Sport kompakt:Toni Kroos: Fuß in Gips

FC Bayern beklagt den nächsten Verletzten, den kommenden Gegner VfB Stuttgart trifft es gar schlimmer. Beckenbauer kritisiert die Fifa und Manchester erobert in England die Tabellenspitze. Sport kompakt

Der FC Bayern München muss in den letzten beiden Partien vor der Winterpause ohne Fußball-Nationalspieler Toni Kroos auskommen. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler fällt wegen einer starken Stressreaktion im linken Fuß für die zwei Auswärtsspiele gegen den VfB Stuttgart zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde am Sonntag sowie drei Tage darauf im DFB-Pokal-Achtelfinale aus. Kroos hatte nach dem 3:0-Heimsieg gegen den FC St. Pauli am vergangenen Samstag über Schmerzen im Fuß geklagt. Bei einem weiteren Einsatz von Kroos hätte die "akute Gefahr eines Mittelfußbruches" bestanden, teilte der deutsche Meister am Dienstag mit. Der Nationalspieler erhielt einen Unterschenkelgips, den er zunächst bis 23. Dezember tragen muss. Danach findet eine Kontrolluntersuchung statt. Die Bayern hoffen, dass der Fuß von Kroos zu Beginn des neuen Jahres wieder belastbar ist. Am 2. Januar soll er mit ins Trainingslager nach Katar reisen. In der Übungswoche in Doha soll auch der während der gesamten Hinrunde verletzte Arjen Robben wieder voll mit der Mannschaft trainieren. Nach seiner schweren WM-Verletzung (Muskelriss) soll der niederländische Nationalspieler an diesem Donnerstag erstmals wieder teilweise ins Mannschaftstraining einsteigen.

Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart und der neue Trainer Bruno Labbadia müssen wohl bis zum Saisonende auf Johan Audel verzichten. Der Franzose zog sich bei einem Zusammenprall mit Torhüter Sven Ulreich im Training einen Riss des Kreuz-, Innen-, und Außenbandes im rechten Knie zu. Das teilte der abstiegsbedrohte VfB auf seiner Internetseite mit. Der 27-Jährige soll in den kommenden Tagen operiert werden. Audel war erst zu Saisonbeginn vom FC Valenciennes zu den Schwaben gewechselt. Aufgrund einer Sprunggelenksverletzung kam er erst zu drei Einsätzen in der Bundesliga.

Team-Olympiasieger Gregor Schlierenzauer droht nach einem Sturz das Aus für die Vierschanzentournee der Skispringer (29. Dezember bis 6. Januar). Der 20-Jährige kam am Montag beim Training in Seefeld bei der Landung zu Fall und zog sich nach Informationen des österreichischen Skiverbandes (ÖSV) einen Einriss des inneren Seitenbandes im rechten Knie zu. "Damit ist dasselbe Band betroffen, das bei Schlierenzauer im Frühjahr 2009 operiert wurde. Normalerweise werden durch eine Verletzung dieser Art etwa vier Wochen Pause notwendig", sagte Schlierenzauers Arzt Wulf Götzer. Bei optimalem Heilungsverlauf und Beschwerdefreiheit seien aber durchaus kürzere Trainingsunterbrechungen möglich. Am Dienstag werden bei dem "Skisprung-Wunderkind" weitere Untersuchungen im Krankenhaus Hochrum durchgeführt. Die Ende des Monats in Oberstdorf beginnende Tournee dürfte für Schlierenzauer damit bereits gelaufen sein, zumal sich der Gesamtweltcupsieger von 2009 momentan ohnehin im ersten großen Formtief seiner Karriere befindet. In diesem Winter stehen bei Schlierenzauer zwei 14. Plätze als beste Ergebnisse zu Buche.

Nach der umstrittenen Doppelvergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 hat Franz Beckenbauer den Weltverband Fifa heftig kritisiert. "Mein Vertrauen zur Fifa ist eingeschränkt", sagte die deutsche Fußball-Legende der Bild-Zeitung (Dienstag). Beckenbauer, der als Mitglied der Fifa-Exekutive mitabstimmen durfte, stört sich vor allem am Umgang mit den Ländern, die beim Votum am 2. Dezember in Zürich Enttäuschungen erleben mussten. "Ich bin enttäuscht, wie die Fifa nach der Wahl mit dem Ergebnis umgegangen ist. Man hat sieben unterlegene Länder der Blamage preisgegeben. Besonders England und Australien, wetterte der "Kaiser". Die ambitionierten Engländer waren bereits in der ersten Wahlrunde mit nur zwei Stimmen ausgeschieden. Russland wurde zum Gastgeber der WM 2018 gewählt. Australien war sogar mit nur einer Stimme gescheitert. Ausrichter des Spektakels 2022 ist Katar. "Uns Exekutivmitgliedern wurde erklärt, dass weder wir selbst noch die Öffentlichkeit die genauen Stimmenzahlen erfahren. Uns wurde nach jedem Wahlgang nur verkündet, welches Land ausgeschieden ist", erzählte Beckenbauer, "und dann höre ich ein paar Stunden später aus dem Radio, wer wie viele Stimmen erhalten hat."

