Sonntagsspiele der Bundesliga:Nächste Niederlage für Braunschweig

Eintracht Braunschweig v VfB Stuttgart - Bundesliga

Am Ende chancenlos gegen den VfB Stuttgart: die frustrierte Eintracht Braunschweig

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Seit 10.347 Tagen wartet Eintracht Braunschweig auf einen Sieg in der Bundesliga: Doch auch gegen den VfB Stuttgart hat der Tabellenletzte keine Chance, am Ende steht es 0:4. Werder Bremen spielt gegen den 1. FC Nürnberg druckvoll - allerdings nur in der ersten Halbzeit.

Die Sonntagsspiele der Bundesliga.

Eintracht Braunschweig bleibt auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga. Das überforderte Team mühte sich am Sonntagabend zum Abschluss des 7. Spieltags lange Zeit redlich, am Ende musste sich der Aufsteiger vor heimischer Kulisse aber mit 0:4 (0:1) dem effizient agierenden VfB Stuttgart geschlagen geben.

In einem mäßigen Spiel vor 22.760 Zuschauern sorgte Stuttgarts Torjäger Vedad Ibisevic in der 40. Minute für die Führung. Alexandru Maxim (50.), Ibrahima Traoré (75.) und der eingewechselte Martin Harnik (86.) waren nach der Pause zur Stelle. Der VfB kletterte in der Tabelle auf den sechsten Platz mit zehn Punkten, Braunschweig bleibt mit einem mickrigen Punkt Letzter.

Dabei war Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht nach dem ersten und bislang einzigen Zähler im Heimspiel vor zwei Wochen gegen Nürnberg die Dreipunkte-Mission mit einer offensiven Spielweise angegangen. Der Aufsteiger präsentierte sich von Beginn an mit drei nominellen Angreifern engagiert, den ersten Saisonsieg endlich zu schaffen. Immer wieder luchsten die Manndecker den VfB-Offensivkräften den Ball ab. Nur im Spielaufbau haperte es erneut.

So schnell wie die Defensiv-Formation um Kapitän Deniz Dogan den Ball erobert hatte, so schnell waren die Hausherren das Spielgerät meist auch wieder los. Kamen sie mal weiter vor, wie in der ersten Hälfte zumeist über den starken Karim Bellarabi auf der rechten Angriffsseite, endeten die Kombinationen dennoch meist in technischen Unzulänglichkeiten seiner Kollegen.

Dabei bekleckerte sich der Gegner aus dem Schwabenland nach seinem Pokal-Aus in Freiburg unter der Woche auch nicht mit Ruhm. VfB-Coach Thomas Schneider verbannte Konstantin Rausch, Harnik und Mohammed Abdellaoue zunächst auf die Bank und sah vor allem, wie das Spiel über Außen für Gefahr sorgte.

Nach einer Ibisevic-Chance in der zweiten Minute, die Marjan Petkovic im Braunschweiger Tor abwehrte, passierte lange Zeit wenig vor dem Eintracht-Tor. Den Stuttgartern fehlten die Ideen, um den emsigen Gastgebern gefährlich zu werden. Zu wenig machten sie auch aus der Eintracht-Schwachstelle auf der linken Seite, wo Ken Reichel große Mühe hatte. Das Tor fiel aber über die rechte Braunschweiger Seite. Einen Freistoß von Maxim, der ebenfalls neu ins Team gerückt war, verlängerte Ibisevic mit dem Kopf ins Tor.

Bezeichnend: Vier Minuten zuvor hatte die Eintracht die Führung verpasst. Einen abgefälschten Versuch von Marco Caligiuri parierte der erneut für den verletzten Sven Ulreich aufgebotene VfB-Keeper Thorsten Kirschbaum.

Sein Braunschweiger Pendant Petkovic agierte nach dem Seitenwechsel bei einem Schuss von Traoré dagegen unglücklicher. Er ließ den Ball abprallen und Maxim nutzte die Gelegenheit zum zweiten Tor für die Gäste.

