Sport kompakt:Scharapowa triumphiert in Stuttgart

Maria Scharapowa hat nach einem Sieg gegen die Nummer eins der Welt erstmals das WTA-Turnier in Stuttgart gewonnen. Drei Tore von Fernando Torres verhelfen Chelsea zu einem 6:1 gegen Queens Park, Mercedes triumphiert bei der DTM in Hockenheim, Nowitzki führt starke Mavericks in Oklahoma an - doch es reicht nicht. In Dortmund wird der Weggang von Shinji Kagawa wahrscheinlicher. Sport kompakt

Tennis, WTA-Tour: Maria Scharapowa hat erstmals das WTA-Tennisturnier in Stuttgart gewonnen. Die 25 Jahre alte Russin besiegte am Sonntagabend vor 4300 Zuschauern in der Porsche-Arena die Weltranglistenerste Viktoria Azarenka 6:1, 6:4 und holte sich damit nach zuvor drei Finalniederlagen ihren ersten Titel in diesem Jahr. Für ihren Sieg bei der mit 740.000 US-Dollar dotierten Sandplatzveranstaltung bekommt die Nummer zwei der Welt nicht nur ein Preisgeld in Höhe von 115.000 US-Dollar, sondern auch ein Cabrio des Hauptsponsors, das ebenso viel wert ist. Für Azarenka, die nach vier Titeln erst ihre zweite Saisonniederlage hinnehmen musste, bleiben noch 62.500 US-Dollar übrig.

Zum dritten Mal waren sich Scharapowa und Azarenka in diesem Jahr bereits in Endspielen begegnet, die Weißrussin siegte bei den Australian Open in Melbourne und in Indian Wells. Für die Russin ist der Erfolg in Stuttgart ihr insgesamt 25. Titel auf der Tour und der erste seit mehr als acht Monaten. Zuletzt hatte sie im August des vergangenen Jahres in Cincinnati gewonnen.

Fußball, FC Chelsea: Angeführt von Dreifachtorschütze Fernando Torres hat der FC Chelsea seine Chance auf Rang vier in der Premier League gewahrt. Beim 6:1 (4:0)-Torfestival an der Stamford Bridge im West-Londoner Derby gegen die Queens Park Rangers trafen neben dem wiedererstarkten Torres (19./25./64. Minute) Daniel Sturridge (1.), Kapitän John Terry (13.) und Florent Malouda (80.) für Bayern Münchens Champions-League-Finalgegner. Für die vom direkten Wiederabstieg bedrohten Gäste reichte es nur zum Treffer durch Djibril Cissé (84.).

Damit verkürzte Chelsea mit 61 Punkte seinen Rückstand auf den Tabellen-Vierten Newcastle United (62) auf einen Zähler und auf den FC Arsenal (66) auf fünf Zähler. Die Gunners haben ein Spiel mehr absolviert. Tottenham Hotspur (59) empfängt am 36. Spieltag am Sonntagabend die Blackburn Rovers. Chelsea hat noch zwei Optionen, um den Wiedereinzug in die Champions League zu schaffen: Entweder eine Top-Vier-Platzierung in der Premier League oder ein Endspielerfolg in München am 19. Mai.

Tennis, ATP-Tour: Sandplatz-Experte Rafael Nadal hat zum siebten Mal das Turnier in Barcelona gewonnen. Der Weltranglistenzweite schlug seinen spanischen Landsmann David Ferrer mit 7:6 (7:1), 7:5. Es war bereits das vierte Mal, dass sich die beiden Iberer in der katalanischen Metropole in einem Finale gegenüber gestanden haben. Wie schon 2008, 2009 und 2011 hatte Nadal das bessere Ende für sich. Im Halbfinale hatte Nadal in einem weiteren spanischen Duell Fernando Verdasco 6:0, 6:4 geschlagen, zuvor hatte Ferrer den Kanadier Milos Raonic 7:6 (7:2), 7:6 (7:5) besiegt.

