Sport kompakt:Paarläufer Savchenko/Szolkowy holen WM-Gold

Das deutsche Eiskunstlaufpaar siegt bei der Weltmeisterschaft in Nizza. Mit einem ungefährdeten Erfolg gegen Schweden erreichen die Tischtennis-Herren das Halbfinale bei der Heim-WM in Dortmund - die deutschen Tischtennis-Frauen scheitern im Viertelfinale. Eintracht Frankfurt übernimmt mit einem 3:0-Sieg gegen Bochum die Tabellenspitze in der 2. Liga. Sport kompakt

Eiskunstlauf, WM: Mit der Ausnahme-Ballettkür "Pina" sind Aljona Savchenko und Robin Szolkowy zum vierten Weltmeister-Titel gestürmt. Den eigenen Weltrekord aus dem Vorjahr von 217,85 Punkten konnten die Chemnitzer Paarläufer mit 201,49 Zählern am Freitag auf dem Eis von Nizza aber nicht angreifen. "Die Kür ist absolut gelungen, es ist ein neuer Stil im Paarlauf, Aljona und Robin haben sich neu erfunden", sagte Elke Treitz, Vizepräsidentin der Deutschen Eislauf-Union (DEU).

Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft in Nizza

Das deutsche Eiskunstlaufpaar Aljona Savchenko und Robin Szolkowy hat bei der Weltmeisterschaft in Nizza die Goldmedaille im Paarlauf gewonnen.

(Foto: dapd)

Die viermaligen Europameister hatten seit dem gewonnenen Grand-Prix-Finale im Dezember keinen Wettkampf mehr bestritten und wussten nach dem Muskelfaserriss von Savchenko lange nicht, wo sie stehen. In Südfrankreich waren sie dann wieder auf den Punkt vorbereitet, nervenstark und fit. Die Sachsen sicherten sich ein Preisgeld von 67.500 US-Dollar (51.383 Euro) und ließen ihre großen Konkurrenten, Tatjana Wolososchar/Maxim Trankow aus Russland, mit 201,38 Zählern nur ganz knapp hinter sich. Die Japaner Narumi Takahashi/Mervin Tran (189,69) gewannen Bronze.

Tischtennis, WM: Die deutschen Tischtennis-Herren um Rekord-Europameister Timo Boll haben bei der Team-WM in Dortmund den Einzug ins Halbfinale geschafft und damit eine Medaille bereits sicher. Die Gastgeber setzten sich im Viertelfinale des Heimspiels in Dortmund gegen Vize-Europameister Schweden 3:0 durch und kämpfen damit am Samstag (13.00 Uhr) gegen den WM-Dritten Japan um die Finalteilnahme. Die deutschen Herren, für die neben Boll Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Russland) sowie Bolls Düsseldorfer Teamkollege Patrick gegen den fünfmaligen Mannschafts-Weltmeister punkteten, verbuchen in Dortmund somit ihre insgesamt neunte WM-Mannschaftsmedaille (bislang 3 Silber, 5 Bronze).

Die Medaillenträume der deutschen Tischtennis-Frauen sind hingegen geplatzt. Die Schützlinge von Bundestrainerin Jie Schöpp verloren das Viertelfinale der gegen Titelverteidiger Singapur nach 2:0-Führung noch 2:3. Damit spielt Deutschland, das vor zwei Jahren in Moskau noch Bronze gewonnen hatte, um die Plätze fünf bis acht. Irene Ivancan besiegte in Feng Tianwei die Nummer fünf der Welt 3:0, Jiaduo Wu bezwang die Nummer acht, Wang Yuegu, mit dem gleichen Ergebnis. Nachdem Kristin Silbereisen gegen Li Jiawei 2:3 und Wu gegen Feng Tianwei 1:3 unterlegen war, verlor Ivancan das entscheidende Match 2:3 gegen Wang.

