Sport kompakt:Bayern wehrt sich gegen Heynckes-Diskussion

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Der Vorstand der Münchner kritisiert vehement Medienberichte über eine vermeintliche Ablöse von Trainer Heynckes, der 1. FC Nürnberg muss 100.000 Euro Strafe zahlen, DFB-Frauen gewinnen den Algarve-Cup, Mertesacker steht in Kontakt zu Podolski wegen dessen möglichem Wechsel nach London. Sport kompakt.

Fußball, FC Bayern: Am Mittwochnachmittag hatte der Vorstand von Bayern München von den anhaltenden Spekulationen um Jupp Heynckes genug. In einer selbst für Bayern-Verhältnisse beispiellosen Aktion sprangen Karl-Heinz Rummenigge und Co. ihrem Trainer zur Seite und verbaten sich den "Gerüchte-Journalismus". Der Rekordmeister drohte in einer Presseerklärung sogar mit rechtlichen Schritten. Teile der Medien hätten "über eine vorzeitige Demission von Jupp Heynckes spekuliert und sogar Gerüchte in Umlauf gebracht, nach denen es im Klub Diskussionen um die Position des Trainers gegeben habe. Die Verantwortlichen des FC Bayern München verurteilen diese ungeheuerlichen Medien-Spekulationen, die auf keinerlei Fakten basieren, aufs Schärfste", ließ der Bayern-Vorstand verlauten.

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Längst nicht alle Spieler setzten sich beim FC Bayern durch, dabei kamen sie alle mit großen Hoffnungen. Eine Liste der Unglücklichen - von Calle del'Haye bis "Schapapapa".

Der Verein verwahre sich "gegen diese Art von 'Gerüchte-Journalismus'". Man werde dies künftig "juristisch überprüfen und auch dagegen vorgehen", hieß es weiter. Gleichzeitig stärkten die Bosse Heynckes trotz der Krise demonstrativ den Rücken: "Der FC Bayern München hat vollstes Vertrauen in Jupp Heynckes und seine Arbeit."

Fußball, DFB-Frauen: Die deutschen Fußball-Frauen haben zum zweiten Mal nach 2006 den Algarve-Cup gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid setzte sich am Mittwoch im Finale in Faro 4:3 (2:1) gegen Weltmeister Japan durch. Dank der Tore von Dzsenifer Marozsan (20. Minute) und Celia Okoyino da Mbabi (22./88./Foulelfmeter/90.+1) feierte die DFB-Auswahl 242 Tage nach dem bitteren Viertelfinal-Aus bei der Heim-WM gegen die Asiatinnen eine gelungene Revanche. Nahomi Kawasumi (35.), Asuna Tanaka (55.) und Yuki Nagasato (90.) hatten zwischenzeitlich zum 3:3 ausgeglichen. "Ich habe hier wertvolle Erkenntnisse gesammelt. Neben dem Turniersieg war das eine gute Sache", bilanzierte Neid nach dem knappen, aber verdienten Erfolg. Mit der Vorstellung ihrer ersatzgeschwächten Elf war Neid erneut sehr zufrieden. "Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Die ersten 30 Minuten waren ganz stark. Danach haben wir das Spiel ein wenig aus der Hand gegeben." Das Spiel um Platz drei gewann Rekordsieger USA gegen Schweden 4:0 (3:0).

Fußball, Bundesliga: Das Sportgericht des Deutschen Fußball Bundes (DFB) hat den 1. FC Nürnberg wegen diverser Vergehen zu einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro verurteilt. Das teilte der Verein auf seiner Internetseite mit. Das DFB-Sportgericht ahndete unter anderem die Vorfälle beim DFB-Pokal-Achtelfinalspiel des 1. FCN gegen die SpVgg Greuther Fürth am 20. Dezember vergangenen Jahres. Nach der Partie hatten etwa 100 Anhänger in der Fankurve die Umzäunung überstiegen und sich auf der Tartanbahn des Stadions versammelt, um in Richtung des Gästeblockes zu laufen. "Der 1. FC Nürnberg hat das Urteil so akzeptiert und geht nicht in Berufung", erklärte Martin Bader, Vorstand für Sport und Öffentlichkeitsarbeit beim 1. FC Nürnberg, die Entscheidung des Sportgerichtes.

Boxen, Rücktritt: US-Superstar Oscar de la Hoya hat über drei Jahre nach seinem letzten Kampf auch offiziell seinen Rücktritt vom Boxsport erklärt. "Ich habe ohne jeden Zweifel realisiert, dass ich nie wieder kämpfen werde", twitterte der 39-Jährige. De la Hoya hat in seiner Profi-Karriere 45 Kämpfe bestritten, von denen er 39 gewann. Er war zwischen 1994 und 2007 Weltmeister in sechs unterschiedlichen Gewichtsklassen zwischen Superfedergewicht und Mittelgewicht. Als Amateur war er Olympiasieger 1992 im Leichtgewicht. Mit seiner 2004 gegründeten "Golden Boy" Box-Promotion gehört de la Hoya zu den einflussreichsten Box-Manager in den USA.

Fußball, EM-Ausrichtung: Die osteuropäischen Nachbarländer Georgien und Aserbaidschan planen eine gemeinsame Bewerbung für die Fußball-Europameisterschaft 2020. Das sagte der georgische Präsident Micheil Saakaschwili am Mittwoch in einer Rede vor dem aserbaidschanischen Parlament. Keine der beiden ehemaligen Sowjetrepubliken konnte sich seit ihrer Unabhängigkeit 1991 für eine EM-Endrunde qualifizieren. Der kontinentale Fußballverband Uefa nimmt Bewerbungen für die Austragung der EM 2020 noch bis Anfang kommenden Jahres entgegen, eine Entscheidung fällt im Mai 2014. Bisher hatte bereits die Türkei ihr Interesse bekundet.