Motorsport, DTM: Pech für BMW beim großen Comeback nach 20 Jahren: Trotz vielversprechender Ausgangsposition mussten die Münchner bei ihrer Rückkehr in das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) der Konkurrenz von Mercedes-Benz den Vortritt lassen. Beim ersten Saisonlauf siegte am Hockenheimring der Brite Gary Paffett vor seinem Landsmann Jamie Green. Dritter wurde Audi-Pilot Mattias Ekström, der von der Pole Position aus gestartet war. Die Top-Piloten von BMW, Titelverteidiger Martin Tomczyk und Bruno Spengler, schieden vor der Rekordkulisse von 71.000 Zuschauern dagegen früh aus. Und Dirk Werner, der vom dritten Platz gestartet war, verlor gleich beim Start drei Plätze. Der BMW-Pilot war in der zweiten Runde mit Ralf Schumacher kollidiert. Der Kerpener hatte bei einem Überholmanöver in der Spitzkehre zu spät gebremst und Werner sowie Spengler getroffen. Für den Kanadier war das Rennen zu Ende, Schumacher erhielt für seinen Kollisionskurs eine Durchfahrtsstrafe. "Es hilft mir nichts, dass er eine Durchfahrtsstrafe erhalten hat", meinte Spengler frustriert. "Ralf hat ungefähr 50 Meter zu spät gebremst und Dirk getroffen. Ich hatte keinen Platz mehr, um irgendwo anders hinzufahren. Ich hätte etwas Schlaueres von einem ehemaligen Formel-1-Fahrer erwartet. Das war an der Grenze."

Basketball, NBA-Playoffs: Misslungener Auftakt für die Dallas Mavericks in den Playoffs der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA: Auch Dirk Nowitzki konnte trotz seiner 25 Punkte nicht verhindern, dass der Titelverteidiger in der Nacht zum Sonntag bei den Oklahoma City Thunder mit 98:99 verlor. Über weite Strecken hatte Dallas das Spiel dominiert und lag die meiste Zeit in Führung. Doch zwei Sekunden vor Schluss erzielte Topscorer Kevin Durant, der wie Nowitzki auf 25 Punkte kam, den entscheidenden Korb zum Sieg Oklahomas.

Mit einem bittersüßen Sieg starteten die Chicago Bulls im Osten. Sie besiegten die Philadelphia 76ers souverän mit 103:91 und zeigten, warum sie in der Vorrunde das beste Team Eastern Conference waren. Dennoch bezahlten die Bulls den Sieg teuer. Aufbauspieler und Starspieler Derrick Rose war mit 23 Punkten erfolgreichster Werfer der Bulls, zog sich 70 Sekunden vor Schluss jedoch einen Kreuzbandriss zu und wird seinem Team lange fehlen. Zudem fertigte Miami die New York Knicks deutlich 100:67 ab, Orlando gewann ohne ihren Star-Center Dwight Howard überraschend die Auftaktpartie seiner Serie bei den Indiana Pacers 81:77.

Fußball, Serie A: Juventus Turin schreitet weiter in Richtung Meisterschaft. Drei Spieltage vor Ende der Serie A verteidigte der Spitzenreiter (77 Punkte) seine drei Punkte Vorsprung vor dem AC Mailand (74). Die in der Liga noch unbesiegten Turiner gewannen am Sonntag souverän mit 4:0 beim Abstiegskandidaten in Novara. Milan hielt mit einem 4:1-Erfolg in Siena Schritt. Antonio Cassano (26. Minute), Zlatan Ibrahimovic (29./90.+4) und Antonio Nocerino (90.) sorgten mit ihren Toren in Siena dafür, dass Milan am 35. Spieltag der Serie A zumindest nicht den Anschluss an Juve verlor. Für Juve trafen Mirco Vucinic (16./64.), Marco Borriello (40.) und Arturo Vidal (50.). Für Miroslav Kloses Club Lazio Rom lief der viertletzte Spieltage bis zur eigenen Partie am Sonntagabend fast optimal: Zwei der schärfsten Rivalen um den Einzug in die Champions League nahmen sich gegenseitig Punkte ab. Am Samstagabend trennten sich der SSC Neapel und der AS Rom 2:2. Sonntagnachmittag konnte nur Vize-Meister Inter Mailand (55) Boden gutmachen. Mit einem mühsamen 2:1-Erfolg beim schon abgestiegenen Tabellenschlusslicht Cesena zog Inter mit Neapel gleich. Für die Mailänder trafen der Nigerianer Joel Obi in der 59. und der Argentinier Mauro Zarate in der 72. Spielminute.

