Sport kompakt:Griechischer Verband stellt Betrieb ein

Aus Protest gegen Gewalt und Unregelmäßigkeiten wird beim griechischen Fußballverband nicht mehr gearbeitet, Alba Berlin steht im deutschen Baskelball-Finale, Schwimmer Biedermann verpasst WM-Norm, Fifa-Boss Blatter holt sich Hilfe vom FBI, deutsche Frauen-Elf schlägt Italien 5:0.

Sport kompakt

Der griechische Fußballverband EPO hat aus Protest gegen Gewalt und Unregelmäßigkeiten seinen Betrieb eingestellt. Der mit großer Mehrheit der Provinzverbände getroffene Beschluss gilt vom kommenden Montag an. EPO-Präsident Sofoklis Pilavios sagte am Freitag, dass er das Spiel nicht mehr den Hooligans, der Gewalt oder illegalen Wetten überlassen wolle.

Griechischer Fußballverband stellt Betrieb ein

Randalierende Fans attackieren Spieler von Atromitos und Polizisten vor dem Spiel gegen AEK Athen: Der griechische Fußballverband EPO hat jetzt aus Protest gegen Gewalt und Unregelmäßigkeiten seinen Betrieb eingestellt.

(Foto: dpa)

Pilavios erklärte die Entscheidung außerdem damit, dass er selbst von Funktionären bedroht werde. Zudem hätten sich zahlreiche Mannschaften mit gefälschten Dokumenten ihre Beteiligung an den verschiedenen Meisterschaften verschafft. Als weiterer Grund wurden zahlreiche Ausschreitungen genannt. Im griechischen Rundfunk sagte Pilavios, der Beschluss werde nicht wie ursprünglich von ihm vorgeschlagen auf unbestimmte Zeit, sondern vorerst für zehn bis 15 Tage gelten. "In dieser Zeit werden wir mit den gesunden Kräften des Fußballs reden. Wir müssen etwas tun, weil der Fußball stirbt, fügte er im Athener Sportradio hinzu. Sollte es bei der Entscheidung bleiben, könnten in der kommenden Saison keine Meisterschaften in Griechenland stattfinden, hieß es. Das Heimspiel der griechischen Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation am Samstag gegen Malta findet wie geplant statt.

Die deutschen Fußball-Frauen kommen vor der Heim-Weltmeisterschaft immer besser in Form. 23 Tage vor dem ersten Anstoß deklassierte das Team von Bundestrainerin Silvia Neid am Freitag in Osnabrück Italien im drittletzten WM-Test mit 5:0 (1:0). Nach einem Eigentor der Italienerin Roberta D'Adda (32. Minute) schraubten Alexandra Popp (46./77.), Kim Kulig (62.) und Celia Okoyino da Mbabi (69.) das Resultat vor 12.080 Zuschauern in die Höhe. Bis zum ersten WM-Spiel am 26. Juni in Berlin gegen Kanada stehen für die DFB-Frauen noch Tests gegen die Niederlande am kommenden Dienstag und gegen Norwegen am 16. Juni auf dem Programm.

Weltrekordler Paul Biedermann hat bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin seinen Titel über 400 Meter verteidigt, allerdings die Norm (3:46,91) für die WM in Shanghai (16. bis 31. Juli) um mehr als eine halbe Sekunde verpasst. Der zweifache Weltmeister aus Halle/Saale schlug in seinem ersten Finale nach 3:47,44 Minuten an. "Klar, bin ich schon etwas enttäuscht. Leider bin ich über diese Strecke noch nicht so fit, wie ich gehofft hatte", sagte Biedermann nach seinem 26. Meistertitel. "Bis 250 Meter habe ich mich gut gefühlt, dann fehlte etwas die Puste." Der 24-Jährige will die geforderte Zeit über 200 Meter am Wochenende schaffen. Bundestrainer Dirk Lange hatte im Vorfeld der Meisterschaften anklingen lassen, dass bei verdienstvollen Athleten auch eine knapp verfehlte Norm zum WM-Ticket reichen könnte. "Ich hoffe auf den Weltmeisterbonus", meinte Biedermann.

Alba Berlin hat mit einem souverän herausgespielten 87:68 (45:36)-Sieg bei den Deutsche Bank Skyliners Frankfurt im letzten Halbfinal-Playoff die Endspiele um die deutsche Basketball-Meisterschaft erreicht. Finalgegner des achtfachen Meisters ist Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg. Die erste Partie findet am kommenden Sonntag in Bamberg statt. Die Berliner machten den Finaleinzug am Donnerstagabend durch ihren dritten Auswärtssieg mit 3:2 in der Serie "best-of-five" perfekt. Die Hessen verpassten vor 5002 Zuschauern dagegen die Chance, sich wie im Vorjahr für die Endspiele zu qualifizieren. Wie bei den Auswärtserfolgen zuvor dominierte Berlin erneut. Quantez Robertson (20) und Roger Powell (14) für die Skyliners sowie Yassin Idbihi (16), Derrick Allen (15) und Schaffartzik (10) für ALBA waren die besten Werfer.