Park Ji-Sung hat Manchester United an die Spitze der englischen Premier League geschossen. Der weiter ungeschlagene englische Fußball-Rekordmeister setzte sich dank des Treffers des Südkoreaners 1:0 (1:0) im Spitzenspiel gegen den FC Arsenal durch und zog an den Gunners vorbei auf Platz eins. Manchester hat bei 34 Punkten und einem Spiel weniger zwei Zähler Vorsprung auf Arsenal (32). Bereits am Samstag hatte ManUnited-Lokalrivale Manchester City mit dem 3:1 bei West Ham United, dem siebten Spiel ohne Niederlage, nach Punkten mit den Gunners gleichgezogen und seine Titelambitionen unterstrichen. Vor 75.227 Zuschauern im Stadion Old Trafford köpfte Park eine verunglückte Flanke kurz vor der Pause artistisch zum 1:0 (44.) ein. Englands Nationalspieler Wayne Rooney verpasste in der 74. Minute die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen, als er einen Handelfmeter über die Querlatte jagte.

Die Erfolgsserie der Dallas Mavericks mit dem deutschen Nationalspieler Dirk Nowitzki ist nach zwölf Siegen nacheinander gerissen: Die Texaner unterlagen am Montagabend (Ortszeit) mit 99:103 gegen die Milwaukee Bucks. Selbst die 30 Punkte und sieben Rebounds von Nowitzki konnten die fünfte Dallas-Saisonniederlage in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA nicht verhindern. Die Mavericks hatten im zweiten Viertel bereits 20 Punkte Vorsprung. Bester Akteur der Gäste war Andrew Bogut mit 21 Punkten und 14 Rebounds.

Neue Spekulationen um Hugo Almeida: Wie spanische Medien übereinstimmend berichten, soll der Stürmer von Fußball-Bundesligist Werder Bremen als Teil eines portugiesischen Trios in der Winterpause zum von Bernd Schuster trainierten türkischen Spitzenklub Besiktas Istanbul wechseln. Almeidas Landsmann Manuel Fernandes (FC Valencia) befindet sich bereits zum Medizincheck am Bospurus. Derweil bestätigte Atletico Madrids Präsident Enrique Cerezo Verhandlungen mit Besiktas über einen Wechsel von Simao. Almeida, der vor Wochenfrist seinen Verbleib in Bremen verkündet hatte, hat in Jorge Mendes den selben Berater wie Fernandes und Simao.

Die Achterbahn des ehemaligen Bundesligisten Energie Cottbus in der 2. Fußball-Bundesliga geht weiter. Nach dem 6:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue und der 0:4-Pleite beim FC Augsburg musste sich Cottbus zum Abschluss des 16. Spieltages mit einem müden 0:0 gegen Union Berlin begnügen. Während Energie mit 28 Punkte als Sechster etwas den Kontakt zur Spitzengruppe verloren hat, schwebt Union (16 Zähler) als 14. weiter in Abstiegsgefahr. "Union hat uns mit Doppel-Libero und Manndeckung eine Aufgabe gestellt. Das habe ich so noch nie erlebt. Die Chancen, die wir hatten, hätten wir wegmachen müssen, das waren Hundertprozentige. Speziell der Kopfball von Petersen", sagte Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz.

Spaniens Leichtathletik-Chef José María Odriozola lehnt im neuen Doping-Skandal die Forderung nach persönlichen Konsequenzen vehement ab. "Natürlich werde ich nicht zurücktreten. Ich bin auch nur ein Opfer, und es wäre feige, das Schiff jetzt zu verlassen", sagte der schwer unter Beschuss geratene 71-Jährige am Montag in Madrid. Er werde sich vielmehr erneut zur Wahl stellen. Der Biochemiker ist schon seit 21 Jahren Vorsitzender des spanischen Leichtathletik-Verbandes RFEA. Die Spitzenleichtathletin Marta Domínguez bestreitet unterdessen eine Verstrickung in die Dopingaffäre. "Natürlich habe ich nie mit Dopingsubstanzen gehandelt", teilte die Weltmeisterin im 3000-m- Hindernislauf mit. Sie war am vergangenen Donnerstag im Zuge der Ermittlungen zunächst festgenommen worden, durfte aber wieder nach Hause, weil sie im dritten Monat schwanger ist.

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