Sport kompakt:Fußballer des Jahres: Manuel Neuer

Hohe Auszeichnung für den Bayern-Keeper, bei der Pokalpleite des BFC Dynamo Berlin gegen Kaiserslautern kommt es zu Ausschreitungen, 18 Menschen werden verletzt, Sabine Lisicki verliert Halbfinale gegen Serena Williams, FC Bayern im Pokal definitiv ohne Robben und Ribéry.

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Er gilt als einer der besten Torhüter der Welt, nun ist er auch der beste Bundesliga-Profi des abgelaufenen Jahres: Der Titel Fußballer des Jahres 2011 geht an Manuel Neuer. Der Nationaltorhüter, der in der Sommerpause von Schalke zu Bayern gewechselt ist, setzte sich bei der vom Fachmagazin Kicker organisierten Wahl mit 210 Punkten vor seinem Teamkollegen Mario Gomez (190) und Nuri Sahin (142) von Borussia Dortmund durch. Neuer ist der erste Torhüter seit Oliver Kahn 2001, der die Ehrung erhält. Fußballerin des Jahres 2011 wurde Fatmire Bajramaj, Trainer des Jahres Jürgen Klopp. "Ich bin total überrascht, weil es außerdem nicht alltäglich ist, dass ein Torwart gewählt wird. Es ist eine große Ehre für mich. Als ich es erfuhr, dachte ich, da macht jemand ein Späßchen", sagte Neuer, der mit der Nationalmannschaft bei der WM 2010 den dritten Platz belegt hatte. Mit Schalke erreichte er das Champions-League-Halbfinale und wurde Pokalsieger. Neuer folgt auf Arjen Robben, Klopp auf Louis van Gaal, Bajramaj auf Inka Grings.

Manuel Neuer ist 'Fussballer des Jahres'

Fußballer des Jahres 2011: Manuel Neuer.

(Foto: dapd)

Die Ergebnisse:

Fußballer des Jahres: 1. Manuel Neuer (Schalke 04) 210 2. Mario Gomez (Bayern München) 190 3. Nuri Sahin (Bor. Dortmund) 142 4. Mario Götze (Bor. Dortmund) 101 5. Mesut Özil (Real Madrid) 86 6. Mats Hummels (Bor. Dortmund) 43 7. Raul (Schalke 04) 27 8. Andre Schürrle (FSV Mainz 05) 25 9. Marco Reus (Bor. Mönchengladbach) 22 10. Arjen Robben (Bayern München) 18

Fußballerin des Jahres: 1. Fatmire Bajramaj (Turbine Potsdam) 223 2. Inka Grings (FCR Duisburg) 88 Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt) 88 4. Kim Kulig (Hamburger SV) 87 5. Alexandra Popp (FCR Duisburg) 61 6. Simone Laudehr (FCR Duisburg) 51 7. Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt) 49 8. Nadine Angerer (1. FFC Frankfurt) 43 9. Conny Pohlers (1. FFC Frankfurt) 35 10. Celia Okoyino da Mbabi (Neuenahr) 25

Bei den heftigen Ausschreitungen von Hooligans beim DFB-Pokalspiel des BFC Dynamo gegen den 1. FC Kaiserslautern sind am Samstag in Berlin mindestens 18 Polizisten verletzt worden. Wie die Polizeipressestelle am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa weiter bestätigte, mussten einige dieser Beamten in Berliner Krankenhäusern ambulant versorgt werden. Wieviel Zuschauer verletzt wurden, konnte die Polizei noch nicht benennen. Insgesamt wurden nach der Erstürmung des Gästefanblocks durch die berüchtigten Fußball-Chaoten des BFC Dynamo 50 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Von 27 Personen wurden durch die Polizei die persönlichen Daten aufgenommen, danach wurden die Rowdys aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Nach Auswertung aller Beweismittel müssen sich die vermeintlichen Täter später vor Gericht verantworten.

Doch die Berliner waren nicht die einzigen Randalierer an diesem Samstag: Nach dem 2:1-Sieg des HSV in Oldenburg lieferten sich rund 100 Fans am Hamburger Hauptbahnhof eine Auseinandersetzung mit der Polizei. Nach Angaben der Bundespolizei warfen die HSV-Anhänger nach ihrer Ankunft mit Feuerwerkskörpern und Flaschen nach Polizisten. Mehr als 50 Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Bei den Ausschreitungen wurden 13 Beamte verletzt. Neun Männer wurden festgenommen. Anlass der etwa halbstündigen Auseinandersetzung war ein vermeintlicher Angriff eines HSV-Fans auf einen Polizisten. Die anschließende Personalienfeststellung sei wohl als Provokation aufgefasst worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Der beim VfL Wolfsburg ausgemusterte Brasilianer Diego ist sich nach spanischen Medienberichten mit Atletico Madrid einig. Die spanische Sportzeitung AS zitierte in ihrer Online-Ausgabe Diegos Vater, der auch sein Berater ist, mit den Worten: "Er hofft nur noch darauf, dass Wolfsburg und Atletico eine Einigung erzielen. Er möchte sehr gerne bei dem Klub aus Madrid unterschreiben." Allerdings will Atletico laut AS für Diego derzeit eine Ablösesumme von unter zehn Millionen Euro bezahlen. Atletico hat gerade 43 Millionen Euro für den Wechsel von Sergio Agüero zu Manchester City erhalten. Diego war vor dem Saisonstart von Trainer Felix Magath aus disziplinarischen Gründen aus dem Profikader gestrichen worden. Die Transferfrist endet am 31. August.

Arjen Robben und Frank Ribery werden dem FC Bayern München im Pokal-Duell gegen Eintracht Braunschweig am Montag (20.30 Uhr) definitiv fehlen. Das bestätigte Bayern-Trainer Jupp Heynckes am Sonntag. Bis zum Bundesliga-Auftaktspiel am kommenden Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach soll vom gefürchteten Offensiv-Duo aber zumindest Robben wieder fit sein. "Ich bei ein Trainer, der nur Spieler spielen lässt, wenn sie fit und gesund sind", sagte Heynckes. Robben sei zwar nach seinem Kapseleinriss im Sprunggelenk körperlich wieder gut drauf, fühle sich aber noch nicht so sicher. Bei Ribery ist der Gips nach seiner Bänder- und Kapseldehnung seit Freitag ab, aber mit dem Lauftraining wird der Franzose erst am Montag wieder beginnen. "Dann muss man erstmal abwarten, ob er Beschwerden hat", sagte Heynckes mit dem Blick auf einen möglichen Einsatz beim Bundesliga-Start.

Wimbledon-Halbfinalistin Sabine Lisicki hat beim WTA-Turnier im kalifornischen Stanford das Finale verpasst. Die Berlinerin unterlag der früheren Weltranglistenersten Serena Williams (USA) in nur 59 Minuten mit 1:6, 2:6. Williams trifft im Endspiel auf die Französin Marion Bartoli, die durch ein Walkover das Finale erreichte. Ihre Halbfinalgegnerin Dominika Cibulkova (Slowakei) konnte wegen einer Bauchmuskelverletzung nicht antreten. "Ich habe nicht mein bestes Tennis gespielt, weil ich zu angespannt war", sagte Lisicki, die das Halbfinale mit Siegen gegen Simona Halep (Rumänien), Samantha Stosur (Australien) und Agnieszka Radwanska (Polen) erreicht hatte: "Was ich gezeigt habe, reicht nicht gegen einen Champion wie Serena. Ich habe nie gegen eine stärkere Gegnerin gespielt, und ich bin als Hardhitter einfach nicht daran gewöhnt, dass die Bälle mit der gleichen Wucht zurückkommen."

Bei der Schwimm-WM in Shanghai hat es nach Angaben des Weltverbandes FINA keine Dopingfälle gegeben. "Es gibt bisher keine positiven Befunde, und wir erwarten auch keine", sagte Dr. Andrew Pipe, Vorsitzender der Doping-Kommission der FINA. Insgesamt seien während der Titelkämpfe bei Finalisten und Medaillengewinnern mehr als 300 Urin- und 30 bis 40 Bluttests durchgeführt worden. Auf Nachfrage des sid gab Pipe bekannt, dass sich die Bluttests entgegen früherer Aussagen nicht nur auf die Freiwasser- und Langstreckenschwimmer beschränkten: "Sie wurden in allen Sportarten durchgeführt. Auch im Wasserball." Erstmals seit sechs Jahren wurden in Shanghai bei einer Schwimm-WM wieder Blutproben entnommen. Wie die FINA am Freitag bestätigt hatte, werden mit diesen Tests erste biologische Pässe für die Athleten eingeführt. Damit werden die Blutprofile über einen längeren Zeitraum erfasst. Über Veränderungen kann dann auf mögliches Doping geschlossen werden. "Mit diesem neuen Werkzeug wird die FINA an der Spitze des Anti-Doping-Kampfes bleiben", sagte Verbandspräsident Julio Maglione.

Der ehemalige Bundesliga-Profi Torsten Frings hat auch bei seinem dritten Einsatz in der amerikanischen Fußball-Profiliga MLS keinen Sieg mit dem FC Toronto geholt. Bei den Portland Timbers kam der neue Klub des Ex-Nationalspielers am Samstag (Ortszeit) zu einem 2:2 (0:1). Mit dem Punktgewinn konnten die Kanadier nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand allerdings gut leben. Frings spielte 90 Minuten für Toronto, das auf dem vorletzten Platz der Eastern Conference liegt. Torhüter Frank Rost gelang am Samstag mit den New York Red Bulls ein Sieg, allerdings nicht im Ligabetrieb. Beim 1:0 (1:0) im Testspiel gegen den französischen Erstligisten Paris St. Germain hielt der ehemalige Schlussmann des Hamburger SV seinen Kasten sauber. Rost wartet nach seinem Wechsel nach Nordamerika wie Frings auf seinen ersten MLS-Sieg.

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