Sonntagsspiele der Bundesliga:Fünf Neue gegen den Mainzer Blues

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Johannes Geis und seine Mainzer Kollegen sind noch nicht so richtig drin in dieser Saison.

(Foto: AFP)

Im Duell mit Hannover müht sich der FSV zu einem 0:0 und muss erkennen, dass der Umbruch unter Trainer Hjulmand doch länger dauert. Immerhin stehen weitere Verstärkungen fest. Freiburg versäumt gegen Gladbach das Toreschießen - nicht mal vom Punkt klappt es.

  • Gegen Hannover 96 tut sich Mainz lange sehr schwer. Am Ende wirken die Gäste sogar gefährlicher - jetzt kommen neue Spieler.
  • Freiburg ärgert sich beim 0:0 gegen Gladbach über einen vergebenen Strafstoß.
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Mainz wartet auf fröhlichere Zeiten

Der FSV Mainz 05 bleibt unter dem neuen Trainer Kasper Hjulmand weiterhin ohne den erwünschten Erfolg. Die aus der Europa League und dem DFB-Pokal ausgeschiedenen Mainzer mussten im Sonntags-Heimspiel gegen Hannover 96 mit einem 0:0 zufrieden sein und holten damit in der Bundesliga das zweite Remis der Saison. Zuvor hatte FSV-Manager Christian Heidel binnen weniger Stunden drei neue Spieler verpflichtet und zwei weitere Transfers auf den Weg gebracht. Hannover ist saisonübergreifend seit acht Pflichtspielen ungeschlagen und hat einen guten Saisonstart hingelegt (vier Punkte).

Fünf neue Namen

Die Mainzer hatten vor dem Anpfiff gleich mehrfach im Sommerschlussverkauf zugegriffen. Nach der Verpflichtung des spanischen Stürmers Jairo Samperio Bustara (vom FC Sevilla) holten sie am Sonntag den Argentinier Pablo De Blasis (Asteras Tripolis) - und dazu ihren ehemaligen Angreifer Sami Allagui (Hertha BSC). Zudem sind die Wechsel von Verteidiger Philipp Wollscheid (Bayer Leverkusen) und Offensivspieler Jonas Hofmann (Borussia Dortmund) nach Mainz fast perfekt.

"Wollscheid wird am Montag nach Mainz zum Medizincheck kommen, wir werden ihn für ein Jahr von Bayer Leverkusen ausleihen. Auch bei Hofmann sind wir mit Spieler und Verein klar. Ich gehe davon aus, dass er ab Montag bei uns ist", sagte Manager Christian Heidel.

Dem FSV fehlen wichtige Kräfte

27 647 Zuschauer in der Mainzer Arena, darunter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, sahen zu Beginn überlegene Gastgeber. Die Mainzer, bei denen Kapitän Nikolce Noveski, Joo-Ho Park, Todor Nedelev und Petar Sliskovic fehlten, hatten durch Christoph Moritz (15.) und Julian Baumgartlinger (34.) gute Chancen. Zudem gab es zwei strittige Szenen, in denen Schiedsrichter Sascha Stegemann in seinem ersten Bundesligaspiel den Mainzern Foulelfmeter verweigerte.

Kiyotakes Debüt für 96

Hannover konnte kaum Akzente nach vorne setzen. Die schwachen Gäste, bei denen 4,3-Millionen-Euro-Zugang Hiroshi Kiyotake sein Startelfdebüt feierte, waren mit dem torlosen Remis zur Pause gut bedient. Lediglich Stürmer Joselu prüfte einemal per Kopf den Mainzer Torwart Loris Karius (43.). Nach dem Seitenwechsel machte Hannover einen besseren Eindruck.

Hiroki Sakai hätte fast die Führung erzielt, Moritz rettete für den bereits geschlagenen Karius auf der Torlinie (50.). In dieser Phase war auf beiden Seiten bei strömendem Regen vor allem Kampf angesagt, das spielerische Element bleib weitgehend auf der Strecke. Nach 70 Minuten versuchte Hjulmand durch die Einwechslung des serbischen Zugangs Filip Djuric noch einmal für frischen Wind zu sorgen, das Niveau des Spiels blieb aber mäßig.

