Spanien:Der neue Hummels

FC Barcelona v Real Sociedad de Futbol - La Liga

Verstärkt den BVB: Verteidiger Marc Bartra (l.) kommt vom FC Barcelona.

(Foto: David Ramos/Getty)

Der BVB hat seinen Nachfolger für Mats Hummels gefunden. Der spanische Nationalspieler Marc Bartra kommt aus Barcelona. Er erinnert an seinen Vorgänger.

Borussia Dortmund hat den Ersatz für den im Sommer nach München wechselnden Mats Hummels schneller als erwartet geholt. Noch vor dem Beginn der Europameisterschaft in Frankreich ist klar: Der spanische Nationalverteidiger Marc Bartra kommt für eine festgeschriebene Ablösesumme von acht Millionen Euro aus Barcelona zum BVB.

Der Neue hat sich am Samstagmittag schon einmal emotional vom FC Barcelona verabschiedet. Mehr als sein halbes Leben spielte Bartra ja für die Katalanen, seinen Herzensklub. Um 13:07 Uhr twitterte er einen Brief, in dem er schreibt: "Die vier Jahre als Spieler des ersten Teams vom FC Barcelona waren unglaublich, intensiv, hart, es gab brutale aber auch einzigartige, unvergessliche Momente." Einst sagte Bartra schon einmal: "Ich spiele mehr für Barcelona als für mich selbst." Am Ende scheint ihm das nicht mehr genügt zu haben: Als Fußballer wollte er wohl doch auch außerhalb der Trainingseinheiten seiner Sportart nachgehen. Hinter Gerard Piqué und Javier Mascherano war er ja nur Innenverteidiger Nummer drei und spielte wenig.

Nachdem der Argentinier Mascherano nun entschied, längerfristig in Barcelona zu bleiben, soll sich Bartras Ausstiegsklausel offenbar von 40 auf 8 Millionen Euro verringert haben. Die Klausel soll ein Pfand dafür gewesen sein, dass Bartra Mascheranos Position einnimmt. Dortmund konnte zuschlagen.Der Stratege, der diese Klausel angeblich aushandelte, ist übrigens ein ehemaliger Barcelona-Spieler: Carles Puyol, Bartras Berater. Zu ihm schaut der 25-Jährige auf: "Er hat mir immer wieder Ratschläge gegeben. Er ist derjenige, der mir am meisten in Sachen Fußball beigebracht hat."

Dortmund bricht für Bartra wohl mit einem Vereinsprinzip

Bereits mit 11 Jahren wechselte Bartra ja schon ins berühmte Barcelona-Jugendzentrum La Masia - vom Stadtrivalen Espanyol. Dort haben ihn die Katalanen ausgebildet, bis er 2010 unter dem ehemaligen Bayern-Coach Pep Guardiola in der ersten Mannschaft debütieren durfte, zweimal gewann er seither die Champions League. Bartra soll wohl auch taktisch eine ähnliche Rolle einnehmen wie der durchaus eigenwillige Hummels: Der Spanier gilt dank seiner Ausbildung als offensiver Innenverteidiger, stark und kreativ im Spielaufbau, außerdem mit torgefährlichem Kopfballspiel ausgestattet. Er ist seinem Vorgänger dadurch sehr ähnlich.

Der Lieblingskandidat von Trainer Thomas Tuchel soll er allerdings nicht gewesen sein: Er hätte wohl Ömer Toprak von Bayer Leverkusen bevorzugt. Der stellte sich in diesem Sommer jedoch als zu teuer heraus. Daher also Bartra.

Medienberichten aus Spanien zufolge brechen die Dortmunder für ihn nun sogar eines ihrer Vereinsprinzipien: Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betonte seit dem Abgang von Mario Götze stets, keine Ausstiegsklauseln mehr in den Verträgen beim BVB zu akzeptieren. Bei Bartra scheint sich das geändert zu haben - und damit erinnert er auch hier an seinen Vorgänger Mats Hummels, der ja nun zurück zu seinem Jugendklub ging: Der FC Barcelona soll sich eine Rückkauf-Klausel gesichert haben. Für einen festen Betrag könnte Bartra demnach ohne BVB-Einwilligung wieder zurück nach Spanien wechseln.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: