Sonntagsspiele der Bundesliga:Leipzig knackt Rekord gegen Werder

RB Leipzig - Werder Bremen

Bulliger Jubel. Leipzig ist jetzt Tabellenzweiter.

(Foto: dpa)
  • So gut wie Leipzig ist noch nie ein Aufsteiger in die Bundesliga gestartet.
  • Mit einem 3:1 gegen Bremen übertrifft RB eine alte Marke des 1. FC Kaiserslautern - und steht jetzt fast ganz oben.
  • Schalke zeigt beim 3:0 gegen Mainz sein bestes Saisonspiel.
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Erst ein Traum-Solo, dann per Kopf: Dank eines Doppelpacks von Naby Keita hat Aufsteiger RB Leipzig seinen Höhenflug fortgesetzt und Werder Bremen die zweite Niederlage unter dem neuen Trainer Alexander Nouri zugefügt. Die in der Fußball-Bundesliga weiter ungeschlagenen Sachsen setzten sich verdient mit 3:1 (1:0) durch und kletterten erstmals auf den zweiten Tabellenplatz. Damit knackte RB die Marke des 1. FC Kaiserslautern, der als Aufsteiger 1997/98 die ersten sieben Saisonspiele nicht besiegt worden war.

Mit nur zwei Punkten Rückstand ist das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl nun ärgster Verfolger von Rekordmeister Bayern München.Während Leipzig dank des überragenden Keita (42./74.) und Davie Selke (90.+5) vor 42.558 Zuschauern im ausverkauften heimischen Stadion durch eine lange Zeit konzentrierte Vorstellung über den fünften Saisonsieg jubelte, ist die kleine Serie der Bremer beendet.

Nach zuvor sieben Punkten aus drei Spielen mussten sich die Gäste, für die Serge Gnabry (76.) zum Anschluss traf, wieder geschlagen geben und verpassten den Anschluss an das Mittelfeld.Die laufstarken Leipziger setzten die Gäste von Beginn an unter Druck und zwangen Werder durch ihr intensives Spiel zu Fehlern. Die erste große Chance hatte der Däne Yussuf Poulsen (5.), als er alleine vor Felix Wiedwald stand, jedoch noch am Keeper scheiterte. Besser machte es dann Keita, der die komplette Bremer Hintermannschaft bei seinem starken Solo umkurvte und sehenswert zur Führung traf.

Der 21-Jährige aus Guinea sorgte für den Höhepunkt in der ansonsten recht ereignisarmen ersten Halbzeit, in der Bremen insgesamt viel zu wenig für das Spiel nach vorne tat. In den bisherigen drei Auswärtsspielen zuvor hatten die Nordlichter bereits zwölf Gegentore kassiert und keinen Punkt geholt. Die einzig halbwegs gute Gelegenheit vor der Pause konnte Ousman Manneh (31.) nicht nutzen.Nach der Pause hätte es jedoch fast zum Ausgleich gereicht. Leipzigs Bernardo konnte erst in letzter Sekunde vor Gnabry retten (49.), ehe RB langsam wieder die Kontrolle über das Spiel übernahm.

Gerne hätte dabei auch der frühere Bremer Davie Selke dabei geholfen. Doch der Stürmer, der im Vorjahr für acht Millionen Euro zum damaligen Zweitligisten gewechselte war, hoffte vergeblich auf einen Platz in der Startelf. Immerhin wurde der 21-Jährige jedoch in der 72. Minute eingewechselt.Bremens Trainer-Neuling Nouri (37) setzte hingegen von Beginn an auf die zuletzt angeschlagenen Serge Gnabry (Wirbelprellung) und Lamine Sané (Mandelentzündung).