Die bis dahin kämpfenden Braunschweigern wirkten nun konsterniert. Chancen auf einen Anschlusstreffer blieben Mangelware. Stattdessen wäre die Niederlage noch höher ausgefallen, wenn die zuvor so effizienten Stuttgarter ihre Gelegenheiten noch alle genutzt hätten. Erst in der Schlussphase trafen der quirlige Traoré nach Pass von Christian Genter und der eingewechselte Harnik.

Sechs Tore, aber kein Sieger

Werder Bremen hat den möglichen Sprung auf den fünften Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga in einem turbulenten Spiel verschenkt. Nur eine Woche nach dem Sieg im Nordderby beim Hamburger SV kam die Mannschaft von Robin Dutt nach einer durchwachsenden Vorstellung gegen den 1. FC Nürnberg nicht über ein 3:3 (2:1) hinaus. Ein Eigentor von Berkay Dabanli (8.) sorgte für die Führung von Werder, außerdem war und Eljero Elia (34. und 66.) für die Grün-Weißen efolgreich. Hiroshi Kiyotake (44.), Josip Drmic (53.) und Adam Hlousek (70.) glichen für den Club in einer turbulenten Partie aus.

Eigentlich hatte Werder laut Dutt das "zarte Pflänzchen" des Aufschwungs "nicht zertrampeln" wollen - doch die Bremer blieben vor allem in der zweiten Hälfte vieles schuldig und kommen als Tabellen-Siebter nicht vom Fleck. Die Franken um den in der Kritik stehenden Trainer Michael Wiesinger bleiben weiter sieglos. Dem Tabellen-15. dürfte erneut eine stürmische Woche bevorstehen. Schon vor der Partie hatte die Ausmusterung von Mittelfeldspieler Hanno Balitsch für Unruhe bei Nürnberg gesorgt.

Im Vergleich zum Derby-Sieg beim HSV (2:0) veränderte Dutt seine Mannschaft auf zwei Positionen. Der ehemalige Nürnberger Spielmacher Mehmet Ekici und Zlatko Junuzovic rückten in die Elf. Der Club musste hingegen die Ausfälle von Stürmer Daniel Ginczek (Zehenbruch) und Abwehrchef Per Nilsson (Magen-Darm-Virus) verkraften. Entsprechend zaghaft begannen die Nürnberger.

Die Rückschläge der vergangenen Wochen waren der Wiesinger-Elf deutlich anzumerken. Die Bremer versuchten dagegen von Beginn an, die ansprechende Leistung aus der Partie gegen den HSV zu wiederholen. Grün-Weiß bestimmte das Geschehen und machte vor den eigenen Fans von Beginn an Druck. Folgerichtig gingen die Hausherren in Führung.

Linksverteidiger Garcia setzte sich im Strafraum konsequent durch, seinen scharfen Schuss fälschte Berkay Dabanli noch unhaltbar für Raphael Schäfer ab. Für Werders argentinischen Neuzugang war es der erste Bundesliga-Treffer. Aaron Hunt (19. und 25.) vergab weitere gute Möglichkeiten gegen teilweise überforderte und harmlose Franken.

Ausgerechnet der zuletzt gescholtene Elia erhöhte dann auf 2:0. Der Niederländer schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze ins rechte Eck - es war sein erster Bundesliga-Treffer nach 3356 Minuten. Der Anschlusstreffer für Nürnberg viel fast aus dem Nichts. Kiyotake nutzte eine Unachtsamkeit in der Werder-Abwehr eiskalt aus und verkürzte mit der ersten Nürnberger Möglichkeit zum bis dahin schmeichelhaften 2:1.

Nach dem Seitenwechsel drehte sich die Partie, Nürnberg präsentierte sich schwungvoller. Der eingewechselte Drmic stand nach einer Hereingabe von Tomas Pekhart goldrichtig und schob zum 2:2 ein. Dann fasste sich Elia ein Herz und wuchtete den Ball aus rund 22 Metern unhaltbar ins Tor. Nur vier Minuten später nutzte Hlousek einen weiteren Patzer in der Werder-Abwehr zum erneuten Ausgleich.

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