Fußball, 2. Bundesliga: Eintracht Frankfurt ist auf seinem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga kaum noch aufzuhalten. Die Hessen feierten durch ein 3:0 (3:0) gegen den VfL Bochum am Freitagabend bereits ihren fünften Sieg hintereinander und überflügelten zum Auftakt des 28. Spieltages auch Tabellenführer Greuther Fürth. Die Franken können mit einem Erfolg am Samstag in Aue aber wieder die Spitze übernehmen. Schon zur Pause hatte die Frankfurter Torfabrik gegen Bochum ihre Gefährlichkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt und der Eintracht die Saisonpunkte 59, 60 und 61 gesichert. Mohamadou Idrissou (18. Spielminute), Alexander Meier (32.) und der Österreicher Erwin Hoffer (35.) machten in einem einseitigen Match frühzeitig alles klar. Durch seinen 16. Saisontreffer übernahm Offensiv-Schlaks Meier auch die Führung in der Zweitliga-Torjägerliste.

Das Zweitliga-Überraschungsteam aus Paderborn dagegen konnte seinen Negativtrend auch in Braunschweig nicht stoppen. Nach zuletzt zwei Pleiten in Ingolstadt (0:4) und gegen Duisburg (1:2) erlitten die Ostwestfalen im Rennen um den Relegationsplatz erneut einen Rückschlag und kamen bei den Niedersachsen nur zu einem 0:0. Für Alemannia Aachen wird es nach dem 0:1 (0:0) gegen Dynamo Dresden im Abstiegskampf immer enger. Die Alemannia taumelt bedrohlich der Drittklassigkeit entgegen. Das 0:1 gegen Dresden war der nächste Rückschlag für den Ex-Bundesligisten - aus den jüngsten acht Partien holte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nur drei Zähler. Der Traditionsclub verharrt damit auf dem 16. Tabellenrang, könnte am Wochenende aber sogar auf einem direkten Abstiegsplatz landen: Dann nämlich, wenn der Vorletzte aus Karlsruhe sein Heimspiel gegen Union Berlin gewinnt.

Eishockey, DEL: Die Adler Mannheim und der ERC Ingolstadt stehen im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Der fünfmalige deutsche Meister aus Mannheim schlug die Hamburg Freezers am Freitag souverän mit 3:1 und wird nun am Dienstag auf den ERC treffen. Auch die Panther schafften den Einzug in die Runde der besten Vier. Nach hartem Kampf besiegten sie die DEG Metro Stars im fünften Spiel der "Best of Seven"-Serie mit 4:3. Am Mittwoch hatten sich bereits die Eisbären Berlin und die Straubing Tigers für das Halbfinale qualifiziert.

Bundesliga, 1. FC Köln: Sportdirektor Jörg Schmadtke hat die Gerüchte über einen Wechsel innerhalb der Bundesliga von Hannover 96 zum 1. FC Köln energisch dementiert. "Da ist gar nichts dran. Ich lasse mir kein Thema aufdrücken. Köln ist kein Thema", sagte Schmadtke bild.de: "Es gab auch kein Gespräch. Wer meinen Termin-Kalender kennt, weiß, dass ich da auch gar keine Zeit für gehabt hätte. Und ich kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein." In Köln hatte es zuletzt vermehrt Gerüchte über eine Verpflichtung des gebürtigen Düsseldorfers Schmadtke gegeben, zudem war mehrfach von einem ersten Treffen berichtet worden. Hannovers Trainer Mirko Slomka hatte zuletzt die Sorge geäußert, "dass da etwas dran ist". Kölns Trainer Stale Solbakken hatte Schmadtke am Freitag fast zeitgleich mit dem Dementi des früheren Bundesliga-Keepers noch ausdrücklich gelobt. "Ich kenne Schmadtke nicht persönlich. Aber jeder kann sehen, dass er in Hannover sehr gute Arbeit leistet", sagte der Norweger.

Fifa, Ethikkommission: Mit einer Mini-Reform der Ethikkommission will Fifa-Präsident Joseph S. Blatter die Korruption im Fußball-Weltverband in den Griff bekommen: Das 24-köpfige Fifa-Exekutivkomitee stimmte am Freitag in Zürich dem Änderungsvorschlag von Blatter zu, wonach die Ethikkommission künftig mit Anklage und Gericht in zwei Kammern arbeiten soll. "Historischer Tag für den Fifa-Reformprozess. Eine Kammer ermittelt und die andere arbeitet als Richter", twitterte der 76 Jahre alte Schweizer und sprach von einem "riesigen Schritt vorwärts". Zum Vergleich: Der DFB arbeitet in seiner Sportgerichtsbarkeit seit jeher mit einer ermittelnden Kontrollausschuss und einem Sportgericht. Von einem riesigen Schritt bei der Aufarbeitung der Korruption im Weltverband zu sprechen, ist daher äußerst gewagt. Im vergangenen Jahr hatte Präsident Blatter, nachdem fünf Mitglieder wegen Korruptionsvorwürfen aus der Fifa-Exekutive ausgeschieden waren, einen Zwei-Jahres-Reform-Plan vorgestellt. Grundsätzlich soll die Ethikkommission bei Verfehlungen von Fifa-Offiziellen entscheiden, ob ein Verfahren eröffnet wird und welche Sanktionen verhängt werden.