Fußball, FC Arsenal: Nach Arsène Wengers neuerlicher Kritik am Schiedsrichter hat der Europäische Fußballverband Uefa ein Verfahren gegen den Trainer des FC Arsenal eröffnet. Gegen Wenger werde wegen ungebührlichen Verhaltens ermittelt, teilte der Verband mit. Nach dem Ausscheiden seines Teams im Champions-League-Achtelfinale gegen den AC Mailand am Dienstag hatte Wenger dem slowenischen Unparteiischen Damir Skomina öffentlich eine zu kleinliche Regelauslegung gegen sein Team vorgeworfen. Außerdem soll Wenger ihn im Kabinengang abgepasst haben. Skomina nahm das in den Spielberichtsbogen auf. Die Uefa hat den Elsässer in der Vergangenheit bereits zweimal für Schiedsrichterkritik bestraft. Auf Wenger kommt wohl eine Sperre für ein oder mehrere internationale Spiele zu. Wann die Anhörung stattfindet, ist noch nicht klar. Der Uefa-Disziplinarausschuss kommt zu seiner nächsten Sitzung am 29. März zusammen.

Fußball, Per Mertesacker: Arsenals Abwehrspieler rechnet weiter fest mit seinem Einsatz bei der EM im Sommer. "Ich bin froh, wie es jetzt gelaufen ist. Ich bin ganz gut dabei, darf die meiste Zeit in Deutschland bleiben", sagte der Innenverteidiger am Dienstag beim Pay-TV-Sender Sky über die Reha nach einer Knöcheloperation im Februar. "Ich hoffe, dass ich diese Saison noch spielen kann." Mertesacker berichtete über einen Kontakt zu seinem DFB-Kollegen Lukas Podolski, der zuletzt mit einem möglichen Wechsel zu den Londonern im Sommer in Verbindung gebracht worden war. "Er war sehr interessiert in den letzten Wochen, hat mir die ein oder andere SMS geschrieben", sagte der frühere Bremer. Er könne sich "vorstellen, dass ich ihm in die positive Richtung zugesprochen habe." Fix sei ein Transfer Podolskis vom 1. FC Köln zu Arsenal aber noch nicht. "Mich hat noch keiner informiert, auch Lukas hat mich noch nicht angerufen", sagte Mertesacker.

Fußball, Fifa: Die Empörung der brasilianischen Regierung über die kritischen Äußerungen von Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke über den Stand der Vorbereitungen zur WM 2014 hat Wirkung gezeigt. Am Dienstag entschuldigte sich Joseph S. Blatter höchstpersönlich bei den Südamerikanern. "Mein einziger Kommentar bezüglich dieser Angelegenheit ist, mich bei all jenen, die in ihrer Ehre und ihrem Stolz verletzt wurden, vor allem der brasilianischen Regierung und Präsidentin Dilma Rousseff, zu entschuldigen", hieß es in einem an Brasiliens Sportminister Aldo Rebelo adressierten Brief. Zwischen der Fifa und Brasilien war es nach Aussagen von Valcke zum Streit gekommen. Dieser hatte am Freitag erklärt, die Organisatoren bräuchten einen "Tritt in den Hintern". "Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber es funktioniert nicht in Brasilien. Die Stadien sind nicht im Zeitplan, und warum hinken sie bei vielen Dingen so hinterher? Es gibt auch nicht überall ausreichend Hotels", mahnte Valcke, der aber gleichzeitig versicherte, dass es "keinen Plan B" für ein Alternativ-Gastgeberland gebe.

Bundesliga, Bayern München: Zumindest ein Problem scheint sich bei Rekordmeister Bayern München inmitten der sportlichen Krise schnell zu lösen: Nach rund vierwöchiger Verletzungspause ist "Regisseur" Bastian Schweinsteiger am Dienstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der 27-Jährige absolvierte am Nachmittag einen Teil der rund eineinhalbstündigen Einheit im Kreise seiner Kollegen, bevor er individuell im Kraftraum trainierte. Ab Mittwoch soll der Mittelfeldspieler wieder voll ins Mannschaftstraining integriert werden. Ob Schweinsteiger beim Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen 1899 Hoffenheim wieder in den Kader zurückkehrt, ist allerdings noch offen. Der Nationalspieler hatte sich im DFB-Pokalspiel beim VfB Stuttgart Anfang Februar in einem Zweikampf eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen und musste anschließend zwei Wochen Gips tragen. Bereits am Montag hatte Schweinsteiger einem ersten Belastungstest standgehalten.

Fußball, Werder Bremen: Der österreichische Abwehrspieler Sebastian Prödl hat anderthalb Monate nach seinen schweren Gesichtsverletzungen sein Comeback für Werder Bremen gegeben. Prödl spielte am Dienstagabend beim 7:1 (5:0) der Bremer in einem Testspiel beim niedersächsischen Sechstligisten Eintracht Lüneburg 90 Minuten lang durch und trug von der 63. Minute an auch die Kapitänsbinde. Prödl hatte sich vor 45 Tagen im Fußball-Bundesligaspiel beim 1. FC Kaiserslautern das Joch- und Nasenbein sowie den Oberkiefer gebrochen. Die Bremer Tore vor rund 3000 Zuschauern in Lüneburg schossen Florian Trinks (17. Minute), Denni Avdic (18./47.), Mehmet Ekici (30.), Marko Arnautovic (36.), Lukas Schmitz (38.) und Niclas Füllkrug (79.). Für Lüneburg traf Wolf-Dieter Peters zum zwischenzeitlichen 1:6 (70.).

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