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Freiburg vergisst das Toreschießen

Nach dem Sieben-Tore-Festival im Europacup hat Borussia Mönchengladbach mit einer Nullnummer beim SC Freiburg den Vorstoß in die obere Tabellenregion verpasst. Die Elf von Trainer Lucien Favre musste sich beim 0:0 am Sonntag wie schon zum Saisonauftakt gegen den VfB Stuttgart (1:1) mit einer Punkteteilung begnügen. Auch die Freiburger, die mit einem 0:1 bei Eintracht Frankfurt gestartet waren, warten noch auf den ersten Sieg. Dabei vergab Admir Mehmedi mit einem kläglich verschossenen Foulelfmeter in der 63. Minute die große Chance auf einen dreifachen Punktgewinn der Breisgauer.

Löw sieht: wenig

24 000 Zuschauer im ausverkauften Stadion, darunter auch Bundestrainer Joachim Löw, sahen ein von Taktik geprägtes Spiel mit nur wenigen gefährlichen Strafraumszenen und echten Torchancen. Die Borussia präsentierte zwar die reifere Spielanlage, entwickelte aber im Abschluss zu wenig Durchschlagskraft. Kein Vergleich zum furiosen 7:0 am Donnerstag in der Europa-League-Qualifikation gegen den FK Sarajevo. Die gefährliche Gladbach-Offensive um den neuen Torjäger Branimir Hrgota kam diesmal kaum zur Entfaltung.

Verhaltener Start

Dabei hatte die Borussia, die wieder mit Weltmeister Christoph Kramer trotz dessen Fitnessrückstands begann, zunächst den besseren Start erwischt. In der vierten Minute prüfte Branimir Hrgota, der in den ersten vier Pflichtspielen schon sieben Tore erzielt hatte, den Freiburger Schlussmann Roman Bürki. Zehn Minuten später setzte Granit Xhaka einen Schuss über das Tor. Gladbachs Torjäger Max Kruse stand im Duell mit seinem Ex-Club indes noch nicht im Kader. Der Stürmer hatte am Montag nach seiner Harnleiter-Operation wieder das Training aufgenommen.

Warum Freiburg noch Probleme hat

Die Gastgeber benötigten gut 20 Minuten, um das Spiel ausgeglichener zu gestalten. In der Offensive blieb die Elf von Trainer Christian Streich aber harmlos. Dani Schahin, der unter der Woche vom Ligakonkurrenten FSV Mainz 05 auf Leihbasis in den Breisgau gekommen war, hing genauso wie Sturmkollege Mehmedi weitgehend in der Luft. Ein Distanzschuss von Schahin in der 39. Minute sorgte erst für Gefahr, als Tony Jantschke den Ball gefährlich abfälschte. Der Einsatz von Schahin war nötig geworden, nachdem Karim Guédé wegen seiner Roten Karte am vergangenen Wochenende für zwei Spiele gesperrt worden war.

Wie es zu dem Elfmeter kam

Im zweiten Durchgang wurden die Gastgeber mutiger und hatten auch gleich ihre erste ernsthafte Torchance. Pavel Krmas kam aus spitzem Winkel zum Schuss, traf dabei aber den Ball nicht richtig (48.). Kurz darauf musste Gladbach-Keeper Yann Sommer gegen Jonathan Schmid klären (58.). Schmid war es auch, der kurz darauf im Strafraum zu Boden ging, für einen Elfmeter reichte die Aktion nicht aus (61.).

Nur eine Minute später gab es dann aber doch den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen). Jantschke kam gegen Felix Klaus zu spät und brachte seinen Gegenspieler zu Fall. Mehmedi ließ die große Chance ungenutzt und setzte den Ball weit über das Tor. Ein Weckruf war die Aktion für die Borussia aber nicht. Hrgota fand überhaupt keine Bindung zum Beispiel und wurde gegen Thorgan Hazard ausgewechselt.

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