Fußball, Arsene Wenger: Arsene Wenger muss wieder einmal von der Tribüne zusehen. Der Trainer des FC Arsenal wurde vom europäischen Fußballverband Uefa am Freitag für drei internationale Spiele von der Bank verbannt. Damit bestrafte die Uefa den Coach des Premier-League-Klubs für seine Kritik am Schiedsrichter nach dem Champions-League-Aus seines Teams gegen den AC Mailand. Es ist bereits Wengers dritte Bestrafung durch die Uefa. Der Franzose muss zusätzlich 40.000 Euro wegen "ungebührlichen Verhaltens" zahlen. Wenger hatte nach dem Achtelfinal-Aus gegen Milan (0:4 und 3:0) die Leistung des slowenischen Unparteiischen Damir Skomina, der das Rückspiel in London leitete, "eine Schande" genannt. Wenger muss die Strafe antreten, sobald sich Arsenal wieder für die Champions League oder die Europa League qualifiziert.

Salihovic bleibt in Hoffenheim

Bundesliga, TSG Hoffenheim: Sejad Salihovic bleibt eine weitere Saison bei 1899 Hoffenheim. Der badische Klub hat die Option gezogen, den bosnischen Mittelfeldspieler bis zum 30. Juni 2013 an sich zu binden. Dies gab Trainer Markus Babbel am Freitag bekannt. "Wir wollen mit ihm Gespräche führen wegen eines längerfristigen Vertrages", kündigte er zudem an. Salihovic war zuletzt beim Landesrivalen VfB Stuttgart im Gespräch, der schon dessen Landsmann Vedad Ibisevic verpflichtet hatte. Der 27-Jährige war 2006 von Hertha BSC nach Hoffenheim gekommen und ist einer der maßgeblichen Spieler des Aufschwungs des einstigen Dorfclubs.

Basketball, NBA: Titelverteidiger Dallas Mavericks hat trotz 25 Punkten von Dirk Nowitzki im Kampf um den Einzug in die Play-offs in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA einen Rückschlag hinnehmen müssen. Dallas unterlag in einer Neuauflage des Vorjahresfinals bei Miami Heat deutlich mit 85:106. Mit 29 Siegen und 23 Niederlagen belegen die Mavericks Platz sechs in der Western Conference. Die Denver Nuggets haben auf Rang neun, der nicht mehr zur Play-off-Teilnahme berechtigt, 27 Siege und 24 Niederlagen auf dem Konto. "Sie haben gegen Ende der ersten Halbzeit und gegen Ende des Spiels den Druck verstärkt. In der Defensive waren wir einfach nicht aggressiv genug", sagte Nowitzki, der bester Werfer auf dem Feld war.

2. Liga, Alemannia Aachen: Meino Heyen ist neuer Präsident des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten Alemannia Aachen. Heyen wurde auf der Mitgliederversammlung mit 321 Ja-Stimmen bei 94 Nein-Stimmen und 21 Enthaltungen zum Nachfolger von Alfred Nachtsheim gewählt, der für eine zweite Amtszeit nicht mehr kandidiert hatte. Das Präsidium komplettieren Helmut Kutsch (Vizepräsident), Oliver Laven (Schatzmeister) und die Beisitzer Christoph Terbrack und Stephan Grießer.