FC Basel ist Schweizer Meister

Fußball, Schweiz: Der FC Basel hat am Sonntag vorzeitig den dritten Meistertitel hintereinander und damit den ersten Titel-Hattrick der Vereinsgeschichte perfekt gemacht. Die Mannschaft des deutschen Trainers Heiko Vogel besiegte den FC Lausanne 3:1 (1:1) und ist nun nicht mehr von der Spitzenposition zu verdrängen. Die ehemaligen Bundesligastürmer Marco Streller (8.) und Alexander Frei (64.) sowie der Kameruner Jacques Zoua Daogari in der Schlussminute sorgten für den viel umjubelten Sieg im heimischen St.-Jacob-Park, der nur kurzzeitig aufgrund des Ausgleichstreffers von Lausannes Junior Negrao (20.) in Gefahr geriet. Durch den insgesamt 15. Titelgewinn der Klubgeschichte und dem siebten Erfolg in den vergangenen zehn Jahren sind die Basler erneut in Richtung Champions League unterwegs.

Handball, Final Four: Die Füchse Berlin haben die Sensation geschafft und sind bei ihrer Premierensaison in der Champions League nach einem Handball-Krimi in das Final Four eingezogen. Angeführt von den überragenden Alexander Petersson und Torhüter Silvio Heinvetter gewann der Bundesligist sein Viertelfinal-Rückspiel gegen Ademar Leon am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle 29:18 (13:6) und machte so dank der mehr geschossenen Auswärtstore die 23:34-Niederlage im Hinspiel vor einer Woche in Spanien wett. Bester Werfer aufseiten der Füchse war mit neun Toren Petersson. Bei den Gästen aus Nordspanien reichten auch die je vier Treffer von Juan Andreu und Antonio Garcia nicht zum Einzug in das Finalturnier am 26. und 27. Mai in Köln. Dort steht nach einem 33:27 (16:16) gegen HC Croatia Osiguranje-Zagreb 33:27 auch der THW Kiel, nachdem es im Hinspiel noch 31:31 geheißen hatte.

Fußball, Schottland: Meister Celtic Glasgow hat im 399. Old Firm seine Dominanz in Schottland eindrucksvoll bestätigt. Celtic, das bereits seit Anfang April als Meister feststeht, bezwang den ewigen Rivalen Glasgow Rangers am zweiten Spieltag der Finalrunde mit 3:0 (2:0). Die Tore für die Grün-Weißen erzielten Charlie Mulgrew (17.), Kris Commons (31.) und Gary Hooper (54.). Celtic führt die Tabelle mit 87 Punkten weiter souverän vor den finanziell angeschlagenen Rangers (66.) an.

Fußball, Primera Division: Real Madrid ist der Meisterschaft ganz nah. Der Rekordmeister gewann am Sonntagmittag 3:0 (1:0) gegen den FC Sevilla und schaute danach auf das Abendspiel von Titelverteidiger FC Barcelona bei Rayo Vallecano. Eine Niederlage der Katalanen am viertletzten Spieltag würde Erzrivale Real die vorzeitige Meisterschaft bescheren. Vier Tage nach dem Champions-League-Aus gegen Bayern München an gleicher Stelle brachte Cristiano Ronaldo die Königlichen in der 19. Minute in Führung. Es war bereits das 43. Saisontor für den Portugiesen. Die Gäste hatten im Bernabéu-Stadion ebenfalls Chancen, aber auch Glück, dass Ronaldo in der 37. Minute mit einem indirekten Freistoß aus zehn Metern nur den Innenpfosten traf. Der Franzose Karim Benzema (48./52.) machte nach der Pause mit einem Doppelschlag alles klar. Mesut Özil leitete Reals dritten Treffer ein.