Gnabry versuchte phasenweise zwar, für Gefahr zu sorgen, konnte sich aber zu selten entscheidend durchsetzen.Die Hausherren um das schwedische Geburtstagskind Emil Forsberg, der am Sonntag 25 Jahre alt wurde, kontrollierten zwar lange clever das Tempo des Spiels, konnten diese Überlegenheit aber nicht zu einer frühen Entscheidung nutzen. Poulsen (63.) hatte per Kopf eine weitere gute Gelegenheit, ehe erneut Keita per Kopf nach starker Vorarbeit Selkes (74.) traf. Fast im Gegenzug machte es Gnabry mit seinem Treffer noch einmal spannend, ehe Selke in der Nachspielzeit ins leere Tor der Bremer traf.

Schalke-Manager Heidel besiegt die alte Liebe

Auch gegen die alte Liebe seines neuen Managers Christian Heidel hat Schalke 04 die Aufholjagd fortgesetzt. Die katastrophal in die Saison gestarteten Königsblauen bezwangen den FSV Mainz 05 mit 3:0 (1:0) und verbuchten den vierten Sieg in den letzten fünf Pflichtspielen. Heidel, 24 Jahre lang Sportchef und davor Stammgast im Fanblock in Mainz, freute sich erstmals über eine Niederlage der 05er.

Während die Rheinhessen auf den neunten Platz abrutschten, schlossen die mit fünf Pleiten gestarteten Gelsenkirchener mit nun sieben Punkten zum Tabellenmittelfeld auf. Auf den Rängen stimmten sich die königsblauen Fans bereits auf das Revierderby am kommenden Samstag (18.30 Uhr) beim Erzrivalen Borussia Dortmund ein.Ein Heidel-Transfer war der Schalker Matchwinner: Nabil Bentaleb, den der neue Sportvorstand im Sommer von Tottenham Hotspur ausgeliehen hatte, traf gleich zweimal (23. und 61.). Das königsblaue Eigengewächs Max Meyer sorgte kurz nach der Pause für das zwischenzeitliche 2:0 (48.).

Vorbereiter bei den ersten beiden Toren war Franco Di Santo. Der Argentinier kam überraschend erneut als Ersatz für den schwer verletzten Breel Embolo in der Sturmspitze zum Einsatz, Altstar Klaas-Jan Huntelaar saß 80 Minuten auf der Bank. Für den lange fehlenden Schweizer Jungprofi hatte es schon vor dem Anpfiff Aufmunterung gegeben: Embolo, wegen einer komplizierten Sprunggelenkverletzung mindestens ein halbes Jahr außer Gefecht, spielte quasi mit - bei der Vorstellung ihrer Spieler riefen die königsblauen Fans immer wieder seinen Nachnamen.Während Schalke-Trainer Markus Weinzierl gegenüber dem 1:0 in der Europa League beim FK Krasnodar auf fünf Positionen umstellte, tauschte der Mainzer Coach Martin Schmidt drei Tage nach dem 1:1 gegen den RSC Anderlecht drei Spieler aus.

Unter anderem saß der viermalige Torschütze Pablo De Blasis zunächst auf der Bank.Schalke tat sich in der Anfangsphase noch schwer, im kompakten Mainzer Defensivverbund eine Lücke zu finden. Die Rheinhessen konterten dagegen ganz ansehnlich - allerdings ohne die letzte Konsequenz. Es dauerte bis zur 23. Minute, ehe es erstmals brenzlig wurde: Nach einer Flanke von Leon Goretzka legte Di Santo auf Bentaleb ab, der den Ball in den Winkel schoss.Nach dem Führungstreffer bekamen die Gelsenkirchener das Spiel besser unter Kontrolle, die Gäste kamen kaum noch in die Nähe des Strafraums.

Beim 2:0 legte Di Santo am Rande des Fünfmeterraums den Ball auf den heranstürmenden Meyer zurück. Beim dritten Treffer bediente Linksverteidiger Sead Kolasinac Bentaleb mustergültig. Der 21-Jährige erzielte als erster Algerier einen Bundesliga-Doppelpack.Beste Schalker waren Doppeltorschütze Bentaleb, Mittelfeldstratege Goretzka und Vorbereiter Di Santo. In einer schwachen Mainzer Mannschaft fiel niemand positiv auf.

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