Langlauf, Rücktritt: Jochen Behle hat nach zehn Jahren überraschend seinen Rücktritt als Skilanglauf-Bundestrainer erklärt. Das bestätigte der 51-Jährige nach "intensiven Geprächen" mit dem Deutschen Skiverband (DSV). "Ich habe gemerkt, dass ich bei den Athleten nicht mehr so ankam. Das Vertrauen war nicht mehr da. Es gibt Dinge, die sich abnutzen", sagte Behle dem SID: "Ich hatte in den vergangenen Jahren immer den Eindruck, etwas bewegen zu können. Dieses Gefühl habe ich nicht mehr." Behle hatte zuletzt auch Meinungsverschiedenheiten mit dem DSV, der Langläuferinnen für das deutlich populärere Biathlon gewinnen will. Derzeit gibt es ein Probetraining, bei dem das Schieß-Talent mehrerer Langläuferinnen getestet wird. Dieser Disput sei allerdings nicht der Auslöser für den Rückritt gewesen. "Das hat mit meiner Entscheidung nichts zu tun", sagte Behle. Eine Entscheidung über einen Nachfolge ist noch nicht getroffen.

Unter Behle hatte der deutsche Skilanglauf seine erfolgreichste Zeit überhaupt. So gewannen seine Schützlinge Rene Sommerfeldt 2004, Axel Teichmann 2005 sowie Tobias Angerer 2006 und 2007 jeweils den Gesamtweltcup. "Das ist der Hammer. Ich kann es gar nicht glauben und weiß gar nicht, was ich sagen soll", erklärte Teichmann vollkommen perplex. Und auch Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle war verdutzt: "Das schockt mich jetzt. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Es gab nicht einmal gerüchteweise Andeutungen."

Fußball, Fabrice Muamba: 13 Tage nach seinem lebensbedrohlichen Herzstillstand hat sich Premier-League-Profi Fabrice Muamba erstmals mit einem Foto aus dem Krankenhaus gemeldet. Das Bild, das über Muambas offiziellen Twitter-Account verbreitet wurde, zeigt den Spieler der Bolton Wanderers mit einem Lächeln aufrecht in seinem Bett sitzend. In einer begleitenden Nachricht, offenbar von Muambas Verlobter, heißt es: "Fab wollte, dass ich das Foto für euch alle hochlade und euch auch vielen Dank für die überwältigende Unterstützung sage." Der 23 Jahre alte ehemalige englische U21-Nationalspieler war am 17. März während eines FA-Cup-Spiels bei Tottenham Hotspur auf dem Platz zusammengebrochen. Sein Herz hatte erst nach 78 Minuten im Krankenhaus wieder angefangen zu schlagen.

Formel 1, Adrian Sutil: Der Prozess gegen den Münchner Rennfahrer wegen gefährlicher Körperverletzung kann offenbar endgültig zu den Akten gelegt werden. Wie der derzeit vertragslose Pilot und sein Manager Manfred Zimmermann mitteilten, wurde die Berufung gegen die 18-monatige Bewährungsstrafe sowie 200.000 Euro Geldbuße sowohl von Sutil als auch von der Staatsanwaltschaft München zurückgenommen. "Damit ist alles erledigt", sagte Zimmermann dem SID. Man habe sich nach einer positiven Aussprache zwischen Sutil und dem von ihm verletzten luxemburgischen Geschäftsmann Eric Lux zu diesem Schritt entschieden, hieß es in einem Statement: "Beide Seiten wollten sich einen erneuten Gerichtstermin ersparen und das Thema beenden. Eric Lux und Adrian haben sich die Hand gereicht und damit ist der unglückliche Vorfall für beide Seiten erledigt und Vergangenheit. Auch von Seiten der FIA wird es keine Restriktionen geben.Geschäftsmann Eric Lux, Teilhaber des damaligen Renault- und heutigen Lotus-Teams, mit einem Glas am Hals verletzt hatte.

Tennis, Miami: Tennisprofi Novak Djokovic ist ohne Mühe ins Halbfinale des ATP-Masters in Miami eingezogen. Der Weltranglistenerste und Titelverteidiger setzte sich in der Nacht auf Freitag gegen den an Nummer fünf gesetzten David Ferrer 6:2, 7:6 (1) durch. In der Vorschlussrunde des mit 3,6 Millionen Euro dotierten Hartplatzturniers trifft Djokovic auf den Argentinier Juan Monaco, der Überraschung des Turniers. Monaco setzte sich in seinem Viertelfinale gegen den Amerikaner Mardy Fish klar 6:1, 6:3 durch. Das zweite Halbfinale spielen Rafael Nadal (Spanien) und Andy Murray (Großbritannien).

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