Basketball, BBL: Hagen und Bonn heißen die Gewinner des letzten Spieltages der Basketball Bundesliga. Hagen hielt mit einem Sieg die Klasse, Bonn schaffte auf den letzten Drücker noch den Sprung in die Playoffs. Die LTi Gießen 46ers stehen dagegen als zweiter Absteiger fest. Die Hessen, die seit 45 Jahren und sechs Monaten ununterbrochen der Eliteklasse angehörten, verloren das Kellerduell bei Phoenix Hagen 72:85 (33:45). Damit muss Gießen wie die BG Göttingen die Liga verlassen. Nur eine Wildcard, über deren Vergabe die Liga aber erst später entscheiden will, könnte den Bundesliga-Dino noch retten.

Die Telekom Baskets Bonn deklassierten den direkten Konkurrenten Fraport Skyliners Frankfurt 81:62 (42:30). Die Bonner treffen in der am kommenden Wochenende beginnenden K.o.-Runde damit auf den Hauptrundenersten und Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg. Das Überraschungsteam von ratiopharm Ulm, das sich durch ein 91:65 gegen Würzburg Platz zwei vor ALBA Berlin sicherte, bekommt es mit den New Yorker Phantoms Braunschweig zu tun. Außerdem spielen ALBA gegen Würzburg und die Artland Dragons gegen Bayern München.

Fußball, BVB: Die Wege von Borussia Dortmund und Mittelfeldspieler Shinji Kagawa werden sich im Sommer wohl trennen. "Stand heute ist er nicht bereit, seinen Vertrag zu verlängern. Es besteht zwar keine wirtschaftliche Notwendigkeit, ihn zu verkaufen. Aber er hat einen gewissen Marktwert, daher müssen wir einer wirtschaftlichen Vernunft folgen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc am Sonntag in der Sendung "Sky 90". Kagawas Vertrag beim deutschen Meister läuft bis zum Sommer 2013. Der Japaner könnte nach England wechseln. Manchester United soll am Mittelfeldstrategen interessiert sein. "Wir werden den Dialog weiterführen, fahren in der Personalplanung ab jetzt aber zweigleisig. Wenn ein anderer Verein Interesse bekundet, werden wir uns das anhören", erklärte Zorc.

Auch Stürmer Lucas Barrios würde der BVB keine Steine in den Weg legen. "Lucas kann mit seiner Situation natürlich nicht zufrieden sein. Wir werden das mit ihm besprechen", sagte der Sportdirektor. Einem möglichen Wechsel von Torjäger Robert Lewandowski erteilte Zorc dagegen eine klare Absage: "Robert wird definitiv bei uns bleiben. Er ist ein kompletter Stürmer, den wir benötigen." Lewandowskis Berater Cezary Kucharski hatte in der Westfälischen Rundschau (Samstag) gedroht: "Ob Robert auch im nächsten Jahr in Schwarz-Gelb aufläuft, ist derzeit noch offen." Der BVB möchte den bis 2014 laufenden Vertrag verlängern, Lewandowski war mit dem ersten Angebot aber nicht zufrieden.

Dressurreiten, Totilas: Beim Comeback von Totilas nach achtmonatiger Pause hat Dressurreiter Matthias Rath zwei Siege mit seinem Pferd gefeiert. Beim internationalen Reitturnier in Hagen gelang dem 27-Jährigen am Sonntag rund 24 Stunden nach dem ersten Platz im Grand Prix auch der Sieg in der Kür. Für den Ritt mit dem schwarzen Hengst zu einem Musikmedley von Michael Jackson erhielt Rath 88,075 Prozentpunkte. Laura Bechtolsheimer aus Großbritannien landete mit Mistral (87,600) knapp dahinter auf Platz zwei. Dritte wurde wie am Vortag Kristina Sprehe aus Dinklage mit Desperados (83,775). Für Totilas und Rath war es das erste Turnier seit der Europameisterschaft in Rotterdam. Danach hatte Rath Starts im Dezember und im Januar wegen Verletzungen des Hengstes abgesagt.

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