minutenlangem Applaus. Tottenham sicherte sich den 3:1 (0:0)-Erfolg erst in der Schlussphase. Ryan Nelsen (74.), Gareth Bale (77.) und Louis Saha (90.+4) erzielten die Tore beim späten Erfolg der "Spurs". Kevin Davis (90.) verkürzte für Bolton. Der 23-jährige Muamba ist nach Angaben der behandelnden Mediziner wieder auf dem Weg der Besserung. "Dass es Fabrice besser geht, erlaubt es uns, dieses Spiel zu bestreiten", erklärte Bolton-Coach Owen Coyle vor der Partie. Der Gegner von Tottenham mit dem Ex-Hamburger Rafael van der Vaart wird am 15. April der Londoner Rivale FC Chelsea sein. Der FC Everton komplettierte mit einem 2:0 (0:0) im Wiederholungsspiel beim FC Sunderland das Halbfinale. Nikita Jelavic (24.) und David Vaughan (57.) per Eigentor trafen für Everton. Am 14. April kommt es damit im Halbfinale zum großen Merseyside-Derby gegen den FC Liverpool.

Fußball, Bundesliga: Abwehrspieler Stephan Schröck wechselt vom Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth zu 1899 Hoffenheim. Der 25-Jährige erhält nach Angaben des Bundesligisten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015. Da Schröcks Kontrakt in Fürth zum Saisonende ausläuft, kommt er ablösefrei in den Kraichgau. "Ich freue mich sehr auf die Herausforderung bei der TSG, die sich in den letzten Jahren in der Bundesliga etabliert und einen Namen gemacht hat", sagte Schröck.

Tischtennis, Weltmeisterschaft: Die deutschen Tischtennis-Damen stehen bei der Team-WM in Dortmund trotz einer herben Niederlage gegen Japan vorzeitig im Achtelfinale. Die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp verpasste mit dem 0:3 im vorletzten Vorrundenspiel gegen die Medaillenkandidatinnen aus Asien zwar den Gruppensieg und den direkten Einzug ins Viertelfinale, war aber nach dem 2:3 des letzten Gruppengegners Serbien (Mittwoch/13.00 Uhr) gegen Spanien nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz in Gruppe C zu verdrängen. Die zweit- und drittplatzierten Teams der Sechser-Gruppen qualifizieren sich für die Runde der letzten 16.

Die deutschen Tischtennis-Herren um Rekord-Euroapmeister Timo Boll haben ungeschlagen die Hauptrunde erreicht. Die Europameister gewannen auch ihr vorletztes Vorrundenspiel gegen Portugal mit 3:0. Ob Boll und Co. damit auch vorzeitig ins Viertelfinale einziehen konnten oder noch im letzten Vorrundenspiel am Mittwoch (16.00 Uhr) im direkten Duell mit Serbien um den Gruppensieg kämpfen müssen, entschied sich erst nach der Partie zwischen Serbien und Singapur am späteren Dienstagabend.

Formel 1, Sebastian Vettel: Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel droht nach dem Großen Preis von Malaysia Ärger: Wegen eines "Stinkefingers" gegen den Inder Narain Karthikeyan erwartet den Red-Bull-Piloten aus Heppenheim eine Strafe durch den Automobil-Weltverband FIA, zudem wird sich Vettel nach seiner Befehlsverweigerung, das Rennen in Kuala Lumpur vorzeitig aufzugeben, vor seinem Team Red Bull erklären müssen. Sebastian Vettel war am vergangenen Sonntag beim Überrunden des Inders Karthikeyan von dessen Hispania-Rennwagen der linke Vorderreifen aufgeschlitzt worden. Dadurch blieb der zweimalige Champion im zweiten WM-Lauf ohne Punkt. Die Szene mit dem erhobenen rechten Mittelfinger Vettels war von der Onboard-Kamera aufgezeichnet worden. Ein entsprechendes Foto wurde vom britischen Sender BBC verbreitet.

Tennis, Masters: Für Florian Mayer ist beim ATP-Masters-Turnier von Miami im Achtelfinale Schluss. Der 28-Jährige hatte am Dienstag (Ortszeit) gegen den französischen Weltranglisten-Sechsten, Jo-Wilfried Tsonga, keine Chance und schied durch eine klare 3:6, 2:6-Niederlage in nur 54 Minuten aus. Somit ist beim mit 4,8 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Event kein deutscher Spieler mehr vertreten. Tsonga hatte sich in der Runde zuvor bereits gegen den Augsburger Philipp Kohlschreiber in zwei Sätzen durchgesetzt.

Tennis, Spielergewerkschaft: Rafael Nadal ist als stellvertretender Vorsitzender der Spielergewerkschaft der ATP-Tour zurückgetreten. "Mir fehlt die Energie, mich mit 100 Prozent einzubringen", sagte der Spanier nach seinem 6:4, 6:4-Achtelfinal-Erfolg über den Japaner Kei Nishikori am Dienstag beim ATP-Turnier in Miami. Nadal hatte sich für Maßnahmen gegen den übervollen ATP-Terminkalender stark gemacht, dabei aber während der Australian Open öffentlich fehlende Unterstützung und Solidarität durch den Gewerkschafts-Vorsitzenden Roger Federer beklagt. "Ich bin keineswegs frustriert", sagte Nadal in Miami, "ich glaube, dass wir noch viele Dinge erreichen können. Ich habe das Gefühl, dass es eine große Gelegenheit ist, den Sport zu verbessern, weil die Spieler sehr einig sind."

Baseball, MLB: Basketball-Legende "Magic" Johnson versucht sich im Baseball: Gemeinsam mit Geschäftspartnern hat der fünfmnalige NBA-Champion den insolventen Klub Los Angeles Dodgers gekauft. Earvin Johnson und Co. waren mit der Rekordsumme von zwei Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) Höchstbietende der Auktion am Dienstagabend. "Ich bin total aufgeregt, Teil der traditionsreichen Dodgers zu sein, und plane, auf der hervorragenden Arbeit von Frank McCourt aufzubauen, um die Dodgers wieder auf die Sporttitelseiten zu bringen", sagte der 52 Jahre alte Johnson, einst der Superstar der Los Angeles Lakers. Johnson ist das prominenteste Mitglied der neuen Besitzergruppe Guggenheim Baseball Management mit Sitz in LA. McCourt, dem der Klub der Major League Baseball bis dato gehörte, hatte die Dodgers 2004 für 371 Millionen Dollar erworben, musste aber im vergangenen Juni Insolvenz anmelden. Die Dodgers gewannen die World Series, die Meisterschaft der MLB, bisher sechsmal. Der letzte Triumph liegt allerdings bereits 24 Jahre zurück.

Eishockey, NHL: Christian Ehrhoff von den Buffalo Sabres hat sich beim 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)-Auswärtssieg mit seinem NHL-Team am Dienstag bei den Washington Capitals eine Knieverletzung zugezogen. Ehrhoff verließ die Spielfläche gegen Ende des ersten Drittels humpelnd und kehrte nicht mehr aufs Eis zurück. "Es sieht so aus, als ob er uns etwas länger fehlen wird", sagte Sabres-Trainer Lindy Ruff. Ehrhoff kam auf lediglich 5:46 Minuten Eiszeit, während sein deutscher Teamkollege Alexander Sulzer 21:08 Minuten mitwirkte.

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