Beim deutschen Fußballmeister Borussia Dortmund steigen die Kosten für den Spielerkader auf knapp über 40 Millionen Euro. "Im Vorgriff auf dieses Geld haben wir das Personalbudget um 6,5 Millionen Euro erhöht und ein 5-Millionen- Euro-Investitionsprogramm fürs Stadion angelegt", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem Kicker (aktuelle Ausgabe) mit Bezug auf zu erwartenden Zusatzeinnahmen aus der Champions League. Die Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern wie Sven Bender, Mario Götze, Kevin Großkreutz und Marcel Schmelzer hoben die Kosten für das bisher rund 35 Millionen Euro teure Team an. Zudem verpflichtete der Revierclub in Ivan Perisic, Ilkay Gündogan, Moritz Leitner, Julian Koch und Chris Löwe fünf Neuzgänge. Weitere Transfers wird es laut Watzke nur geben,"wenn sich bis Ende August noch eine Verletztenproblematik ergibt, die wir vorher nicht einschätzen konnten".

Volleyball-Pokalsieger Generali Haching schlägt auch in der kommenden Saison in der Champions League auf. Das Team von Trainer Mihai Paduretu erhielt eine Wildcard und kann wie schon in der abgelaufenen Spielzeit in der höchsten europäischen Spielklasse auflaufen. Damit spielen auch in der neuen Saison mit Haching und Serienmeister VfB Friedrichshafen zwei deutsche Clubs in der Champions League. Friedrichshafen qualifizierte sich zum 14. Mal hintereinander für den lukrativen Wettbewerb. "Grundvoraussetzung war unser Pokalsieg über Friedrichshafen. Ohne nationalen Titel hätten wir keine Chance auf Teilnahme an der Champions League gehabt", betonte Hachings Manager Josef Köck. In der vergangenen Saison hatte Haching bei seinem Debüt in der kontinentalen Eliteliga gleich das Achtelfinale erreicht.

Blatter holt Ex-FBI-Boss

Der Fußball-Weltverband Fifa hat als Reaktion auf die Bestechungsvorwürfe gegen seine vorläufig suspendierten Exekutivmitglieder Mohamed bin Hammam and Jack Warner den früheren FBI-Boss Louis Freeh engagiert. Der auf Industriespionage spezialisierte US-Amerikaner soll laut einer Mitteilung vom Freitag bei der Aufklärung helfen und "unter direkter Aufsicht" von Robert Torres (Guam) arbeiten, einem Mitglied der Fifa-Ethikkommission. Freeh war von 1993 bis 2001 Direktor der US-Ermittlungsbehörde FBI und hatte im Anschluss ein weltweit aktives Unternehmen für Risikomanagement gegründet, das vor allem Korruptionsfällen in der Wirtschaft nachgeht. Freeh und dessen Ermittler sollen nun auch mehrere Funktionäre der Karibischen Fußball-Union (CFU) befragen. Ihnen sollen je 40.000 US-Dollar angeboten worden sein, um bin Hammams Kandidatur für die Fifa-Präsidentschaft zu unterstützen.

Marco Arriagada, bekanntester chilenischer Radprofi, hat wohl für ein Novum gesorgt. Der 35-Jährige wurde allein in diesem Jahr fünfmal positiv auf Doping getestet. Der Internationale Radsport-Verband UCI fordert für Arriagada die Maximalstrafe von vier Jahren, was praktisch einem Karriereende gleichkäme. Die UCI erwartet, dass der chilenische Verband die Sperre vollstreckt. Arriagada hatte in diesem Jahr in Südamerika sowohl die Tour de San Luis als auch die Chile-Rundfahrt gewonnen. Er führte die amerikanische UCI-Rangliste an, bevor er im Frühling zunächst vorläufig gesperrt wurde. Unter anderem Anfang April wurden Arriagada und zwei weiteren Fahrern in einer Urinprobe Spuren von anabolen Steroiden nachgewiesen. Die Proben stammten von einem Test während der Chile-Rundfahrt im Winter.

Der ehemalige Cheftrainer Frank Schaefer bekommt beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln zum 1. Juli als "Koordinator Talententwicklung" eine neue Aufgabe. Das gab der Verein am Freitag bekannt. Schaefer war am 27. April als Coach der Profimannschaft zurückgetreten. Der 47-Jährige soll maßgeblich dazu beitragen, die besten Talente aus der eigenen Jugendarbeit an das Anspruchsniveau der Bundesliga heranzuführen. "Ich finde es sehr gut, dass wir diese konzeptionelle Schlüsselposition personell so gut besetzen konnten", sagte FC-Sportdirektor Volker Finke.

Bayer Leverkusen muss einen neuen Trikotsponsor suchen. Wie der Fußball-Bundesligist am Freitag mitteilte, wurde die bis Juni 2013 datierte Zusammenarbeit mit dem bisherigen Vertragspartner Teldafax vorzeitig zum 30. Juni 2011 gelöst. Der Stromversorger war seit Mitte 2007 Hauptsponsor von Bayer 04. "Teldafax will die frei werdenden Mittel (gut 13 Millionen Euro) zur Stärkung des Unternehmens nutzen", hieß es in einer Erklärung des Meisterschaftszweiten. Die Trennung kommt nicht überraschend. Das schwer angeschlagene Unternehmen aus Troisdorf steuert derzeit auf hartem Sanierungskurs. Nicht zuletzt deshalb hielten sich Gerüchte von einem vorzeitigen Ende der Kooperation mit Bayer 04. "Wir haben unser Geld von Teldafax für diese vier Jahre komplett bekommen und werden uns sofort auf die Suche nach einem neuen Haupt- und Trikotsponsor machen", sagte Bayer-Kommunikationsdirektor Meinolf Sprink. Spätestens bei der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal (29. Juli bis 1. August) solle Bayer wieder mit einem neuen Trikotsponsor auflaufen.

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